10. Cephalostachyum pergracile. Birma, sehr häufig mit Teak, 10 bis 12 m hoch bis 8 cm Durchmesser. II. Von den vielen Arten, die im gemäßigten Klima der Berge von Indien zu Hause sind, nenne ich nur Arundinaria spathiflora, deren Halme einen wichtigen Handelsartikel im nördlichen Indien bilden. 3 bis 8 m hoch und 2 bis 5 cm Durch- messer. Diese und andere Arten von Arundinaria, sowie Dendrocalamus strictus würden wahrschein- lich auch in Südwestafrika gedeihen. Dietrich Brandis. Titterakur. Das Verzeichniß der Konsuln im Deutschen Reich für das Jahr 1900 ist im Verlage der Kö- niglichen Hosbuchhandlung von E. S. Mittler & Sohn in Berlin soeben erschienen. Deimling: Die Kolonie Kiautschou in den ersten beiden Jahren ihrer Entwickelung. Berlin 1900. Dictrich Reimer. Die vorliegende Arbeit ist die Niederschrift eines Vortrages, den der Verfasser in der Abtheilung Berlin-Charlottenburg der Kolonial-Gesellschaft ge- halten hat. Kapitänleutnant Deimling berichtet aus eigener Anschauunng. Seine Darstellung besitzt daher eine sonst nicht erreichbare Frische und An- schaulichkeit. Seine Schilderung wird allen Kolonial- freunden willkommen sein. . M. Hartmann: Der Islam in Westafrika. Der als Professor am orientalischen Seminar in Berlin wirkende, als vortrefflicher Kenner des Orients bekaunte Verfasser bletet in seiner in der orienta- listischen Litteratur-Zeitung (15. Mai 1900) erschie- neuen Abhandlung eine sehr auregende Darstellung der Wirksamkeit des Islams in Westafrika. Alle in Westafrika kolonisirenden Völker haben mit dem von Osten und Norden vordringenden Mohamme- danismus zu rechnen. Bisher ist aber die Stellung, welche sie dazu nehmen, eine ziemlich verschiedene. Der Verfasser hält das von Deutschland in Ost- afrika befürwortete System, die arabischen Buchstaben durch lateinische zu ersetzen, für sehr segensreich und empfiehlt seine Anwendung auch für Westafrika. Max Freiherr v. Oppenheim: Vom Mittelmcer zum Persischen Golf. Mit fünf Karten und zahl- reichen Abbildungen. Berlin 1900. Dietrich Reimer (Ernst Vohsen). Von dem großangelegten Werke des als Orient- kenner rühmlich bekannten Versassers liegt nun der zweite Band vor. An Jülle des Materials und interessantem Inhalt stellt er den ersten, hier seiner Zeit gewürdigten, beinahe in Schatten. Die Arbeit 476 besitzt gegenwärtig, wo deutscher Unternehmungsgeist sich immer eifriger der Erschließung Kleinasiens zu- wendet, nicht allein mehr wissenschaftlichen, sondern auch sehr praktischen Werth. Niemand, der sich für die großen kleinasiatischen Bahnprojelte interessirt kann an dem Oppenheimschen Werke, das diese Frager in sachkundigster Weise behandelt, von nun an vor- übergehen. Ganz befonders lesenswerth für deuüscke Kolonialfreunde sind die Schilderungen über Geschichte sowie Land und Leute Maskats. Je weniger bisher Zuverlässiges darüber bekannt war, um so größeren Anspruch auf unsere Dankbarkeit hat sich der Ver fasser durch seine mühevolle Forschung erworben. Dr. v. Wenckstern: Auf Scholle und Welle. Leip- zig 1900. Duncker & Humblot. Die Schrift ist eine Fortsetzung der kürzlich ir demselben Verlage erschienenen, hier bereits erwähnten Vortragssammlung „Heimathpolitik und Weltpolitik“- In beiden Vortragssammlungen wird die Nothwen- digkeit einer Verstärkung unserer Seemacht von der verschiedensten Gesichtspunkten aus behandelt. Die Tendenz der Vorträge läuft auf die folgenden Lei- sätze hinaus: „Normale Entwickelung Deutschland- ohne einseitige Bevorzugung einzelner Theile der Wirthschaft“ und „Nationale Wirthschaftspolitik ohne Chauvinismus.“ Indische Gletscherfahrten. Reisen und Erleb- nisse im Himalaja von Dr. Kurt Boeck. Reich illustrirt. Stuttgart 1900. Deutsche Verlags-Anstal. Der deutsche Forschungsreisende Dr. Kurt Boeck schildert in diesem Werk seine Fahrten in dem höchsten Gebirge unseres Erdballs, dem eisstarrenden, ge- heimnißvollen Himalaja, dem Grenzwall der englisch= indischen und tibetisch-mongolischen Welt. Eine Fülle von Wissen, merkwürdigen Erfahrungen und über- raschenden Erlebnisse werden in spannender und unterhaltender Form dem Leser vorgeführt. Der Verfasser vermittelt dem Leser seine wissenschaftlich wichtigen Beobachtungen in zwanglosen Plaudercien. dabei schildert er aber in lebhaftesten Farben diese wenig gekannte Hochgebirgsschönheit des inneren Himalaja, dieses sagenumwobenen und von tausend Gefahren umgebenen Hochgebirges. Sehr angenehm berührt, daß Dr. Boeck weder mit den von ihm be- siegten Gefahren und Beschwerden prahlt, noch kin- dische Ränbergeschichten auftischt. Dem Verfasser wurde nach der Heimkehr von seiner fünften Asien- reise die hohe Ehre zu theil, von seinem Landesherrn, dem König von Sachsen, zu einem Vortrag über seine Reise in dem für Europäer bekanntlich ver- botenen Himalaja-Königreiche Nepal berufen und dafür ausgezeichnet zu werden. Den zahlreichen Illustra- tionen des Werkes sind ausschließlich photographische Ausnahmen des Verfassers zu Grunde gelegt. Die Verlagshandlung hat keine Mühe und Kosten gescheut, gerade diesen schönen und fesselnden Bilderschmuck in würdiger Weise ausführen zu lassen und dabei