— 419 — 16 346,40 Mark ausmachte, richtete sich ausschließ- lich nach Auckland, wohin einmal im Monat eine schnelle Beförderungsgelegenheit (5 Tage) sich bot. Neben dem eigentlichen Handel von Samoa, auf den allein sich die vorstehenden Zahlen beziehen, be- wegt sich noch ein nicht unbedeutender Durchfuhr- handel nach und von anderen Südseeinseln. Außer- dem wurden Bedarfsartikel für Schifffahrt, insbesondere Kohlen, im Werth von 163 993,20 in Apia ge- landet, jedoch, ohne als Einfuhrgut behandelt zu werden, an im Hafen liegende Schisse abgegeben. Rus dem Bereiche der Wissionen und der Antisklaverei-Bewegung. Im „Monatsblatt der Norddeutschen Missions- Gesellschaft“ berichtet der Leiter der Station Tove über die Erfolge des Jahres 1899: Die Zahl der Schüler betrug um Weihnachten 36, darunter 6 Mädchen. Am 10. Dezember konnte das kleine Schulhaus, das zugleich zu gottesdienstlichen Zwecken verwandt wird, eingeweiht werden, nachdem der Bau bereits vor zwei Jahren in Angriff genommen war. Die meisten Gemeindeglieder haben fleißig mitgewirkt. Der größte Theil der Arbeit hat trotz- dem auf den Schultern des Herrn Bin der gelegen, da die Christen Maurer= und Schreinerarbeit nicht konnten. Sie haben jetzt gute Kenntnisse erlangt, die sie schon beim Bau der eigenen Häuser ver- werthen. Die Einweihung der Schulkapelle, die von dem Missionar Oswald aus Bonn vorgenommen wurde, gestoltete sich zu einer erhebenden kirchlichen Feier. Zahlreiche Freunde der Mission hatten sich von Nah und Fern eingefunden. Die Feierlichkeit fand einen schönen Abschluß in der Taufe von sieben Erwachsenen und vier Kindern aus dem Nachbardorf Kpogonu, wo die Missionsgehülfen Petro und Salomo wohnen. Ueber Anlage eines Gehülfenseminars in Deutsch- Ostafrika lesen wir in der Zeitschrist „Der Missions- freund“ Folgendes: Am 21. Januar ist durch unseren Missions- superintendenten Nauhaus das Gehülfenseminar in Wangemannshöh eröffnet worden. Es ist dies das erste evangelische Gehülsenseminar in Deutsch-Ostafrika, deshalb hat seine Eröffnung eine besondere Bedeu- lung. Die Eröffnung trug einen ernsten Charakter, denn sie wurde eingeleitet durch die Feier des hei- ligen Abendmahls an dem oben genannten Tage, der ein Sonntag war. Am Montag darauf fand der erste Unterricht mit vier Zöglingen statt. Dem „Afrikaboten“ schreibt aus Moyaga in Urundi P. Goarnisson von den Weißen Bätern unter Anderem: Uns wurde bereits zweimal das Haus über dem Kopfe niedergebrannt. Wir hoffen, daß die Strafe, welche Herr v. Grawert den übelgesinnten Brand- stistern, den Watussi, angedeihen ließ (der größere Theil der Bevölkerung, die Warundi, sind uns wohlgesinnt) auf einige Zeit Ruhe geschaffen hat. Der König Muzazye, welcher uns durch Feuer aus seinem Lande hinausräuchern wollte, sah dafür seine eigenen Hütten in Flammen aufgehen, viele seiner Unterthanen unter dem Feuer der deutschen Straf- expedition fallen und viel Vieh als Kriegsbeute hinwegtreiben. Was dem König aber wohl am schwersten fallen mochte, das waren die Friedensbedingungen, in denen Herr v. Grawert von Muzazye auch verlangte, innerhalb dreier Monate zur Mission zu kommen, zur Sühne seiner Brandthat. Schon war der Schlußtermin, der 1. November, vorüber, und wir hatten noch keinen Muzazye zu sehen bekommen. Da machten uns am 26. November die Kinder plötz- lich auf eine Schaar Barundi aufmerksam, die im Gänsemarsch einen nahen Berg herunterkamen und sich unserem Hause näherten. Es war endlich Muzazye, welcher mit großer Begleitung an- gerückt kam. Beim Anzug befand sich Muzazye am Ende seiner Begleitung; er stützte sich beim Gehen auf seine Nyampara und war außerdem von mehreren Unterhäuptlingen begleitet. Anfangs zeigte sich Muzazye sehr verlegen, er sprach leise und hielt seinen rechten Arm vor den Mund. Um nicht zu sehr zu erschrecken, grüßten wir ihn nach Landessitte und legten nach den ein- leitenden Worten die von Herrn v. Grawert niedergeschriebenen Friedensbedingungen vor. Sie lauteten: 1. Muzazye kommt persönlich zur Mission. 2. Er zahlt 40 Kühe, wovon 20 der Mission und 20 der Militärstation Usumbura abzuliefern sind. 3. Er zahlt 80 Ziegen, 40 an die geschädigte Mission und 40 an die Militärstation. 4. Er bringt 800 Bäume zur Mission. Die Lieferung der Kühe anzunehmen, fiel ihm schwer; denn alle Watussi (Hirtenstamm) sind große Liebhaber von Milch; aber es blieb ihm nichts übrig, als sich darin zu finden, wollte er nicht neue Geschichten mit der Obrigkeit haben. Wir hoffen, nunmehr in Frieden leben und mit großem Erfolg an der Bekehrung der zugänglichen Warundi arbeiten zu können. Die Ernte hier zu Lande kann eine reiche werden; denn Urundi ist dicht bevölkert, sticht also in dieser Hinsicht stark von den Ländern ab, welche man von der Küste her durchzicht. Es fehlt hier nicht wie anderswo an Wasser, die Flüsse führen das ganze Jahr hin- durch Wasser, so daß das Land keine Aehnlichkeit mit einem öden Pori hat. Die Berghänge sind mit zahlreichen Dörfern bedeckt, welche von Bananen- hainen und bestellten Feldern umgeben sind. Mais, 4