6 bis 10 Mark gegenüber, je nach den Marktpreisen. Unter solchen Umständen scheint in der That die Kickria-Kultur im Kamerungebiet eine große Zukunft zu haben, zumal sie auch auf Basaltboden ganz vor- züglich gedeiht und gerade auf solchem weit verbreitet und von Natur auch heimisch ist. Auch in den Bakossibergen stellte Schlechter das Vorkommen der echten Kickria fest. Die Ecko-Keyoe-Region bezeichnet er als ein hervorragendes Plantagengoebiet. Augenblicklich befindet sich Schlechter in Togo, um über Misahöhe nach der Landschaft Boem vor- zudringen und etwaige Kautschukbestände festzustellen. Auch in Togo wird er die Kickria-Großkultur ein- zuführen versuchen. Expedition nach Central= und Südamerika. (Auereise am 30. Juni 1899.) Laut Bericht vom 8. März aus Guatemala hat sich Dr. Preuß insbesondere in Nicaragua, Costa- Rica, San Salvador und Guatemala mit interessanten Studien der Kulturen von Kaffee, Kakao, Kautschuk und Vanille beschäftigt. Auch die Gewinnung des werthvollen Perubalsams hat Dr. Preuß eingehend studirt und eine größere Menge von Samen des Balsambaumes eingesandt. Der Bericht der botanischen Centralstelle für die Kolonien (Kolonialblatt Nr. 2) anerkennt die Bedeutung der Expedition Preuß für den gesammten deutschen Kolonialbesitz. Ramie-Expedition nach Kamerun. (Ausreise am 10. September 1899.) Herr Dr. Schulte im Hofe schreibt unter dem 1. Februar aus Victoria, daß die Fauresche Ent- faserungsmaschine in Betricb gesetzt ist. Größere Versuche hängen von dem nächsten größeren Schnitt der ausgepflanzten Ramie ab. Herr Schulte hat sich an den Versuchen des Geheimraths Wohltmann zur Bereitung von Likören aus dem Fruchtfleisch von Kakao, Bananen und Papaya betheiligt. Schulte rechnet auf 100 kg getrockneter Kakaobohnen bis zu 20 1 gärungsfähigen Fruchtsaft, aus welchem etwa 8 pCt., das ist über 1 ½ 1, 100 prozentiger Alkohol gewonnen wird. Die mit Hülfe des von dem Komitee beschafften Christ- schen Destillationsapparats hergestellten Proben wer- den demnächst in Berlin eintreffen. Expedition nach den deutsch-ostafrikanischen Steppengebieten. (Ausreise am 4. April 1900.) Die Führung der Expedition hat der chemisch vorgebildete Botaniker Privatdozent Dr. Walter Busse übernommen. Zweck der Expedition ist: Die wirthschaftliche Nunbarmachung der deutsch-ostafrikanischen Steppen- gebiete, insbesondere durch Feststellung und Vermeh- rung der technische Rohstoffe liefernden Pflanzen sowie Vorbereitung kultureller und technischer Anlagen. 294 Guttapercha-Expedition nach den Südsee- Kolonien. (Ausreise geplant August 1900.) Zur Ausführung der Erpedition hat sich der durch die Kautschuk-Expeditionen nach Inhambane und Westafrika bekannte Botaniker Rudolf Schlechter bereit erklärt. Zweck der Expedition ist: Studium in Holländisch- Indien. Einführung der wichtigen und wegen der Kabelfrage dringlichen Guttapercha-Großkultur in deutschen Kolonien. * *. * Außer Expeditionen nach den südwestafrikanischen Steppen, dem Amazonas und Südbrasilien befindet sich in Vorbereitung: Die Baumwoll-Expedition nach Togo. Die Expedition ist bestimmt, zur Lösung der deutschen Baumwollfrage beizutragen durch Einfüh- rung einer Baumwoll-Volkskultur in Togo. Zu diesem Zweck soll ein Baumwoll-Sachverstän- diger aus den Südstaaten Nordamerikas oder Aegypten das Togogebiet bereisen, passende Ländereien für eine Baumwoll-Versuchsstation sowie für Musterfarmen im Innern des Landes aussuchen und cine Organi- sation für Baumwoll-Volkskultur in umfassender Veise vorbereiten. Für etwaige Versuchsstationen und Musterfarmen ist folgender Plan ausgestellt: Aufgaben einer Versuchsstation: a) Prüfung der für Togo geeigneten Baum- wollsorten, b) Gewinnung von Saatmaterial zur Vertheilung an die Eingeborenen: c) Heranbildung von Eingeborenen aus den verschiedenen Distrikten des Landes zum Baumwollbau. Aufgaben einer Mustersarm: a) Planmäßige Anleitung der umwohnenden Bevölkerung zum rationellen Baumwollbau: b) Vertheilung der von der Centralstation ge sandten Saat; c) Uebernahme der Rohbaumwolle und Reini- gung in den dort ausgestellten Gins. Nach Ansicht des Komitees eignet sich gerade das Togogebiet für den Baumwollbau, da eine land- bauende und intelligente Bevölkerung vorhanden ist und die klimatischen Verhältnisse dem Baumwollbau günstig sind. Tikterakur. Ein deutscher Seeoffizier. „Prinz Adalbert“. Reise. Aus den Papieren des Korwettenkapitäns Hirschberg, herausgegeben von seiner Wittwe. Wiesbaden 1900. Selbstverlag. Das vorliegende reich ausgestattete Buch bieter die Briefe des verdienten, zu früh verstorbenen See-