— 820 — gewesen war und mit den natürlichen Verhältnissen des indischen Archipels eine außergewöhnliche Ver- trautheit besaß. In dem vorliegenden Werke bietet er nicht allein die Ergebnisse der eigenen Beobach- tungen an Ort und Stelle, sondern er hat in jahre- langer Arbeit sie durch Verwerthung alles sonst noch bekahnt gewordenen Materials ergänzt. Wer sich mit irgend welchen Neu-Guinea betreffenden Fragen in Zukunft beschäftigt, wird die Hagensche Arbeit nicht entbehren können. Sie ist vom Standpunkte der deutschen Kolonialpolitik wie der Wissenschaft gleich freudig zu begrüßen. Der Preis von 30 Mk. ist niedrig, wenn man die Fülle der prächtigen photo- graphischen Illustrationen und die vornehme Aus- stattung des Werkes in Betracht zieht. D. G. Kurze: Samoa. Das Land, die Leute und die Mission. Berlin 1899. Martin Warneck. Es ist nicht nur der Missionsfreund und Mis- sionskenner, der eine Bereicherung seiner Kenntnisse durch D. Kurzes Arbeit zu erwarten hat, viel größeren Gewinn hat vielleicht noch der Geschichts- freund, der Kulturhistoriker, der Religionsforscher von dieser überaus gründlichen Monographie. Die verschiedenen Kapitelüberschriften werden eine Vor- stellung von dem Inhalt des Buches geben. Es schildert: 1. Eine Rundfahrt durch den Samoa- Archipel. 2. Die Götter der alten Samoaner. Opfer- gebräuche. 3. Die samoanische Küche und Gast- freundschaft. 4. Die Landestracht der Samoaner. 5. Kindheitstage und Jugendzeit des Samoaners. Tätowirungsgebräuche. 6. Hochzeit und Ehe. Dorf- jungfrauen. 7. Krankheit und Sterben. Das Todten- reich. 8. Die Kriegführung in alten Zeiten. 9. Ver- gnügungen und Lustbarkeiten. 10. Das Haus des Samoaners. 11. Der Einzug des Evangeliums in Samoa. 12. John Williams zweite Missionsreise nach Samoa. 13. Weiße und braune Lügenpropheten. 14. Die Christianisirung Samoas durch die Londoner Mission. 15. Ein Besuch im Missionsseminar zu Malna. 16. Die Organisation der Londoner Missions- gemeinden. 17. Andere Missionen im Samoa-Archipel. 18. Licht und Schatten in den samoanischen Christen- gemeinden. Die ganze Schilderung stammt von einem Manne, der zur Zeit wohl einer der besten Kenner der Verhältnisse des occanischen Inselgebietes ist. Das zwischen dem Deutschen Reiche und Groß- britannien getroffene Samoaabkommen ist in der „Illustrirten Zeitung“ Nr. 2942 vom 16. November mit mehreren Karten bedacht worden, die die neuesten territorialen Veränderungen in Oceanien und im Hinterlande von Togo betreffen, während die Haupt- insel unserer neuesten überseeischen Erwerbung, Upolu, mit drei sehr ansprechenden Rassentypen und mehreren Ansichten von Apia und Umgebung vertreten ist. Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz erzählen packende Abbildungen eines soeben in Thätigkeit tre- tenden Belagerungsgeschützes der Buren sowie einer berittenen Burenabtheilung auf dem Marsche, das Porträt des Majors Albrecht, der die Artillerie des Oranje-Freistaates organisirt hat, sowie Bilder von Land und Leuten im Zululande, in das vor Kurzem Transvaalburen eingerückt sind. Vom Zarenbesuch in Potsdam berichten zwei Illustrationen sowie die Bildnisse des russischen Kaiserpaares. Deutsche Kultur- arbeit in unserem ostafrikanischen Schutzgebiete schildern vier Ansichten von der Usambara-Eisenbahn. Das Porträt Hermann Blumenaus macht mit einem Pionier deutscher Kolonisation in Südbrasilien bekannt, der am 31. Oktober zu Braunschweig in hohem Greisenalter aus dem Leben geschieden ist. Die zahlreichen Freunde unserer Marine seien auf die Abbildung des Kanonenbootes „Jaguar“ auf- merksam gemacht. Endlich werden einige Probeseiten aus dem gediegenen Prachtwerk „Das Goldene Buch des Deutschen Volkes an der Jahr- hundertwende“, das soeben in dem Verlage von J. J. Weber in Leipzig erscheint, geboten. „Ueberall“, Deutsche Flotten -Zeitung, Nr. 11 (Berlin, E. S. Mittler & Sohn), enthält folgende Aufsätze: Von der französischen Marine, Zerstörung treibender Wracks, Die Feuerschiffe, Germanen zur See, Kanonenboote „Tiger“ und „Luchs“ 2c. Die Buren, der deutsche Bruderstamm in Süd- afrika, von H. Elß, Oberlehrer. Mit Illustrationen. Bielefeld 1899. Ernst Siedhoff. In populärer und flotter Darstellung schildert die kleine Schrift Geschichte, Land und Leute, Sitten und Gebräuche der Burenrepubliken. Fr. Autenrieth: Negerjünglinge nach dem Herzen Gottes. Basel 1899. Missionsbuchhandlung. Die kleine hübsch mit Bildschmuck gezierte Schrift bringt eigene Erlebnisse des bekannten, um die Missionirung Kameruns hochverdienten Verfassers. Dr. Eugen Obach: Die Guttapercha, mit einer Einführung von Prof. Dr. Karl Schumann, Kustos am botanischen Museum zu Berlin. Gr.= Oktavformat mit 63 Illustrationen, darunter 17 Kunstdrucktafeln. Dresden= Blasewitz 1899. Verlag von Steinkopf & Springer. In diesem Werke hat Obach, der kürzlich ver- storbene Chemiker der Kabelfabrik Siemens Brothers, unter Berücksichtigung aller bisherigen Forschungen und Untersuchungen über diesen wichtigen Handels- artikel eine Monographie über die Guttapercha ge- schrieben, die durch Vollständigkeit, Genauigkeit und Zuverlässigkeit in den Angaben alle früheren Arbeiten über diesen Gegenstand überholt. Durch seinen reichen Inhalt, durch die vielen in Tabellen nieder- gelegten Analysenresultate sowie besonders die über- aus reichhaltige Quellenangabe wird das Werk für jeden Fabrikanten und Händler, für jeden Chemiker und für jeden Botuniker, der sich mit der vielfach