Stab. . Hauptmann v. Kamptz, fünf farbige Chargen und Soldaten, - Assistenzarzt Kerksieck, Sanitätsunteroffizier Mackrodt, vier farbige Soldaten, Assistenzarzt Ker ksieck bedient das 3,7 cm Schnell- feuergeschütz, ' Unterbüchsenmacher Zimmermann, zwei farbige Soldaten, bedient das Maschinengewehr. 1. Kompagnie. Oberleutnant Nolte, Unteroffizier Höpfl, 83 farbige Chargen und Soldaten. 2. Kompagnie. Leutnant v. Arnim, Unterosfizier Basner, 81 farbige Chargen und Soldaten. 3. Kompagnie. Leutnant Buddeberg, Unterosfizier Schmidt, 82 farbige Chargen und Soldaten. 4. Kompagnie. Oberleutnant Dominil, 79 farbige Chargen und Soldaten. Trägerkolonne. Sergeant Jonczyk, 325 Träger, darunter 17 Headleute mit Kärabinern M 71 bewaffnet. Sergeant Luck mußte krankheitshalber in Yaunde zurückgelassen werden, um demnächst nach der Küste zu gehen. Die drei ällesten Offiziere konnten durch Pferde der Station beritten gemacht werden. In Eilmärschen ging es nun gegen Ngilla. Der Erleichterung halber theilte ich die Expedition in zwei Kolonnen, die selbständig marschirten. So wurde in später Nachmittagsstunde am 10. Januar der Ort Elandi, am 11. das Batschengadorf Kule erreicht. dem Vormarsch an. Am 12. wurde der Sanaga überschritten, wobei ein Pferd ertrank. Da einige zwanzig Kanus und die beiden mitgeführten Faltboote benutzt werden konnten, war das Uebersetzen über den dort etwa 500 m breiten Strom in 2 / Stunden beendet. Quartier wurde in dem Batidorf Tungele bezogen. Hier und in den vorbenannten Ortschaften Elandi und Kule war Alles dank den Maßnahmen des Oberleutnants Dominik zu unserem Empfang vor- bereitet. Reichliche Verpflegung lag bereit. Große Unterkunftshäuser waren erbaut. Der Weg war in vortrefflichem Zustande. Den 13. Januar wurde nach anstrengendem Marsch in dem kleinen Batidorfe Njidde Quartier bezogen. Die Ngiddeleute sind nur durch einen etwa drei Stunden breiten Urwaldstreifen vom Ngilla- gebiet getrennt, hatten sich in hartnäckigem Widerstand gegen die Wutes eine gewisse Unabhängigkeit zu wahren gewußt. Hocherfreut begannen sie sogleich weiter den Weg für uns zu reinigen. Hier schloß sich der Wutehäuptumg Wemba 839 — In Njidde wurden die letzten Vorbereitungen für den morgenden Kampf getroffen. Genaue Nach- richt wurde eingezogen. Sprengmunition wurde vor- bereitet, Aexte ausgegeben. Sämmtliche Träger er- hielten als Erkennungszeichen eine rothe Binde um den Kopf. Am 14. Januar wurde früh morgens in folgender Marschordnung in einer großen Kolonne angetreten: 1. 4. Kompagnie, Maschinengewehr, Schnellfeuer-- geschütz, 2. Kompagnie. 3. Kompagnie zur Sicherung der Trägerkolonne. Auf engem verwachsenen Wege wurde durch Busch und mannshohes Gras ohne Rast bis 12½ Uhr mittags durchmarschirt. In einer der ersten Ngillafarmen wurde gerastet, dann ging es weiter. Kurze Zeit darauf sahen wir von dem Kamme einer Anhöhe die Ngillastadt in einer Entfernung von ungefähr 3 bis 4 km liegen. Der Feind hatte uns noch nicht wahrgenommen. Die Stadt lag in tiefer Ruhe. Die heißen Mittagstunden begünstigten die Ueberraschung ebenso wie der frühe Morgen. Da ich in Erfahrung gebracht hatte, daß die Stadt mit sturmfreiem Graben und starker Fenz umgeben, auch gegen Osten durch schlecht zu passiren- den Sumpf gedeckt war, dagegen von der nordöstlich gelegenen Haussastadt eingesehen werden konnte, be- schloß ich, auf dem eigentlichen Anmarschwege nur zu demonstriren, dagegen mit der Hauptkraft die Stadt östlich zu umgehen, um von der Haussastadt her den eigentlichen Angriff einzuleiten. Hierin bestärkte mich die Annahme, die sich später richtig erwies, daß die Befestigungen dort weniger sorgfältig ausgeführt waren. Dementsprechend gab ich der 1. Kompagnie, Oberleutnant Nolte, den Befehl, von Süden her sich der Stadt zu nähern und dort ein hinhaltendes Gefecht zu führen, während ich mit allen Uebrigen, durch das hohe Gras gedeckt, die Umgehung aus- führte. (Siehe Skizze.) Mit der 4. Kompagnie, Oberleutnant Dominik, nunmehr als Avantgarde ging ich ohne Weg durch das reiterhohe Gras. Der nach etwa 20 Minuten hörbare, von der Kompagnie Nolte herrührende Ge- fechtslärm trieb zu möglichster Beschleunigung an. 600 m südwestlich der Stadtumwallung mußte eine freie Stelle passirt werden, wobei der Feind uns wahrnahm und auch beschoß. Von da an wurde der Vormarsch meistens im Lauf fortgesetzt. Hinter dem Avantgardenzug reitend, übersah ich von der Haussastadt her, daß hier die Befestigungen so gut wie nicht besetzt waren, dagegen sah man in der Stadt schon Flüchtige nach Norden eilen. Infolge- dessen wartete ich den weiteren Aufmarsch nicht ab, sondern stürmte gleich mit der zur Stelle befindlichen 4. Kompagnie. Mu einem Theil der Kompagnie gelangte ich durch den Graben und Fenz gleich in das Innere, während Oberleutnant Dominik mit dem größeren Theil den Eingang durch das weiter östlich gelegene Thor erzwang. Währenddem war Oberleutnant Nolte mit der 1. Kompagnie an der