— als Epomophorus thierryi neu beschrieben werden. Ferner zwei Rennmäuse, die aber erst nach dem Ein- treffen von weiterem Vergleichsmaterial beschrieben werden können. Für Togo sind neu die Hyäne, der flegende Hund, eine Hohlnasen-Fledermaus Nycteris macrotis —, eine Grämler-Fledermaus — Nyctinomus miarensis —, welche bisher nur von Madagaskar bekannt war, die beiden Rennmäuse und die beiden Spitzmäuse — Crocidura gifkardi und Crocidura crossei. — Für die Sammlung des Museums sind also im Ganzen sechs Arten neu. In zvogeographischer Hinsicht macht die Sendung wahr- scheinlich, daß das Becken des oberen Niger eine von dem mittleren und südlichen Togo abweichende Säugethierfaung hat. Wichtig ist die Sammlung auch dadurch, daß sie die Kenntniß der Säugethiere einer westafrikanischen Steppenlandschaft sehr fördert. Die Vogelsammlung ist für die Kenntniß der Thierverbreitung in Afrika außerordentlich wichtig, weil durch sie die bieher ungewisse Grenze zwischen dem Wald= und Steppengebiete in der Gegend des oberen Niger festgestellt worden ist. Bisher bestand nur die Vermuthung, daß die Fauna des oberen Niger Steppengepräge zeigen und der des Senegal- gebietes ähnlich sein würde, während das Thierleben des unteren Nigerthales das Gepräge des west- afrikanischen Waldgebietes hat. Nähere Kunde hatte man über diese Verhältnisse aber nicht, insbesondere war man in Ungewißheit darüber, wo im Süden des Nigerbogens die Grenze zwischen dem Wald- gebiete der afrikanischen Westküste und dem Steppen- gebiete des inneren Westafrikas zu suchen wäre. Ueber diese wichtigen Fragen geben die von Ober- leumant Thierry gesammelten Vögel nunmehr Auf- klärung. Etwa mit dem zehnten Grade nördl. Breite nimmt nach Thierrys Untersuchungen die Landschaft Steppengepräge an, und dementsprechend ändert sich das Thierleben gegenüber demjenigen des Küsten- landes. Die Vogelfaung von Mangu, wo Thierry gesammelt hat, weist die für das Senegalgebiet be- zeichnenden Vogelformen auf: Pterocles quadricinc- tus, Vinago waalia, Melirax polizonus, Nauclerus vioconuri, Palaeornis cubicularis, Lophoceros eryrthrorhynchus, Pyrrhulanda leucotis, Galerita senegalensis, Nectarinia pulchella. Vierzig Arten sind von Thierry für das Schutzgebiet Togo neu nachgewiesen, darunter drei neue Formen: Centropus thierryi, Passer diffusus thierryi und Cerchneis Dalopex deserticola. Gleich werthvoll sind die Thiere der anderen Klassen, besonders die Reptilien, Am- bhibien, Insekten und Spinnenthiere. Die Schmetter- lingsraupen und Puppen gehören den verschiedensten Arten an; mehrere Käferarten fehlten in unserer Sammlung, andere sind ganz neu. Sehr erwünscht waren die Termiten und die Wasserwanzen, ebenso die Hymenopteren, Tausendfüßler und Spinnenthiere. Bei genauerer Durcharbeitung der zahlreichen Arthro- poden wird sicherlich noch manches bemerkenswerthe Stück gefunden werden; dies kann aber erst nach 7 der Präparation des trocken konservirten Materials geschehen. Die Mollusken sind für die Kenntniß ihrer geo- graphischen Verbreitung von Interesse. Deufsch-Züdwelkafrika. Dandel des Schutzgebietes. Nach den statistischen Nachweisen für das erste Halbjahr 1899 hat die Ausfuhr des Schutzgebietes in dieser Zeit einen Werth von 659 340 und die Einfuhr einen solchen von 4 422 429 Mk. gehabt. Unter der Ausfuhr nahm Guano mit 570 000 Mk. die erste Stelle ein. Ueber eine Reise nach dem Fischsluß und dem Orangestuß berichtet der Distriktschef in Bethanien, Oberleutnant v. Winkler, unter dem 20. August 1899, wie folgt: An den zwei ersten Marschtagen im Fischfluß entlang war der Weg zunächst leidlich, der Wasser- stand des Flusses stellenweise noch ziemlich hoch; das Flußbett ist mit grünen Bäumen (Dapis und Mit- mosen) dicht bestanden, saftiges Gras säumt die Ufer ein. Das landschaftlich schöne Bild wird durch die hohen den Fluß zu beiden Seiten begleitenden Granitfelsen, die mich in ihrem Aufbau lebhaft an die Sächsische Schweiz erinnern, noch erhöht Ein- zelne Schluchten durchbrechen die bald näher, bald entfernter an den Fluß herantretenden Felswände und ermöglichen so einen Aufstieg aus dem Fluß- thal auf die Höhen. Aber je weiter man vorwärts dringt, desto höher und steiler und desto zusammen- hängender werden die Felsen, bald auf diesem, bald auf jenem Ufer nahe an den Fluß herantretend und uns zu Uferwechseln zwingend, die bei dem tiefen Wasser und dem glatten Gestein und der anfäng- lichen Widersetzlichkeit der Ochsen und des Csels, überhaupt ins Wasser zu gehen, oft sehr schwierig zu bewerkstelligen waren. Ursprünglich hatte ich die Absicht, bis Goanquibgaos theilweise im Fluß ent- lang und theilweise auf den Höhen des rechten Ufers zu marschiren, um ein Urtheil auch über das rechts vom Fischfluß gelegene Gelände zu erhalten. Da aber mein Führer Recht hatte, wenn er be- hauptete, nirgends aus dem Flußthale herauskommen zu können wegen der steilen und zusammenhängenden Gebirgsformation, so benutte ich die Gelegenheit, um bei Geinaibgaos nach Inachab abzubiegen, um von dort aus bei passender Gelegenheit wieder in das Flußthal hineinzukommen. Trotzdem, daß Geinaibgaos ein kleiner schöner Platz ist, auf dem jede Art von Vieh ein reichliches Futter finden würde, war die früher hier befindliche Eingeborenenwerft verlassen. 3