— 799 — 82. Der Gouverneur behält sich die Bestimmung strittiger sowie Aenderungen in den bestehenden Grenzen der Dorfschaften und Distrikte vor. Mulinun, den 14. August 1900. Der Kaiserliche Gouverneur. (gez.) Solf. 3. Uebersicht über die Aemter in den einzelnen Distrikten. I Z —“— * « DIESES-is Distrikt — 2 8 ½m5 —E S 8 8# 20 S 2 J « ! Ama.. 1I213114 34,1 Vaa-o-Fonoti 1. 1 1 6442 1 Tuamasaga 1 2 320 3 44 Aann 1 2 1 3 13 3 3,3 Manono und Apolimall 1 1 6 3 2 Faasaleleagga 12 I 3"7i3I4 Saleaala... 1 2 3 8 3 2 Safotu. 1 2 3 5 3 2 Vaisigago 1 2 3 4 4 2 Valaulii 1 2 3 8 4 2 Satupaitea 1 2 3 10 1 4 2 Zusammen 20 29 101 3528.5 Rus dem Bereiche der Wissionen und der Knkisklaverei-Bewegung. Der „Australian Methodist Missionary Review“ entnehmen wir, daß die Wesleyanische Mission im Bismarck-Archipel zwei neue Predigtplätze in der „Nähe des Varzinberges und südlich von Birara an- gelegt hat. Auf der Station Balnana ist von der- selben Mission eine neue Kirche fertiggestellt worden, welche Sonntags einen regelmäßigen Besuch von 250 Personen aufweist. Diakon Bokermann, Vorsteher der dem Evangel. Afrikaverein gehörigen Sklaven-Freistätte Lutindi in Usambara (vergl. Kol. Bl. 1899, S. 370), ist in Deutschland auf Urlaub eingetroffen, desgleichen aus Kamerun die Missionare der Basler Mission Spellenberg, Schmid und Ernst aus Kamerun. („Afrika“, bezw. der ev. Heidenbote.) Vom Rukwasee (apostolisches Vikariat Tanganyka) ist die Nachricht von dem Ableben zweier Missionare der Weißen Väter, des P. R. Sigiez und des P. H. Mariez eingegangen. Herr TL. Sigiez leistete Hervorragendes auf kartographischem Gebiete und Herr P. Mariez beschäftigte sich erfolgreich mit mineralogischen und entomologischen Samm- lungen. (Afrikabote.) Der „Missionsfreund“ berichtet, daß der Missionar Losse von der Mission Berlin I in Ikombe am Nyassasee gestorben ist. Losse war erst im vorigen Jahre ausgesendet. « Einem Jahresbericht über die Thätigkeit der Barmer Mission in Deutsch-Südwestafrika, abge- druckt in den „Rheinischen Missionsberichten“, ent- nehmen wir Folgendes: Das verflossene Jahr hat uns eine ganze Reihe sehr erfreulicher Fortschritte gebracht. Einmal in der Landfrage. Mit dem uns überwiesenen Reservate Rietmond ist wirklich ein An- fang gemacht. Es ist durch die beiden Brüder Berger und Holzapfel besetzt worden. Weiter ist nun auch Hoachanas als Reservat erklärt, und im Hererolande wird gerade jetzt das erste Reservat am Nosob vermessen. Außerdem haben wir in Gaub ein Stück guten Landes käuflich erworben, und Otjimbingue ist uns fest zugesprochen, nur sind die Grenzen davon noch nicht bestimmt. So dürfen wir hoffen, daß es uns gelingen werde, den für eine gesunde Weiterentwickelung der Eingeborenen durchaus nöthigen Landbesitz zu sichern, was dann auch für die Zukunft unserer Mission von der größten Bedeutung ist. In Bethanien im Nama- lande und in Franzfontein im Hererolande wurden Kirchen gebaut, und in Berseba schenkte der Häupt- ling eine ansehnliche Summe für eine nöthige Repa- ratur der Kirche, ebenso der Häuptling von Gochas eine Farm für den dort beabsichtigten Kirchbau. Außer den schon erwähnten Todesfällen verringerte auch noch der Abgang des Pastors Siebe von Windhoek und neuerdings der Austritt des Missionars Kronsbein von Warmbad die Zahl unserer Ar- beiter. Erwähnt sei auch noch, daß augenblicklich nicht weniger als fünf Missionarsfrauen aus Deutsch- Südwestafrika hier in Deutschland weilen, ihrer Ge- sundheit wegen. Sie sind mit einer Ausnahme alle allein zurückgekommen; hoffentlich dürfen sie alle wieder neu gestärkt zu ihren Männern zurückkehren. Nach Windhoek, wo die weiße Gemeinde neuerdings anderweitig versorgt worden ist, haben wir für die Farbigen den Missionar Wandres gesandt. Das Erfreulichste aber ist, daß die schon im vergangenen Jahre hier erwähnte Bewegung unter den Herero, namentlich im Osten des Landes, nicht nur ange- halten, sondern sich entschieden noch ausgedehnt und verstärkt hat. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres haben die beiden Missionare Irle und Lang schon über 300 Herero getauft und zwar nicht nur junge und einflußlose Leute, sondern auch manche Alte und Häuptlinge, unter ihnen sogar den uralten Häuptling Kukuri. Eine derartige Bewegung haben wir in der Hereromission noch nicht erlebt. Es trifft sich darum sehr gut, daß der junge Missionar Kuhlmann eben in dieser Gegend eine neue Station, Okazeva, bei dem Häuptling Tjetjoo hat anlegen können. Unsere Arbeit im Ovambolande befindet sich augenblicklich in einer sehr kritischen Lage. Geschw. Wulfhorst haben das Land verlassen müssen, um 4