156 etwas Zucker für die Zwecke des europäischen Wein- einen Werth von Mk. 54 144 800, der von Angora- haar einen solchen von Mk. 13 681 800. Kapkolonie und Natal find bei letzterem allein, bei ersterem her- vorragend betheiligt. Im Einzelnen sind die Ziffern des Wollexvorts: Kapkolonie . Mk. 35 334 800 Natal. . 11309500 Algier = 6 400 500 Tripolls. 1 100 000 An Straußenfedern exportiren Natal und Tripolis für Mk. 1 056 200, der Haupttheil von Mk. 1 040 000 entfällt auf Letzteres. Recht bescheiden sind dagegen noch immer die Ergebnisse des Baues kolonialer Gewächse. An Tabak exportirt Afrika für Mk. 7 156 000. Hier- werden müssen. – —— geschäfts exportirt. Wie heute die Dinge in Afrika stehen, wird bei der Veranschlagung des möglichen Erfolges von Unternehmungen im schwarzen Erdtheil mit anderen Faktoren als noch vor wenigen Jahren gerechnet Die von den Eingeborenen aufge- speicherten Vorräthe von Elfenbein sind größtentheils erschöpft, die Zahl der Elefantenherden nimmt stetig ab, der Ertrag ihrer Jagd wird also immer geringer. Es ist zweifellos, daß die Ausfuhr von Elfenbein von Jahr zu Jahr im Werthe sinken wird. Auch auf eine ansehnliche Steigerung der von den Einge- borenen in den tropischen Gebieten betriebenen Ge- winnung von Palmkernen und öl ist nicht zu rechnen. von liefert aber Algier allein für Mk. 6 362 700.] Dieses Geschäft lohnt nur in den Küstengebieten und Der afrikanische Kaffeeexport beläuft sich auf Mk. 820,400. Central = Afrika Mk. 474 000, Deutsch-vOstafrika Mk. 240 600, den Kongostaat Mk. 122 700. Kakao wird für Mk. 309 300 exportirt. Produzent davon ist Kamerun. Vanille wird aus Madagaskar für Mk. 47 200 ausgeführt. licher ist das Ergebniß des von Alters her in Zanzibar betriebenen Gewürznelkenbaues: Mk. 2 874 000 und der Olivenölproduktion in Algier und Tunis: Mk. 1 783 600. Neben diesen Erzeugnissen produzirt Afrika noch Wachs, Gummi arabicum, Erdnüsse, Kopal, Orseille und Anderes in kleineren Mengen und daneben Brotfrüchte. Die zuerst genannten Waaren, wie Wachs und Erdnüsse, werden wahrscheinlich bald in größeren Mengen ausgeführt werden, wenn ihrer Gewinnung mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. Gummi arabicum ist seit dem Mahdiauf- stand fast gänzlich aus dem Handel verschwunden. Es wird jetzt nach der Wiedereroberung und Eröff- nung des Sudans jedenfalls bald wieder in ansehn- licher Masse auf den Weltmarkt kommen, wo es guter Preise sicher ist. Die sehr ansehnliche Pro- duktion von Brotfrüchten kommt für den Ausfuhr= handel wenig in Frage. Der Mais Westafrikas, der Reis und verschiedene einheimische Getreidearten Ostafrikas werden meist in Afrika selbst verbraucht. Auch der Getreidebau in Süd= und Nordafrika dient meist nur dem inneren Konsum. Bei den heutigen Preisen scheint auf lange Zeit hinaus ein Anbau in größeren Flächen zum Export nicht lohnend. Die Zeiten, wo Nordafrika die Kornkammer der Mittel- meerländer war, scheinen für immer vorüber zu sein. Fraglich ist nur, ob vielleicht der Reisbau in Mada- gaskar so ausgedehnt und auch in den Stromgebieten des tropischen Afrika mit solchem Erfolg betrieben werden könnte, daß an Ausfuhr nach Europa gedacht werden kann. Das an verschiedenen Stellen Afrikas gut gedeihende Zuckerrohr wird gleichfalls fast aus- schließlich an Ort und Stelle verbraucht. In Loanda dient es besonders zur Herstellung von Spirituosen für die Eingeborenen. Hiervon kommen auf Britisch- 1& I I I Fast der einzige etwas darüber hinaus, dort, wo schiffbare Flüsse vorhanden sind. Sobald die schweren Kerne oder Oelgefäße weit aus dem Innern herbeigetragen werden sollen, macht der hohe Transportpreis sie in Europa unverkäuflich. Selbst mit Hülfe von Bahnbauten läßt sich die Zone für diese Produktion nicht allzu- Ansehn- sehr erweitern, wenn die Frachten nicht überaus billig gestellt werden können. Die Gewinnung von Fellen und Pelzen wilder Thiere sowie der Federn wilder Strauße geht dauernd zurück, da der Wild- bestand abnimmt. Auf Eintauschen von Goldstaub bei den Eingeborenen in größerem Umfange ist nicht zu rechnen. Nur die Kautschukausfuhr wird bei der Höhe der für dieses Erzeugniß bewilligten Preise und der Menge noch unausgebeuteter Kautschuk- gewächse des Innern in Zukunft voraussichtlich steigen. Jede nach den Gebirgen des Innern erbaute Bahn, jede Erschließung neuer Flußgebiete dürfte für einige Zeit die Zufuhr von Kautschuk noch steigern. Nur leider ist bei der rücksichtslosen Methode der Gewinnung und der Unmöglichkeit genügender Schutz- maßregeln die allmähliche Erschöpfung dieser natür- lichen Schätze zu fürchten. Das Gleiche ist bei der Produktion von Wachs, Holz, Guano und dergleichen in ihrer gegenwärtigen Art zu befürchten. Dauernde Aussichten für die Zukunft bieten heut- zutage in Afrika nur Bergbau, der Anbau bestimm- ter Handelsgewächse und Viehzucht. Beim Bergbau kommen Gold und Silber, Edelsteine, nichtedle Me- talle, Kohlen und Salze in Betracht. Vor der Hand werden in größerem Umsange erst Gold und Dia- manten, in kleinerem Kohlen und Phosphate aus- gebeutet. Daneben findet etwas Kupferbergbau in der Kapkolonie statt. Hier allein gewinnt man auch die Diamanten. Für Gold kommt einstweilen fast nur Transvaal, für Kohlen Natal, für Phosphate Algier in Betracht. Ob Letztere auch anderweitig in abbau- werther Menge vorkommen, steht noch nicht sest. Kohlen, Gold und Kupfer sind aber bereits an ver- schiedenen anderen Punkten Afrikas gefunden worden. Die Erschließung dieser Lager und ihre Ausbeutung wird die nächste Aufgabe der Verwaltungen der be- Nur aus Aegypten wird treffenden Gebiete sein müssen. Die in Amerika,