— 30 bei der Ausfnhr auf: Summe Summe Welttheil Länder 1897 des 18n8 des Welttheils Welttheils Rupien 6 Deutschland. 14 115 — Europa . .. Großbritannien 18304“4 180C00 I Frankreich :3823 3.50 — 6500 21 5U |! Indien 39 807 7.8 620 Asien. Aden. G 100 74 41 Maotat 6480 52 387 1734 151 501 Deutsch-Ostafrika . 1394667 1 413 557 Ilalienische Benädirkuste 78 311 16.025 Afrika Sudafrika .. 127350 :405 238 | Vritisch Ostafritor 457 410 810 502 Seychellen — 2 007 738 12 000 22.88222 zusammen 2 125 891r 2 125 894 2467226 2407226 Die Ausfuhr nach Südafrika besteht meistens in dem Transvaalgold, das von den per Dampfer nach Europa reisenden Personen in Sansibar gegen Wechsel oder gegen europäisches Gold umgetauscht und hierauf von den Banken nach Südafrika zurückgesandt wird. Nach Europa gehen Goldstücke, nach Frankreich auch die vorerwähnten silbernen Fünffrankenstücke, nach Maskat Maria-Theresienthaler und Rupien. Die mit der Somaliküste ausgetauschten Geldbeträge bestehen fast ausschließlich aus Maria-Theresienthalern, doch sind die dorthin ausgeführten Geldbeträge zum geringsten Theil in der Statistik enthalten, da sie meistens ohne Benachrichtigung der Sansibarer Zollbehörde durch die italienischen Kriegsschiffe von Sansibar nach den Häfen der Benadirküste gebracht werden. Der Geldverkehr mit Indien, Aden, Ostafrika und den Soychellen be- steht fast ausschließlich in Rupien, die bedeutenden Zufuhren nach Deutsch= und nach Britisch-Ostafrika sind durch den Geschäftsverkehr und auch dadurch veranlaßt, daß die Regierungen beider Kolonien das zur Verwaltung erforderliche Geld in Baar aus Sansibar beziehen. Geschäftslage. Im Allgemeinen war die Geschäftslage im Jahre 1898 keine ungünstige, die Ernte auf dem afrikani- schen Festlande hatte zwar in Britisch-Ostafrika und in den nördlichen Bezirken Deutsch-Ostafrikas durch Trockenheit und Heuschreckenschwärme gelitten, doch machte sich eine Verminderung der Kaufkraft erst in der zweiten Hälfte des Jahres bemerkbar, noch mehr in der ersten Hälfte des Jahres 1899, wo in den erwähnten Gebieten vollständige Hungersnoth herrschte. Die südlichen Bezirke der deutschen Kolonie hatten eine gute Ernte und konnten selbst die nördlichen Gebiete mit Negerhirse versorgen. Die gute Nellen- ernte des Jahres 1898,99 und die erhöhte Kopra- — —— — — — — — — — — gewinnung steigerten die Kauflust, da trotz der er— höhten Zufuhren die Preise stiegen. Der Handel mit Britisch-Ostafrika wuchs durch den Bahnbau und den durch ihn veranlaßten Aufschwung des Handels. Bei der Einfuhr europäischer Waaren war der er- höhte Rupienkurs vortheilhaft. Für den Adbschluß des laufenden Jahres sind die Aussichten nicht so günstig, da im Norden Deutsch-Ostafrikas und in Britisch-Ostafrika während der ersten Jahreshälfte Hungersnoth herrschte und die Karawanen, welche sonst die Erzeugnisse des Innern, insbesondere Elfen- bein, an die Küsten brachten, im Jahre 1899 in viel geringerer Zahl zur Küste gekommen sind, denn die Karawanenträger fürchteten Wassermangel. mit welchem sie im Jahre 1898 zu kämpfen hatten. Der Besuch des geistlichen Oberhauptes der indischen Koja-Sekte, des Aga-Khans, in Sansibar schädigt gleichfalls den Handel, da seine Gläubigen, zu welchen eine große Zahl der indischen Kaufleute zählt, während seiner Anwesenheit sich weniger um ihr Geschäft kümmern, und das sonst zu Handelszwecken bestimmte Geld zu Spenden an ihr Oberhaupt verwenden. Die überaus reichliche Nelkenernte des Jahres 1898/99 kann indeß das Gesammtergebniß etwas günstiger stellen. Seitens der deutschen Industrie ist zu berücksich- tigen, daß nicht die von den wenigen Europäern, sondern die von den zahlreichen Negern verlangten Waaren bei dem ostafrikanischen Handel die Haupt- rolle spielen. In erster Linie kommen Webewaaren in Betracht, sie bilden mit über einem Viertel des Gesammtumsatzes den bei Weitem reichlichsten Handels- artikel. Die deutschen Erzeugnisse nehmen dabei keinen großen Platz ein, obgleich vielleicht für die deutsche Industrie ein erfolgreicher Wettbewerb möglich wäre. Genaue Ausführung der Aufträge und sorgfältige Verpackung sind unbedingt erforderlich.