wissenschaftliche meteorologische Beobachtungsstation, welche ihre Monatsberichte dem Kaiserlichen Gouver- nement in Dar-es-Salam regelmäßig einreicht, einen botanischen Versuchsgarten sowie eine Sklaven-Frei- und Zufluchtsstätte bei Lindi, auf welcher befreite oder freigekaufte Sklaven in Plantagenbau, Gärtnerei und sonstigen Handwerken ausgebildet werden. Es werden dabei gleichzeitig deutschnationale, kommerzielle, wissenschaftliche und kulturelle Zwecke und Ziele ver- folgt. Rechtsanwalt Egmont Heintzmann wurde zum Vorsitzenden des Aussichtsrathes gewählt. Zehn Mitglieder der neuen Gesellschaft sind gleichzeitig Theilhaber der deutschen Kolonialschule in Witzen- hausen, und man hofft, den Schülern derselben auf der Faktorei und Plantage in Lindi Gelegenheit zur Absolvirung eines praktischen Kursus geben zu können. Auszeichnung des deutschen Rolonialhauses. Das deutsche Kolonialhaus Bruno Antelmann, Berlin, erhielt auf der Kochkunst-Ausstellung zu Witten a. R. die goldene Medaille. Titteraftur. Die Rang= und Quartierliste der Kaiser- lich deutschen Marine für das Jahr 1900 nach dem Stande vom 8. Mai 1900, redigirt im Marine- Kabinet, ist soeben im Verlage der Königlichen Hof- buchhandlung von E. S. Mittler & Sohn in Berlin erschienen. Dr. Alfred Zimmermann (Legationsrath): Die deutsche Kolonial-Gesetzgebung. Sammlung der auf die deutschen Schutzgebiete bezezüglichen Gesetze, Verordnungen, Erlasse und internationalen Ver- einbarungen, mit Anmerkungen und Sachregister. Vierter Theil. 1898 bis 1899. Auf Grund amtlicher Quellen herausgegeben. Berlin 1900. 439 einem Sachregister ein chronologisches Verzeichniß aller in den erschienenen vier Bänden enthaltenen Gesetze 2c. beigegeben worden, so daß das Werk bequem zu benutzen ist. Lenschau, Dr. Thomas, Deutsche Kabellinien. Berlin 1900. E. S. Mittler & Sohn. Eine eingehende und erschöpfende Darstellung des gesammten Kabelwesens und der bestehenden Verhältnisse war bisher nicht vorhanden. Mit be- sonderem Interesse wird daher eine kleine Schrift ausgenommen werden, welche Dr. Thomas Lenschau unter dem Titel „Deutsche Kabellinien“ soeben im Verlage der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler & Sohn in Berlin herausgegeben hat und die sich zum Ziele setzt, insbesondere die Nothwendig- keit deutscher Kabellinien für Handel und Flotte dem Leser vor Augen zu führen und die öffentliche Aufmerksamkeit erneut auf dieses wichtige und bis- her nicht genügend beachtete Gebiet hinzulenken. Das Kabelmonopol der Engländer, die Versuche, dieses Monopol zu durchbrechen, französische und deutsche Kabelpläne, die Möglichkeit eines Zusammen- wirkens beider Staaten, die Aufbringung des nöthigen Kapitals — alles dies wird ausführlich erörtert. Verfasser gedenkt auch der vorhandenen Kabelgesellschaften und unterzieht deren Geschäftslage einer besonderen Betrachtung; er bespricht die Renta- bilität und die Anlage der Kabellinien und legt schließlich dar, welche Linien für uns zunächst am nothwendigsten sind. Es wird genannt ein afrika- nisches Kabel (Vigo— Swakopmund — Länge etwa 12 500 km), ein Kabel Teneriffa —Fayal (Länge etwa 1600 km), dazu entweder ein solches Kap- verden (Boavista)—Ceara oder Natal (Länge etwa E. S. Mittler & Sohn, Königl. Hofbuchhandlung. Der von dem Legationsrath Dr. Zimmermann herausgegebene neueste Theil der Kolonial-Gesetz- gebung, umfassend die Jahre 1898/99, enthält neben den Verordnungen 2c. für die unter der Verwaltung der Kolonial-Abtheilung des Auswärtigen Amts stehenden Schutzgebiete, worunter auch Samoa diesmal mit erscheint, und das gesetzgeberische Material für Kiautschon. Die Gesetze und Bestimmungen, welche jeweilig für die Verwaltung der Schutzgebiete er- lassen werden, zeigen, im Zusammenhange betrachtet, nicht allein, wie weit über alle Gebiete der staatlichen Wirksamkeit sich die koloniale Verwaltung erstreckt, sondern lassen auch erkennen, wie die Gesetze und Verordnungen in die Thätigkeit der inländischen Be- hörden vielfach eingreifen. Zur Erleichterung der Benutzung des Gesammtwerkes ist dem vorliegenden Theil außer dem sachlichen Inhaltsverzeichniß und 3100 km) oder: Boavista —Trinidad, Trinidad — Rio, Trinidad — Buenos Aires (Länge etwa 10 000 km). Eine Gesellschaft mit 45 oder 65 Millionen Mark Grundkapital würde im Stande sein, sämmtliche geplante Verbindungen auszuführen. Erdmann A. Schaefer (Dir. der deutschen autoris. Schule in Galatz): Die Erziehung der deutschen Jugend im Auslande. Ein pädagogisches Hand- und Lesebuch für Eltern, Schulvorsteher, Lehrer, Gouvernanten und sonstige Erzieher. Unter Mit- wirkung hervorragender Fachmänner herausgegeben. Leipzig 1900. Verlag von Raimund Gerhard, vorm. Wolfgang Gerhard. Der Entdeutschung der nachwachsenden Jugend aus Mangel einer tüchtigen vaterländischen Erziehung mit aller Kraft entgegenzuarbeiten, den Auslands- Deutschen Mittel und Wege zu zeigen zur deutschen Erziehung im Hause, zur Gründung von Schul- gemeinden, wie zur Ausgestaltung des gesammten Schulwesens ist die edle, patriotische Aufgabe dieses Buches, dessen Verfasser in Südamerika, Brasilien ebenso, wie im Orient r2c. persönlich die mancherlei Erziehungsnöthe studirte, mit denen die Auslands-