33 Witbooi. Das Buch füllt eine Lücke in der bisherigen liegt jetzt in Gestalt ciner hübschen Broschüre vor, Lttteratur über Deutsch-Südwestafrika aus. Es wird allen denjenigen, die in der Kolonie thätig sind, den Schlüssel für die verwickelten Beziehungen der Ein- geborenen untereinander und für ihr Verhalten den Eingeborenen gegenüber geben. Es giebt allen Kolo- 1 nialfreunden Aufschlüsse über die Haltung und die Politik der Regierung in dem ersten Jahrzehnt der deutschen Besitzergreifung und über den wirklichen Werth der Kolonie und ihre zukünftigen Aussichten. Palästina. 24 Aquarelle von R. Julius Hart- mann, Stadtpfarrer in Dornhan, mit erläutern- dem Text von Immanuel Benzinger. Hamburg 1899. Agentur des Rauhen Hauses. Unter den mannigfachen Bereicherungen, welche die Palästina-Litteratur in den letzten Jahren er- fahren hat, dürften diese Aquarelle ganz besondere Beachtung verdienen. Sie zeigen, welch großen Vorzug noch immer die Arbeit des Künstlers vor jeder rein mechanischen Nachbildung hat. Der Maler hat es vortrefflich verstanden, die Eigenart orientalischer Farbenpracht sowie seine eigenen Empfindungen mit dem Pinsel wiederzugeben. Einzelues ist von ganz besonderem Reiz: das malerisch da liegende Jerusa- lem, das liebliche Tiberiasbild, der düster-ernste Ecthsemanegarten, die im Mondlicht gesehene Omar- moschee, Dormition, Erlöserkirche, Marienbrunnen in l I Nazareth und Karmel mit dem Blick aufs Meer sind Bilder, die den Beschauer unwillkürlich fesseln. Der den Bildern beigegebene Text aus der Feder eines bekannten Palästinakenners weist in kurzen, fesselnden Worten hin auf die biblischen und nach- biblischen Begebenheiten, die dem Orte noch seine besondere Bedeutung verleihen. Die vornehme Aus- stattung, der verhältnißmäßig billige Preis, die treff- liche Reproduktion der Kunstanstalt Troitzsch, Berlin, Verfasser, Dr. Georg Hartmann, werden dazu verhelfen, daß das schöne Werk allsei= ligen Anklang finden wird. Seine Majestät der König von Württemberg hat dem Künstler die gol- dene Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Das deutsche Kiautschoun-Gebiet und seine Bevölkerung. Veröffentlicht auf Veranlassung des Reichs-Marine-Amts. Berlin 1899. Dietrich Reimer (Ernst Vohsen). Die aus zahlreichen Karten und statistischen Tabellen bestehende Zusammenstellung ermöglicht zum ersten Male einen genaueren Einblick in die wirth- schaftlichen Verhältnisse unserer chinesischen Besitzung. Glahn: Ein Jahr in Kamerun. O. O. u. J. Der Verfasser hat während des Jahres 1896, 97 in Kamerun als Richter gewirkt. Die dabei ge- sommelten interessanten Eindrücke hat er in einem Vortrag niedergelegt, der zu Loig, wo er jetzt als Amtsrichter lebt, gehalten worden ist. Der Vortrag Nebenaufgaben in Betracht kommen. und darauf hingewiesen, deren Ertrag der Abthcilung Demmin der Kolonial= gesellschaft zuzufließen bestimmt ist. J. F. van Oordt: Paul Krüger und die Entstehung der Südafrikanischen Republik. Mit einem Bild- nisse Paul Krügers. Antorisirte deutsche Ausgabe. Basel 1899. Benno Schwabe. Das vorliegende Werk soll in 15 Lieferungen oder in zwei Bänden erscheinen. Es soll neben einer Lebensbeschreibung des Präsidenten der mns— schen Republik, Paul Krüger, eine Dar### Entwickelung der Südafrikanischen Republik on Ein Eingehen auf das Buch kann erst erfolgen, so- bald es fertig vorliegt. Hartmann, Dr. Georg. Der Krieg in Südafkila und seine Lehren für Deutsch- Südwestafrika. Nach einem Vortrag, gehalten in der Abtheilung Bremen der Deutschen Kolonial-Gesellschaft. Berlin 1899. E. S. Mittler & Sohn. Der jetzige Krieg in Südafrika nimmt das In- teresse auch deshalb in Anspruch, weil das Mißver- " hältniß der kämpfenden Parteien so groß ist: auf der einen Seite das großbritannische Kaiserreich mit 350 Millionen Einwohnern, auf der anderen Seite die beiden kleinen Burenstaaten mit 250 000 Ein- wohnern. Deutschland hat ein besonderes Interesse an dem Kriege, weil es in Südafrika nicht nur In- teressen besitzende, sondern auch Land besitzende Macht ist. Darum wird eine im Verlage von E. S. Mitt- ler & Sohn in Berlin soeben erscheinende kleine Schrift „Der Krieg in Südafrika und seine Lehren für Deutsch-Südwestafrika“, welche die aus dem herr- schenden Kriege sich für Deutsch- Südwestafrika er- gebenden Lehren behandelt, gerade jetzt für jeden Deutschen ein aktuelles Interesse beanspruchen. Der ist ein Kenner der dortigen Verhältnisse. Fünf Jahre hat er in Südwest= und Südafrika zugebracht und besonders unsere deutsche Kolonie von Norden bis Süden, vom Kumene bis zum Oranje, und von Westen nach Osten durchquert. Dr. Hartmann legt eingehend dar, welchen Werth die deutsch-südwestafrikanische Kolonie, die dem übrigen Südafrika nachsteht, für uns besitzt. Als Hauptaufgabe unserer Kolonialpolitik betrachtet er die Besiedelung, während die Verbesserung der Grenz- linien unserer Kolonien, die Schaffung deutscher In- teressen in den unsicheren Grenzgebieten als externe Der Eingebo- renenfrage wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet wie auch Engländer und Buren in Südafrika mit dieser Frage zu rechnen hatten, abgesehen von der Rivalität, die zwischen dem holländischen oder Burenelement und dem englischen Element beständig herrschte und jetzt zum Austrag kommt. Die militärischen Mißerfolge der Engländer werden vor Allem auf die vollständige Unterschätzung der milmärischen Leistungsfähigkeit der beiden Buren-