— 855 — Schiffsverkehr Frankreichs mit seinen Rolonien im Jahre 1898. Dem „Tableau général du commerce de France“ zufolge belief sich dieser Verkehr 1898 auf 3733501 Tonnen. Im Einzelnen stellen sich die Verkehrsziffern der einzelnen Häfen, wie folgt: Eingang: Ausgang: Algier: Tonnen Tonnen Algier. 563 901 483 338 Arzewm. — 1419 Boni-Saf 16 264 82 068 Böne 153217 181 268 Bougie . 57177 45 506 Mostaganem 0 068 10 531 Oran 49 299 364 153 Philippeville. 181 755 190 676 andere Häfen 16 187 2993 Zusammen 1 427 868 1 361 952 Tunis: Sfax. 37253 18 512 Sousse 11 763 10 676 Tunis. 38 971 140 962 andere Häfen 9788 13 422 Zusammen 97 875 183.572 Senegal: Dakar. — 26 004 Foundingue 16 340 — Konakryn. — 2972 Rufisque 23 513 — Saint-Louis 29 887 24 567 andere Häfen 14 773 — Zusammen 84513 53 543 Franz. Etablissements in Westafrika: Kotonon . 10 207 7 410 Libreville. 2 424 9129 Loangoo 6542 8 792 Grand-Bassam — 699 andere Häfen 7601 3 066 Zusammen 26 774 29 096 Madagaskar 2c.: Majunga. — 3473 Tamatave. 17 272 34 470 Mananzara 3579 — Diégo-Suarez — 4 56 Mayotte 1249 — Zusammen 22 100 42.529 Réunion (St. Denis) 19 032 14 433 Franz. Indien – 6 471. Indochina: Saigon 63 403 19 424 Haiphong. 23 292 39 899 Zusammen 86 695 59523 Franz. Etablissements in Oceanien: Nouméa 40 421 37 486 andere Häfen 18 277 2 056 Zusammen 58 698 39 542 Guyane (Cayenne) 317 15 193 Martinique 37 038 24 316 Guadeloupe 29 774 12 837 Gesammtsumme 1 890 694 1 842 807 Derschiedene Mittheilungen. Expedition nach central. und Südamerika. Von der Expedition des Leiters des botanischen Garten in Victoria (Dr. Preuß) nach Central= und Südamerika liegen folgende Nachrichten") vor: Den Plantagenbetrieb und die Ackerwirthschaft in Venezuela kann man im Allgemeinen nicht als mustergültig hinstellen. Es wird im Gegentheil meist in sehr primitiver Weise gewirthschaftet. Wenn die Venczolaner einen vorzüglichen Kaffee und einen noch weit besseren, vielleicht den besten Kakao der Welt produziren, so ist das nicht ihr Verdienst. Die Bearbeitung des Bodens ist ungemein einfach. Man bedient sich nur der Hacke und eines geradezu vorsintflutlichen Instruments, welches einen Pflug darstellt. Nur auf den Plantagen der Venezucla= Plantagengesellschaft sah ich einen guten deutschen Pflug und auch einen Kultwator im Gebrauch. Kulturland. Im Vergleich zu der ganzen Bodenfläche ist das in Kultur befindliche Gebiet sehr klein. Die Südhänge der zum größten Theil aus Glimmerschiefer bestehenden Küstenkordillere nach dem Valenciasee und den Araguathälern hin sind meist unfruchtbar. Die Wälder sind hier nach und nach alle niedergeschlagen worden, und auf dem so lange wie möglich durch verschiedene Kulturen dort aus- genutzten Boden, von welchem die fruchtbare Krume bald abgespült wurde, wächst nur Gras und niederes Buschwerk, das theilweise durch Brände alljährlich wieder zerstört wird. Der fruchtbare Boden aber hat sich am Fuße der Berge in den Thälern in starken Schichten abgelagert, und hier erhält man Jahr für Jahr, ohne Düngung und bei oberfläch- licher Bearbeitung des Bodens, reiche Ernten. Aller- dings spielt die Frage der künstlichen Bewässerung eine große Rolle, denn die Regenmenge ist verhältniß- mäßig gering. Bei La Victoria betrug dieselbe in zwei aufeinander folgenden Jahren nur etwa 1300 und 1500 mm. Allerdings wird die Menge der Niederschläge durch die Lage der Gebirgszüge und die vorherrschenden Windrichtungen stark beeinflußt. Urwaldzone. Die Abhänge der Küstenkordillere nach Norden hin sind dicht an der See, aus der die Berge meist steil und unmittelbar bis zu bedeutenden Höhen aufsteigen, in den unteren Regionen trocken und unfruchtbar, in den höheren Partien dagegen regenreich und mit prachtvollem Urwald bestanden. Hier wächst der durch Humboldt bekannt gewordene „Palo de vaca“, der Kuhbaum (Brosimum Galacto- *) Mitgetheilt vom Kolonial-Wirthschaftlichen Komitee.