Ngambes, also vor etwa 13 Jahren, von Kunde aus nach Westen gezogen. Sie unterstellten sich gleich damals freiwillig der Herrschaft Tibatis. Die wenigen vor mir erschienenen Beiamänner belehrte ich über die guten Absichten der deutschen Regierung und forderte sie auf, dieses ihren Stammesgenossen mitzutheilen. In drei starken Tagemärschen in südsüdösilicher Richtung erreichte ich sodann von Dambonoͤ aus das * 4⅛½ Marschstunden östlich des Djerem gelegene Jangandi und in einem weiteren Tagemarsch in südwestlicher Richtung, das 2½ Marschstunden westlich des Djerem gelegene Wangere. Auf der ganzen Strecke von Dambonô bis Jangandi be- rührte ich nur die zwei kleinen Wutedörfer Jangwäá und Jamkäá. Bei jedem dieser beiden Orte wie auch dicht unterhalb Wungere konstatirte ich weitere starke Schnellen im Djerem, die allerdings weniger be- deutend wie die Beiaschnellen sind. Jangandi zählt etwa 200, Wungere nur 100 Häuser. Eingerechnet die Bevölkerung der Farm- dörfer, mag jeder der beiden Orte etwa 800 bis 1200 Einwohner zählen. Ueberall war die Auf- nahme eine vorzügliche. Die Leute sind offenbar darüber erfreut, daß sie das durch Abgaben an Sklaven, Elfenbein und Getreide sowie durch Ge- waltthätigkeiten aller Art lästige Fullajoch gegen die deutsche Herrschaft vertauscht haben. Oestlich und südöstlich der beiden Dörfer sitzt der anscheinend zahlreiche Keperrestamm. Der auf den Karten an- gegebene Name „Buna“ soll im Allgemeinen „Busch- gegend“ bedeuten, in diesem Fall das Land der Keperre. Der ebenfalls auf den Karten verzeichnete Name „Betekke“ war dagegen überall unbekannt. Nach übereinstimmenden Aussagen der Beia und Wute liegen östlich der von Ersteren bewohnten Gegend am Djerem und nördlich Jangandi, also westlich von Kunde, große, völlig unbewohnte Land- striche. Ein direkter, viel benutzter Weg von Jan- gandi nach Ngämdere existirt nicht. Von einem „direkten Handelswege“ von Yok6 über Wungere— Jangandi nach Ngämdere — der früher erwähnt wurde — kann aber auch schon deshalb nicht ge- sprochen werden, weil Wungere, wie meine Routen- aufnahmen ergaben, wesentlich südlicher und auch östlicher liegen muß, als es auf den Karten an- gegeben ist. Vier Tagemärsche in westlicher Richtung, von denen zwei durch unbewohnte Gegend führten, brachten mich von Wungere nach Station MYokö zurück, wo ich am 12. Januar wieder anlangte. —— — — Gesellschaft Kordwest-RKamerun. 6 Zwischen der Gesellschaft Nordwest-Kamerun einer- seits, und den Firmen C. Woermann und Jantzen & Thor- mählen andererseits hat nach Mittheilung der Gesell- 286 f— ergaben, sind dieselben vor Beginn der Belagerung schaft Nordwest-Kamerun die Unterzeichnung von Verträgen stattgefunden, wonach die gesammten Fak- toreien und Ländereien der genannten Firmen nörd- lich des Sannaga in den Besitz der Gesellschaft Nordwest-Kamerun übergehen, und wonach sich die genannten Firmen zu Gunsten der Gesellschaft Nord- west-Kamerun verpflichten, keinen Handel mehr in den Gebieten nördlich des Sannaga zu treiben. Aus- genommen ist nur die Faktorei Viktoria von C. Woer- mann, wo eigentlicher Handel mit Eingeborenen nicht stattfindet. Die Gegenleistung der Gesellschaft Nord- west-Kamerun beruht nicht in baarem Gelde, sondern in Antheilen der Gesellschaft, um welche sich das bisherige Kapital von vier Millionen Mark erhöht und die als voll bezahlt geltend neu zu kreiren sind. Herr Adolph Woermann wird dem Verwaltungs- rathe der Gesellschaft Nordwest-Kamerun beitreten, desgleichen werden die meisten der bisherigen Beamten der Firmen C. Woermann und Jantzen & Thor- mählen in den Dienst der Gesellschaft Nordwest- Kamerun übergehen. Der Besitzwechsel erfolgt am 1. Mai d. IJs. Die gefammten gegenwärtigen Faktoreien der Gesell- schaft Nordwest-Kamerun, die von zwei Seiten aus über Rio del Rey—MNdiang, sowie über Kamerun — Jabassi— Mondame die Uebergänge von der Küste in das Konzessionsgebiet bilden, sind nunmehr die fol- genden: Uebernommen von Westphal, Stavenow & Co.: 1. Faktorei in Deido Dorf (3 Waarenhäuser, 1 Wohnhaus)j; 2. Faktorei am Wuri; 3. Faktorei am Nyang (Dibombe). Uebernommen von C. Woermann: 4. Bellstadt (Wohnhaus, Faktorei mit Wohnung, 2 Lagerhäuser, Verkaufshaus, Arbeiterwoh- nungen u. s. w.); 5. Akwa Dorf (Faktorei mit Wohnung, 3 Waaren- häuser, Arbeiterwohnung; 6. Deido Dorf (Faktorei, Wohnhaus, Arbeiterhaus); 7. Faktorei in Jabassi (Wuri), gesammtes Land zu beiden Seiten des Flusses; 8. Faktorei in Bonendale (Soroko). Uebernommen von Jantzen & Thormählen: 9. Akwa Dorf (Faktorei mit Wohnung, Werkstätten, Arbeiterhäuser); 10. Faktorei in Mondame (Mungo). *# * * 11. Faktorei mit Wohnhaus in Rio del Rey (im Bau); 12. Faktorei mit Wohnhaus in Ndiang (im Bau); 13. Faktorei mit Wohnhaus an den Croß-Schnellen (projektirt). ——.. ——— —