501 lassenen Landgebietes an Seine Königliche Hoheit dort aufgestellte Sägewerk, das uns in den Stand mitverkauft haben, da diese Anlage ihrer weiten Ent- fernung von den übrigen Abtheilen wegen nur schwer bewirthschaftet werden konnte und also auch eine Ausdehnung derselben nicht von Vortheil gewesen sein würde. Die auf Union befindliche Fabrikanlage (Trocken- haus und Aufbereitungsanstalt für Kaffee) sowie das setzt, unseren Bauholzbedarf an Ort und Stelle zu erzeugen, funktioniren durchaus befriedigend. Eine kleine Feldbahn zur Beförderung der Stämme nach dem Sägewerke und der Ernte nach der Fabrik- anlage ist unlängst aufgestellt worden. Nachstehend geben wir das Resultat einer genauen, in unserem Auftrage vorgenommenen Bestandsaufnahme. 1. Arabischer Kaffee I Davon im 1 Im Jahre Fur Im Jahre Plantagen= Ursprünglich Vorjahre auf 1900 sollen Neu gepflanzt 1900 sollen noch auf abgestorbene abtheilung gepflanzt ½ Fuß Höhe Stock gesezt 1 neu gepflanzt zurückgesetze werden nachgepflanzt 1 1898 1899 werden l Ngueco....180000 60000 -— 25000 . 20000 22000 Msituni. . .. 170 000 20000 — 30 000 — 30 000 20 000 Derema 120 000 30 000 30000 25000 12000 32000 —- Monga.... — — — — — 89 000 50 000 . l zusammeumooosuowosooooisooooj 183000 22000 Der Bestand beträgt sonach an ertragsfähigen Bäumen: Mehr als dreijährige Bäume: 470 000 — (110 000 + 80 000) 280 000 Dreijährige Bäume 12 000 Zweijährige Bäume . . 171000 1900 zur Anpflanzung gelangende W abzüglich der noch auf den Stock zu setzenden. . 30000 62000 Zusammen 525 000 2. Cardamoms. Der Bestand auf Derema war: 1422 tragfähige Bäume, in diesem Jahre sind nachzupflanzen: 1000 Stück. Von den Cardamoms haben wir im Berichts- jahr keine Ernte gehalten, da die Pflanzen nach Ent- nahme der für die weiteren Auspflanzungen erforder- lichen Wurzelknollen das ganze Jahr hindurch ruhten. Die Plantage Union steht, wie im Vorjahre, unter Leitung des früheren ersten Assistenten v. Horn, welcher seit dem 1. Juli v. Js. zum definitiven Oberleiter ernannt ist, und von dessen Erfahrungen wir das Beste für den Betrieb der Plantagen er- warten dürfen. Schließlich fügen wir dem Berichte die folgende Darstellung des Herrn v. Horn über die Wirthschaftsverhältnisse auf der Plantage bei: Derema, den 20. März 1900. Der Direktion der Deutsch-Ostafrikanischen Ge- sellschaft stelle ich im Folgenden meine Auffassung über die Entwickelung, den Stand und die Zukunft der Gesammtplantage Union gedrängt zusammen: Derema und Nguelo. Es sind dies die ersten und ältesten Pflanzungen in Usambara und Deutsch- Ostafrika überhaupt und unsere Lehrplantagen. Wohl ist zu begreifen, daß bei ihrer Anlage Fehler gemacht wurden. Man kannte Regen= und Windverhältnisse, die Eigenschaften des Landes überhaupt nicht, man hatte kein Urtheil darüber, welche Schädlinge und Feindschaften sich dem Kaffee entgegenstellen würden, und wie dagegen anzugehen sei. So war auf Nguelo insbesondere die Anlage von 20 000 Bäumen ver- fehlt, insofern der Wind, der durch eine Mulde frei von der Steppe und der See her Zutritt hatte, kein gesundes Wachsthum der Bäumchen aufkommen ließ. Die hinterher gegen den Wind zwischen den Kaffee gepflanzten Bananen entzogen dem Boden eine übermäßige Menge von Kraft. Ich mußte nach Uebernahme der Leitung der Plantage Anordnungen treffen, diese obere Kuppe aufzugeben. Weiterhin hatte man auf Mguelo insofern un- glücklich prozedirt, als die Bäume zu eng gepflanzt worden waren, nämlich in einer Entfernung von 6 Fuß und stellenweise nur 2½ Fuß voneinander. Dieser Fehler kam in seiner ganzen Schwere erst zu Tage, als die erste Ernte vorbei war und mit dem Beschneiden der Bäume begonnen wurde. An sich war schon die erste Erntung auf Nguelo verfrüht. Anstatt, wie es auf Derema richtig ge- handhabt wurde, die Ernte des dritten Wachsthums- jahres nicht abzunehmen, sondern die grünen Bohnen ehestthunlich zu strippen, um die Bäume nicht vor- zeitig zu schwächen, ließ der damalige Leiter, wohl von Ehrgeiz angetrieben, die Ernte reifen und sandte eine verhältnißmäßig große und gute Ernte nach Hause. Dieser Fehler zeigte seine schlimmen Wir- kungen schon im nächsten Jahre. Nach der Ernte trat eine Erschlaffung der jungen Bäunchen ein, und der alsdann beginnenden Laubkrankheit Hemileia vastatrix und namentlich einer sehr energischen Wurzellaus fielen viele Bäumchen zum Opfer. Die 3