werden, etwa da, wo das für die Regierungsbauten reservirte Land beginnt. Auch Klein-Popo hat sich vergrößert, wenn auch nicht in dem Maße wie Lome. In beiden Orten blüht offenbar der Handel, der in Lome mittelst Karawanen, in Klein-Popo durch Kanoes auf den Lagunen nach dem Innern geht, wie daraus zu schließen ist, daß die Kaufleute mit dem Geschäft nicht nur nicht unzufrieden, sondern theilweise sogar zufrieden sind, eine Thatsache, die selten genug vorkommt. Deutsch-Südwerstafrika. Zxpedition des Gouverneurs. Der Kaiserliche Gouverneur hatte sich, wie be- reus bekannt geworden ist, im August d. Is. in 850 Begleitung eines Theiles der Schutztruppe und des Oberhäuptlings Samuel und dessen Leuten nach dem Osten des Schutzgebietes begeben, um dort Unruhen, die aus Anlaß des unbotmäßigen Verhaltens des Häuptlings Tetso und seines Sohnes Traugott aus- zubrechen drohten, vorzubeugen. leutnant Leutwein unter dem 16. September d. Js. aus Ovikango bei Gobabis berichtet, hat es nur seines persönlichen Erscheinens dortselbst bedurft, um die Unruhen im Keime zu ersticken. Der alte und bequeme Häuptling Tetjo, der er- sichtlich unter dem Einfluß seines thatendürstigen Sohnes steht, sich aber für seine Person ebenso wie seine nächsten Anhänger mit den neuen Verhältnissen auszusöhnen bestrebt ist, konnte mit einer ernsten Verwarnung entlassen werden. Traugott dagegen wurde bedeutet, daß er als Zeichen seiner Unter= und kaufen die Leute auf werfung und zum sichtbaren Beweis seines weiteren guten Willens die iu seinem Besitz befindlichen Ge- wehre auszuliefern, er selbst auch bis auf Weiteres seinen Wohnsitz im Gebiete Samuel zu nehmen habe. Traugott ist dieser Auf- forderung nachgekommen und befindet sich jetzt mit seinen nächsten Anhängern bereits unter der sicheren Aussicht des dem Gouvernement treu ergebenen Oberhäuptlings Samuel. Die Ruhe in dem östlichen Theile der Schutzgebiete erscheint daher jetzt in keiner Weise mehr bedroht, und konnte deshalb der Gouverneur, ohne daß die Truppe irgend welchen Verlust zu beklagen gehabt hätte, nach Windhoek zurückkehren. Deutsch-Beu-Guinra. Die Uebernahme der Rarolinen. Nach einem Telegramm des Kaiserlichen Gouver- neurs v. Bennigsen vom 7. Dezember ist derselbe nach Beendigung der feierlichen Uebernahme der von des Oberhäuptlings Wie jetzt Oberst- — — — — — — — — — — Spanien erworbenen Inselgruppen der Karolinen-, Marianen= und Palau-Inseln in deutsche Verwaltung auf der Rückreise nach Herbertshöhe in Makassar eingetroffen. In Ponapé ist nach seiner Meldung gute Aussicht auf friedliche Entwickelung. Dort wird Vizegouverneur Hahl seinen Wohnsitz nehmen. Auch in Yap, der Hauptinsel der West-Karolinen, und in Saipan (Marianen) herrscht vollkommene Ruhe. Auf den Palau-Inseln sind Kohlen gefunden worden. Das Vorkommen von Gold wird vermuthet. Aus dem Bereiche der Missionen und der Antisklaverei-Bewegung. In einer „Geschichte der Basler Mission“ giebt der Pfarrer Eppler von Heiden eine übersicht- liche Darstellung der Entwickelung der Basler Mission nach ihren Hauptperioden über Blumhardt, Hoff- mann, Josenhans und seit dem Rücktritt des Letzteren, wobei sowohl die Geschichte der Mission in der Heimath als die der einzelnen Missionsunter- nehmungen in der Heidenwelt behandelt wird. („Evang. Heidenbote“.) In dem „Church Missionary Herald“ be- richtet der amerikanische Missionar Stover aus Bailundu (Portugiesisch Angola), daß dafelbst der Sklavenhandel mehr denn je im Schwange gehe. Bald werde der Eine, bald der Andere unter den Eingeborenen vermißt; fragt man nach seinem Ver- bleib, so heißt es, er sei verkauft worden. Die Sklavenhändler treiben sich überall im Lande umher Der Zeitschrift „Gott will es“ entnehmen wir solgenden Auszug aus einem Brief des Pallotiner- Superiors P. Schwab in Kribi über die neuerlichen Vorgänge daselbst (vergl. Kol. Bl. S. 693): Schon seit geraumer Zeit wurden die Karawanen der weißen Kaufleute an der Küste, welche die von deren Vertretern im Innenland aufgekauften Handels- produkte herausbeförderten, von den streit= und raub- süchtigen Bulenegern belästigt. Später tauchten Ge- rüchte auf, daß die Bule Krieg machen wollen. Daraufhin lud der hiesige Bezirksamtmann, Baron v. Malsen, einige der Kings der Bule zu sich, wo- zu jedoch eines der Stammesoberhäupter nicht er- schien. Diejenigen Kings, welche, der Aufforderung des Bezirksamtmannes Folge leistend, gekommen waren, versicherten, daß sie keinen Krieg wollten. Da dem Bezirksamtmann jedoch daran gelegen war, besonders den nicht erschienenen King zu vernehmen, so sandte er die anwesenden Kings mit der Weisung zurück, den fraglichen King unter allen Umständen