Spital auf der Hauptstation, Zahl der in demselben verpflegten Patienten 6, Arzneiabgaben 500; Ver- bände 820. Auch auf den Außenmissionen werden von den schwarzen Lehrern Arzneien verabreicht; Krankenbesuche wöchentlich einen entfernteren und zwei in der nächsten Umgebung. Oekonomische Ent- wickelung: Die allgemeine Viehzucht zeigt Erfolge und auch Mißerfolge. Die Enten haben sich auf 35 vermehrt; Hühner zeugt die Gegend selbst in Menge. Ziegen haben wir jetzt 70. Rinddvieh, 2 Kühe und 2 Steiere, gedeihen gut, dagegen haben die Schweine sehr unter den klimatischen Verhält- nissen zu leiden: Blutunterlauf, Fieber 2c., so daß von den sechs Zuchtschweinchen bis heute noch drei geblieben sind. In der Gartenwirthschaft haben wir durch Heuschreckenlarven sehr viel Unglück, die Saaten werden stets zu Grunde gerichtet; vielleicht wird die Plage bei Minderung des Regens schwinden. Ebenuso ist die Mtamaernte durch den trockenen Monat Januar völlig zu Grunde gerichtet. Dem „Leipziger Evangelisch-Lutherischen Missions- blatt" entnehmen wir folgende Nachrichten aus Mamba (Kilimandjaro-Bezirk): Der 1. April hat auch uns in Mamba einen Streich gespielt: das alte Kirchlein, in welchem Br. Althaus noch am Vormittage Gottesdienst gehalten hatte, fiel am Nachmittage über den Haufen, so daß wir ohne Kirche und Schule waren. Am Montag Vormittag richteten wir schnell das ehemalige Fremdenzimmer als Schule ein und begannen sofort auf dem Platze des alten mit dem Bau eines neuen Suahelihauses. Der Bau des neuen Kirchleins schritt so schnell vorwärts, daß er schon Anfang Juni fertig geworden ist. Unsere Stationskostschule ist im Monat April um drei Knaben vermehrt worden. Neu eingerichtet ist ein Lehrkurfus für gereiftere Schüler, welcher mit vier getauften Kostschülern be- gonnen ist. Dieselben haben schon seit Langem mit beim Unterrichten helfen müssen und zwar zum Theil sehr viel, so daß fast ihre ganze Beschäftigung im Unterrichtempfangen und -geben besteht. Sie unter- richten die Anfänger in der Kost= und Tagesschule, mehrere Arbeiter mittags und abends nach der Andacht, Marangu-Knaben täglich nachmittags auf Ngaruma, Msae= und Mwilka-Kinder theils hier, theils in den betreffenden Landschaften. Sie selbst haben zumeist Freude daran und machen ihre Sache verhältnißmäßig recht gut. Das „Missionsblatt der Brüdergemeinde“ schreibt: „Das ganze Gebiet hier am Nordende des Nyassasees erschließt sich allmählich der Kultur, der Cwilisation. In diesem Jahre ist darin ein be- merkenswerther, wenn auch geringer Fortschritt zu bemerken. Auch in dieser Beziehung ist Rungwe in dem verflossenen Jahre nicht zurückgeblieben; es hat in seinem bescheidenen Theil — wie alle anderen 907 — Stationen — theilgenommen an der Hebung der noch sehr unentwickelten Verhältnisse. Rungwe ist zußerlich größer geworden, die Station selbst nicht so sehr als das Stationsdorf. Die Zahl der Hütten hat sich auf 75 vermehrt und die Stationsbewohner auf etwa 150. Den Ausgangspunkt der näheren Ueberwachung und Beeinflussung der Landesverhältnisse bildet für unser Gebiet Masebe (Massere) die Regierungs- nebenstation etwa eine Stunde südlich von Ruten- ganio, die in diesem Jahre dort angelegt wurde. Der Einfluß der Station ist spürbar. Ein sichtbarer Erfolg ist ein großer Weg von Rungwe bis zum Nyassasee; noch nicht für Fuhrwerke eingerichtet. aber dafür berechnet und langsam in Herstellung begriffen; ein gewisser Erfolg ist auch, daß verschie- dene Streitsachen dem Beamten in Masebe (Unteroff.) zugetragen werden und daß manche Häuptlinge sich dort einfinden. Die Zahl der Christen hat sich vergrößert, sowohl durch Heidentaufen wie durch Taufen der Kinder christlicher Eltern. Hatten wir Ende 1898 36, so sind es jetzt 52 Christen.“ Aus einem Bericht Br. Meyers vom Juni 1900 werden folgende Zahlen und Notizen inter- essiren, die einen Ueberblick über das ganze Werk geben: „Auf unseren sechs Stationen arbeiten zur Zeit 10 Missionare. Im Lande geborene Missionars- kinder giebt es 12. Die Arbeit ist nicht umsonst. Bei allen Stämmen, unter denen wir arbeiten, haben wir finden dürfen, doß neben den Hauptinteressen des Volkes, Vieh und äußerer Besitz, auch ein ver- borgenes Sehnen nach etwas Höherem vorhanden ist. Veranlassung zur Kritik wird sich auch bei unseren Christen, deren Zahl jetzt 100 übersteigt, noch finden. Schüler zählen wir auf den verschiedenen Stationen 150, Stationsbewohner zwischen 300 und 500.“ Die „Rheinischen Missionsberichte“ schreiben: „Es liegen einzelne interessante Briefe aus Deutsch= Südwestafrika vor, aus denen wir Einiges mittheilen möchten. Zunächst ein Brief von Missionar Fenchel aus Keetmanshoop. Unsere Leser erinnern sich des Filials Khoös bei dem Stamme der Velschoendragers und der wiederholt ausgesprochenen Bitte, ihm einen Missionar zu senden. Aber die dort gemachten Er- sahrungen konnten nicht gerade dazu ermuthigen, diese Bitte zu erfüllen. Jedoch die Velschoendragers bleiben bei der Bitte, ihnen einen Missionar zu geben. Jetzt hat nun Miss. Fenchel einen Besuch in Khoss gemacht und schreibt darüber Folgendes: „Die Freude über mein Kommen las man auf allen Gesichtern, und man hätte mich am liebsten dort behalten. Nicht wenig war ich erstaunt, als ich sah, daß mitten auf der Station schon eine große