stelligen waren. den Fluß zwölftes Mal. Aber gerade die Stelle, welche wir infolge der Uferbeschaffenheit durchschreiten mußten, war so breit und tief (etwa 60 m breit und 180 cm tief), daß wir gezwungen waren, ein Floß zu bauen, um unsere Sachen, namentlich den Proviant und die Decken, trocken auf das andere Ufer zu bringen. Die Thiere mußten lose durchschwimmen. Von dieser Stelle schlug ich wiederum die Richtung nach dem Goanquib ein, um das zwischen beiden Flüssen, kurz vor ihrer Bereinigung liegende Gelände ebenfalls kennen zu lernen. Der Boden ist hier steril, die Futterverhältnisse sehr schlecht, einzelme Dornenbüsche, sehr viele Milchbüsche und Cacteen bilden die einzige Begetation. Zebrahengst aus einem Rudel von etwa zwölf Stück, das sich uns neugierig bis auf 300 m näherte, herauszuschießen. Anitzaos. Von Goanquibgaos folgte ich dem Laufe des Fischflusses. Der Weg war, wie ich es nicht anders erwartete, sehr schlecht. Die Formation der den Fluß einzäunenden Höhenzüge hat sich vollkommen geändert; anstatt der gleichmäßigen, kompakten Tafelberge finden sich Spitzberge vor in verschiedener Höhe, welche einen eigenthümlichen rothen Glanz en. « 9 Eines Tages hatten wir elf Mal berührt. assirt, es harrte unserer nur noch ein 1 kmn breite Chaos hindurchgearbeitet, so bietet sich — — — —— — — — — — Und hat man sich durch das ungefähr dem Auge das friedlichste Bild dar, was man sich denken kann: die Einmündung des Fischflusses in den Orangefluß. Geräuschlos, ohne Klippen und Ge- stein — das Charakteristische des Fischflusses in seinem ganzen Lauf — im Hintergrund von mächtigen Bergen überragt, so gleitet der Fischfluß in den Großfluß, welcher hier die ansehnliche Breite von etwa 250 m trotz niedrigem Wasserstande erreichte. Seine Ufer sind mit hohen schönen Bäumen dicht besetzt, die kleinen Inseln mitten im Fluß bilden willkommene Schlupfwinkel für wilde Enten und Gänse, und auf dem schlammigen Uferboden geben tiefe Spuren des Hippopotamus Zeugniß von den allerdings leider im Aussterben begriffenen Ur- Zahlreiche Zebraspuren waren zwischen Fischfluß und Goanquib zu finden. Es gelang mir auch, einen einwohnern des Orangeflusses. Die Bewachsung und die klimatischen Verhält- nisse entlang des Orangeflusses zeigen wesentliche Abänderungen von den bisherigen. Dornenbäume und Sträucher sind selten zu finden. Die Flußufer werden von Ebenholzbäumen eingesäumt, die einen so dichten Gürtel bilden, daß ein Herankommen an den Fluß nur an einzelnen Stellen möglich ist. Auf dem humusreichen fetten Uferboden, welcher dieses Jahr lange Zeit unter Wasser gestanden haben muß, haben sich stellenweise recht gutes Gras, Ricinus, wilder Hopfen und dergl. Gewächse entwickelt. Das Klima direkt am Flusse ist eigenthümlich mild und warm, eine Erscheinung, für die ich um so weniger eine Erklärung habe, als das Klima am Fischfluß, der auch auf beiden Usern von hohen Felsen geschützt wird, oft recht empfindlich kalt war. Spuren von Werftplätzen fanden sich häufig vor, *5 1 aber nie bekamen wir ein menschliches Wesen zu Gesicht, hier sowohl wie am Fischfluß und Goanquib, Alles war verlassen und verödet. Währänd der ersten Strecke flußabwärts von der Fischflußmündung an treten die den Fluß begleitenden Nach zweitägigem Marsche von Goanquibgaos Nach Angabe des Führers führt zwar ein Kletter- sand, und nach zahlreichen Uferwechseln des immer über nichts als Gestein, verbunden mit tiefem Fluß- reißender werdenden Flusses erreichten wir die Mündung des Fischflusses, der an seiner Vereini- gung mit dem Orangefluß ein kaum zu durch- dringendes Gewirr von Dornen, Ebenholz, wilden Kirschbäumen und Sträuchern bildet. Der Boden ist von der Gewalt des Wassers tief durchfurcht, Bäume sind entwurzelt, Stämme angetrieben, meter- hohes Ried allenthalben, das Urbild afrikanischer Wildniß, von der Hand des Menschen noch un- bisher Gesehene. kahlen Granitfelsen auf deutscher Seite weiter zurück als auf englischer, an einzelnen Stellen bis 500 m. Aber trotz des theilweise recht guten Bodens ist an eine Urbarmachung des Landes nicht zu denken, da es im Ueberschwemmungsgebiet des Flusses liegt. Dann kommen die Felsen näher und näher an den Fluß heran, und nach etwa 20 km schiebt sich ein hoher und steiler Berg bis unmittelbar an den Fluß und zwingt zum Ausbiegen nach Nordwest. pfad direkt am Orange entlang, den aber nur der Eingeborene ohne jedes Gepäck passiren kann. Die Strecke, welche wir nun zu überwinden hatten, übertraf an Beschwerlichkeit den Fischflußweg noch bei Weitem. Unser Marsch ging Berg auf und Berg ab, über großes Gestein, ohne die Spur eines Weges. Die Gebirgswelt, welche uns umgab, übertraf an Mächtigkeit, aber auch an trostloser Einöde, alles Nackt und kahl ragen die Berg-