Wissenschaftliche Zammlungen. Der zoologischen Sammlung des Berliner König- lichen Museums für Naturkunde ist von dem stell- vertretenden Regierungsarzt in Kamerun, Marine- stabsarzt Dr. Ziemann, eine Naturaliensammlung übersandt worden, welche folgende Objekte enthielt: 6 Vogelbälge, 7 Schlangen, 2 Eidechsen, 3 Käfer, 5 Orthopteren, 2 Rhynchoten, 7 Präparate von Culex und Anopheles-Arten, 10 Culiciden und Tipu- liden in Alkohol, 1 Vogelspinne. Die Konservirung der Thiere ist gut. Wenn dieselben auch meistens schon bekannten Arten ange- hören, so waren sie doch als Ersatzstücke willkommen. — Togo. HMissenschaftliche Zammlungen. Der zoologischen Sammlung des Berliner König- lichen Museums für Naturkunde ist von dem Stations- leiter Dr. Kersting zu Sokodé in Togo folgende zoologische Sammlung zugegangen: 3 Säugethierfelle, 9 Säugethierskelette und 6 Säugethierschädel. Unter den acht Arten dieser in gut präparirtem Zustande angelangten Sendung befinden sich zwei Hausthierarten aus bisher noch nie durchforschten Gebieten. Besonders werthvoll ist eine schöne Reihe von Skeletten des Klippschliefers von verschiedenen Altersstufen. Das Stachelschwein, das Erdferkel und das Warzenschwein bilden Beweise dafür, daß im Hinterlande von Togo sich eine Fauna findet, welche der Sudan-Fauna ähnlich, aber der Fauna des Senegalgebietes näher verwandt ist als der des östlichen Sudans. Deufsch-Südweflkafrika. Bericht über die Wyeelersche Farm Seebeim. Einem Berichte des stellvertretenden Bezirks- hauptmanns v. Bunsen in Keetmanshoop über die in diesem Bezirk gelegene Wheelersche Farm Seeheim entnehmen wir Folgendes: Nachdem Herr Wheeler, einer unserer ältesten I#ger und Ansiedler, seinen bisherigen Sitz Heirach- abis für 100 000 Mark an die katholische Mission deräußert hatte, bezog er 1897 die am rechten Ufer des Fischflusses, etwa eine Stunde südlich des Bai- weges romantisch gelegene Farm Seeheim. Er er- richtete daselbst ein umfangreiches massives Haus und begann, da er sich erst in zweiter Linie auf Vieh= wirthschaft verlegen wollte, mit der Anlage eines etwa 1½ ha großen Gartens am westlichen Ufer des Flusses. Leider vernichtete diese Anlage, die zu den besten Hoffnungen berechtigte, im vorigen Mai en bisher unerhörtes Hochwasser des Flusses. Hun- 287 — derte von importirten Obstbäumen wurden zerstört und der Boden durch Sandanschwemmungen derartig beschädigt, daß weitere Arbeiten an dieser Stelle unangebracht erschienen. Hierdurch ließ sich jedoch Wheeler nicht abschrecken, sondern erwarb durch Kauf eine Strecke Grund auf dem östlichen Flußufer, welcher den Vortheil hatte, daß er etwa 4 m höher liegt als die gegenüber liegende Seite. Er planirte etwas über 2 ha Boden, ließ jedoch ringsherum die Uferbäume stehen, um den Garten gegen die heißen Sandstürme zu schützen. Ferner hat er aus dem- selben Grunde in der Entfernung von je 60 m aus Ried und Draht Schutzwände errichtet. Das Wasser wird mittelst einer Dampfmaschine von vier Pferde- kräften (bezogen aus der Fabrik von Eckert, Berlin) aus dem Fluß gepumpt, eine zweite Maschine von zwei Pferdekräften dient zum Zerschneiden des Brenn- holzes und ähnlichen Arbeiten. Ein Versiegen des Wassers ist nicht zu befürchten, da selbst in der trockensten Zeit (z. B. im Jahre 1896) ein stattlicher See von etwa 30 m Länge, 20 m Breite und 1 m Tiefe stehen bleibt; im letzten Jahre lief der Fluß über acht Monate lang ohne Unterbrechung und zwar etwa in der Durchschnittsbreite eines deutschen Mittel- flusses, wie z. B. die Saale. Die Fruchtbarkeit des angeschwemmten Alluvialbodens ist eine derartige, daß es wohl kaum eine Pflanze giebt, die nicht ein erstaunliches Wachsthum zeigt. Augenblicklich fielen mir besonders die Tabak- pflanzungen auf. Wheeler hat außer mit dem ge- wöhnlichen Burentabak noch mit direkt importirtem Virginiatabak und einer Kreuzung zwischen beiden Arten Versuche angestellt. Die Virginiapflanzen waren bis zu sieben Fuß hoch, jedes Blatt zeigte durch- schnittlich eine Länge von 23 und eine Breite von 18 engl. Zoll, Maße, wie sie kaum in ihrer Heimath vorkommen sollen. In einem Jahre werden nicht weniger als drei Ernten gemacht! Für noch vor- theilhafter hält Wheeler die erwähnte Kreuzung der beiden Arten. Außerdem hatte er in den Gartenanlagen große Mengen von Kürbissen, Melonen, süßen und gewöhn- lichen Kartoffeln und beinahe sämmtliche Gemüse. Das Gewicht eines Kürbis, den ich wog, betrug nicht weniger als etwa 80 Pfund. Die Baumanpflanzungen haben leider stark an den heißen Südwinden gelitten, doch hat Wheeler wieder etwa 100 junge Bäume in Kapstadt bestellt. Einige hundert erst drei Monate alte Dabiebäume, die er zum Schutz der Pflanzungen ausgesät hat, scheinen vorzüglich zu gedeihen. Sehr kräftig sahen die Weinanlagen aus. Er hat fünf verschiedene ita- lienische Sorten eingeführt, die jetzt 2½ Jahre alt sind und im nächsten Jahre tragen werden. Was die Rentabilität des Unternehmens anbelangt, so muß ich mich auf Muthmaßungen beschränken. Wheeler sendet öfters größere Mengen Gemüse und Obst hierher. Er erzielt z. B. für das Pfund Zwie- beln 1 Mk., für Melonen 2,50 bis 4 Mk. Ferner