500 Taropflanzen, à 8 Mk. für 100 Stück 1000 Bananenpflanzen mög- lichst vieler verschiedener 40 Mk. in Waaren, Arten, à 4 Mk. für 100 St. 4 - 400 Pfund Yams, à 6 Pf. für 1 Pfund . . . 24 2 2 - Zusammen 104 Mk. in Waaren oder 78 = in Gold. Doch dieses Pflanzenmaterial braucht man nur nach und nach, je nachdem man mit dem Reinigen des Landes vorschreitet. Deshalb kann diese Summe auch auf die Monatsrechnung übernommen werden. Weitere Pflanzen anzukaufen ist nicht mehr erforder- lich, da die einmal gepflanzten das Pflanzmaterial für Vermehrung und Erweiterung des Küchengartens genügend liefern werden. Hausmöbel, wie Tische, Stühle, Bänke, Bettstelle baut man sich selbst aus Holzabschnitten, welche bei jedem Haushalt übrig bleiben. Später kann man sich ja vielleicht opulenter einrichten. Der Preis des Federviehes ist verhältnißmäßig theuer: In Apia kostet ein Hahn 1 Mk., eine Ente 2 Mk., zahme Tauben ohne bestimmte Rasse (Feld- flüchter) das Paar 2 Mk., ein Puter 10 Mk. Doch kann man auf der Insel Savaii Hühner und Enten auch für Waaren zu dreiviertel des obigen Preises, oft auch noch billiger, kaufen. Schweine kosten auf der Insel Savai# 24 Pf. für ein Pfund lebend Ge- wicht. Auf der Insel Upolu kann man selten lebende Schweine kaufen. Ferkel zur Auszucht kosten auf der Insel Savail von 6 bis 12 Mk., je nach Größe und Zustand. Zwei wachsame Hunde thun einem Ansiedler gute Dienste. Es kommt nicht so sehr darauf an, daß die Hunde groß, schön oder bissig sind, als vielmehr, daß sie das nöthige Geräusch verursachen, sobald sich etwas Fremdes — Mensch oder Thier — auf der Siedelung zeigt. Edle Federvieh-, Schweinc= oder Hunderassen halten sich in Samoa nicht, da sie meistens bald die Rasseeigenthümlichkeiten verlieren. Das gewöhnliche Landhuhn, das samoanische, vielleicht aus Kreuzungen mit einem edleren Schweine gezüchtete Schwein und rasselose Hunde, die man sich von Landsleuten jung schenken läßt, pflegen die Dienste zu verrichten, für welche der Ansiedler sie nöthig hat. Alles Federvieh, Schweine und Hunde werden mit zerkleinerten Kernen der Kokosnüsse gefuttert und halten sich sehr gut bei dieser Nahrung. Einen bis zwei Bienenstöcke schenkt mit Vergnügen dem Anfänger jeder Bienen haltende Landsmann; doch müssen dieselben in Samoa, um zu gedeihen, unter Schutzdach stehen, da sie sonst unter den Sonnenstrahlen und unter Feuchtigkeit leiden. * Wie aus vorstehenden Mittheilungen unzweideutig hervorzugehen scheint, braucht ein Ansiedler zu seiner Ausrüstung nichts mitzubringen. braucht, kann er an Ort und Stelle in Samoa er— 292 Alles, was er halten. Das im Ganzen erforderliche Kapital beträgt höchstens etwa 10 800 Mk., von welchen etwa 6000 bis 7000 Mk. bei Beginn der Unternehmung flüssig sein müßten. Nur Waffen sind nicht erwähnt worden. Eine gute Vogelflinte mit den dazu gehörigen Metall- patronenhülsen — Papierhülsen quellen leicht in tropischem Klima — ist bei Weitem billiger in Deutschland erhältlich als in Samoa und würde zur Taubenjagd gute Dienste leisten. Es ist nicht erforderlich, die in Deutschland ver- wendete Kleidung, Werkzeuge 2c. nun zu Schleuder- preisen loszuschlagen. Viel rationeller ist es, alles dieses nach Samoa mitzubringen, wo sich schon eine nützliche Verwendung finden wird. Alte Kleidungs- stücke kaufen die Eingeborenen mit Vorliebe und oft erhält man für eine solche unbeachtete und unterschätzte Reliquie Dinge oder Arbeitsleistung, die man sonst für keine Summe Geldes erkaufen könnte. RAus dem Prreiche der Wilssivnen und der Antisklaverei-Bewegung. Einem Brief des P. Hartmann (Weiße Väter, Apostolisches Vikariat Tanganyika) aus Karema vom 15. November 1899 entnehmen wir: Seit August 1899 ist unser schwarzes Lehrer- seminar von Utinta nach Karema verlegt. Der Hochwürdigste Herr Apostolische Vikar hat in den Schulplan des Lehrerseminars den Unterricht der deutschen Sprache eingetragen, und erhalten unsere zukünftigen Schullehrer jetzt drei Stunden wöchentlich Unterricht im Deutschen. Ich habe zur Ertheilung dieses Unterrichtes weder Buch noch deutsche Schreib- hefte. Die Transportkosten für dergleichen Artikel, welche wir aus Europa beziehen müssen, sind noch unerschwinglich, trotzdem in den letzten Jahren in- folge des Baues von mehreren Verkehrswegen eine Erleichterung bemerkbar ist. Es dürfte Sie in- teressiren, einige Beispiele zu haben. Im letzten September 1899 kam für uns eine Proviantkarawane von Bagamoyo her. Als Oekonom des Vitkariates mußte ich natürlich die Einzelpreise berechnen. Da stellte ich fest, daß hier in Karema angekommen, eine Büchse Fisch, die Sie in Trier mit 50 Pf. be- zahlen, 3,02 Mk. kostet. Eine einzige Talgkerze kostet 55 Pf., also mehr als bei Ihnen ein ganzes Packet. 1 kg Suppengebäck kommt auf 6.10 Mk. zu stehen, während der Ladenpreis in Europa 90 bis 95 Pf. beträgt. / 1 Meßwein, der in Maison Carrce 80 Pf. pro Liter kostet, bezahlen wir hier mit 3,20 Mk. 2c. Sie werden begreifen, daß wir angesichts solcher Preise uns auf das unentbehrlichste Minimum bei unseren Bestellungen beschränken, und daß selbst in Krankheitsfällen außer einheimischer Nahrung kaum Nennenswerthes an die armen kranken