ermöglicht wird. Die Kenntniß der hier gegebenen Mittheilungen, z. B. über die zu unterscheidenden drei Organisationen der chinesischen Landmacht, nämlich die Truppen der grünen Fahne, die Bannertruppen und die Feldtruppen, ist zur richtigen Beurtheilung der chinesischen Streitkräfte unerläßlich. Von dem Hofprediger Keßler, Garnisonpfarrer von Potsdam, sind soeben unter dem Titel „Furcht- los und treu!“ zwei Predigten im Buchhandel (Verlag der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler & Sohn in Berlin — Preis 40 Pf.) erschienen, die von ihm in der Königlichen Hof= und Garnison- kirche in Potsdam am 15. und 26. Juli d. Is. und zwar vor dem Eintritt der Potsdamer Kameraden in die Ostasiatischen Regimenter und unmittelbar vor dem Abmarsch des Ostasiatischen Reiter-Regiments gehalten wurden. Dieselben bilden treffliche Geleits- worte an die nach China ausrückenden Truppen und sind, um ihnen die Unmittelbarkeit und Anspruchs- losigkeit zu belassen, so wiedergegeben, wie sie gehalten wurden, fast wörtlich nach den mitgeschriebenen Stenogrammen. Auch für die Zurückbleibenden, für jeden Deutschen werden diese Predigten ein köstliches Erinnerungszeichen bilden. Möchte die Losung „Furchtlos und treu“ in diesen ernsten Tagen hell leuchten auf den blitzenden Klingen unserer Krieger und in den betenden Herzen unserer Gemeinden. —— — Dr. C. Spielmann: Die Taiping-Revolution in China 1850—1864. Ein Kapitel der menschlichen Tragikomödie. Nebst einem Ueberblick über Ge- schichte und Entwickelung Chinas. Halle 1900. Hermann Gesenius. Die kleine Arbeit dürfte dem Publikum, welches über die chinesischen Angelegenheiten rasch und ohne tiefere Studien ein Bild gewinnen möchte, willkommen sein. Es ist eine umfangreiche Litteratur, besonders englischen und französischen Ursprungs, vom Verfasser verwerthet worden. Die chinesische Mission im Gerichte der deutschen Zeitungspresse von Professor Dr. G. Warneck. Berlin 1900. Martin Warneck. Die zunehmende Verdächtigung der evangelischen Mission in der deutschen Tagespresse nöthigt den Verfasser, obige Schrift zur Vertheidigung derselben zu veröffentlichen. Ungefähr 50 Zeitungsnummern lagen ihm vor, welche abfällige Urtheile über die Mission in China ausdrückten, als er an die Arbeit ging. Dem allbekannten wie bedeutendsten Kenner der evangelischen Mission der Gegenwart ist seine Vertheidigungsschrift glänzend gelungen, seine Aus- einandersetzungen sind schlagend und müssen den, der sie liest, voll und ganz überzeugen. Wer sich em Urtheil über die Sachlage verschaffen will, muß sie lesen. Daß der Verfasser kein Fanatiker ist, daß er auch abweichenden Auffassungen Raum gönnt, daß er überall nüchtern und auf Grund umfassender 676 Forschungen seine Stellung nimmt, das ist hinreichend bekannt. Auf der anderen Seite ist es selbstver- ständlich, daß er der verschuldeten Unwissenheit und bewußten Fälschung, die diese Stimmen der deutschen Tagespresse aufweisen, mit gerechtem Zorne entgegen- tritt. Es ist eine Ehrensache für jeden evangelischen Christen, die Schrift kennen zu lernen, sie nach Mog- lichkeit zu verbreiten und in der ihm zugänglichen Presse ausgiebig zu verwerthen. Arthur Baeßler: Neue Südseebilder. 1900. A. Asher & Co. Der Verfasser liefert in dem vorliegenden reich mit hervorragend schönen Bildern ausgestatteten Werke sehr lesenswerthe Schilderungen über Land, Leute, Leben und Treiben in den beim Publikum wenig bekannten Gesellschafts-, Marquesas= und Cookinseln. Das Schlußkapitel ist der letzten Reise des bekannten, vor wenigen Jahren in der Südsee verstorbenen Forschers W. Joest gewidmet und be- ruht auf seinen Tagebüchern. Besonders viel werth- volles Material bringt der Verfasser auf kultur- historischem Gebiete bei. Seine Arbeit ist auf das Wärmste allen Kolonialfreunden als anregen de Lektüre zu empfehlen. Berlin J. Lohmeyer: Zur See, mein Volk. Leipzig 1900. Breitkopf & Härtel. Die besonders für Schulen und Vereine be- stimmte Sammlung, welche im Auftrage der Ver- elnigung für Flottenvorträge veranstaltet worden ist. und 71 Nummern umfaßt, dürfte überall Beifall finden. Zu bedauern ist, daß den Liedern nicht die Noten beigegeben sind. Der deutsche Export nach den Tropen und die Ausrüstung für die Kolonien. Ein illustrirtes Handbuch für Reisende, Beamte, Offi= ziere der Schutztruppen, Vertreter von Kolonial= gesellschaften, Exporteure, Importeure, Ansiedler, Pflanzer, Auswanderer, Viehzüchter Fabrikonten 2c. Unter Mitwirkung hervorragender Fachleute heraus- gegeben von Gustav Meinecke. I. Berlin 1900. Deutscher Kolonialverlag. In diesem Werke, dessen erster Band soeben erschienen ist, soll gezeigt werden, in welcher Weise die deutsche Industrie nicht nur für unsere Kolonie thätig ist, sondern wie sie sich überhaupt eingerichtet hat und einrichtet, das Geschäft auch in anderen tropischen und subtropischen Ländern zu übernehmen. Der Export nach den Tropen ist in bedeutender Entwickelung begriffen, und gewisse Kreise der deut- schen Industrie sollten den dortigen Erwerbsmöglich- keiten mehr Beachtung schenken, welche, wie die Erfahrung gezeigt hat, von Tag zu Tag steigen. Das Kapitel über Tropenausrüstung hat eine be- sondere praktische Bedeutung, da seit Jahren Mit- theilungen über die beste Tropenkleidung, photo- praphische Apparate, Apotheken, Konserven, Waffen 2c.