Abtheilungen stehen. Man verspricht sich gute Er- gebnisse von dieser Maßnahme. Der Goldexport hat im Jahre 1899 um 250 760 Mk. gegen das Vorjahr abgenommen. Jabresbericht über Lierra Leone für 3199. Dem kürzlich erschienenen Jahresbericht über Sierra Leone für 1899 nehmen: wovon 2 436 958 Mk. durch Zölle erzielt wurden. Die Zolleinnahmen weisen gegenüber denen des Jahres 1898 in Höhe von 1 691 854 Mk. eine wesentliche Steigerung auf, welche auf die vermehrte Einfuhr zurückzuführen ist. Die Hüttensteuer im Protektorat ergab im Jahre 1899 387 280 Mk. gegenüber 126 820 Mk. im Jahre 1898. Die Einfuhr erreichte im Berichtsjahre einen Werth von 13 796 120 Mk. Die außergewöhnliche Zunahme der Einfuhr um 1 669 160 Mk. gegen- über dem Jahre 1898 wird darauf zurückgeführt, daß der durch den Aufsstand verursachte Verlust an vorräthigen Waaren und sonstigem Eigenthum durch die Einfuhr im Jahre 1899 wieder ersetzt wurde. Baumwollenwaaren, Spirituosen, Tabak und Eisen- waaren bilden die Haupteinfuhrartikel. Deutschland und die Vereinigten Staaten sind gegenüber Eng- land die stärksten Konkurrenten im Handel mit Sierra Leone. Die Einfuhr aus Deutschland nimmt stetig zu; sie erreichte im Berichtsjahr einen Werth von 1142 420 Mk. Die Ausfuhr aus Sierra Leone betrug im Jahre 1899 6720 220 Mk. sie ist gegenüber dem Jahre 1898 um 15% gestiegen, hat aber noch nicht die Höhe erreicht, wie in den Jahren vor dem Aufstand. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind Palm- kerne, Kolanüsse und Kautschuk; demnächst folgen Gummi-Kopal, Ingwer, Palmöl, Bauwolle, Reis und Sesamsaat. Die Kolanüsse werden fast aus- schließlich nach den Nachbarländern und Gambia ausgeführt. Auch am Export nimmt Deutschland starken Antheil. An Palmkernen allein sind für 1 902 560 Mk. nach Deutschland verschifft worden. Die Gesammtausfuhr nach Deutschland erreichte im Berichtsjahr einen Werth von 2 001 120 Mk. In Verbindung mit dem botanischen Garten ist an dem Hauptwege nach dem Innein eine Versuchs- farm von ungefähr 34 Hektar Fläche angelegt worden; eine große Anzahl von Kautschukbäumen, hauptsächlich Kirkxsin africann 7), und 60 ver- schiedene bessere Varietäten Orangen sind bereits ausgepflanzt worden. Es ist beabsichtigt, in Ver- *) Bei den Engländern wird hausig in der Bezeich nung iwischen Kickxis elastic und Kicksin alricann. nicht unterschieden. Es ist aber unzunehmen, daß hier der ist Folgendes zu ent- 124 bindung mit dieser Farm Vieh= und Milchwirthschaft einzurichten. Die Kolonie bestreitet die Kosten für das Halten pder regulären Truppenmacht aus eigenen Mitteln nicht. Die Auslagen für die reguläre Truppe haben im Jahre 1899 rund 3 688 125 Mk. betragen. Die erste Strecke der Bahn, welche von Freetown in östlicher Richtung nach dem Innern führen soll, ist am 1. Mai 1899 dem allgemeinen Verkehr über- geben worden. Diese erste 51,5 Kilometer lange Strecke führt nach Songo und berührt sechs Zwischen- Die Einnahmen beliefen sich auf 3 367 640 Mk., Bauten ersetzt werden. stationen. Im Jahre 1899 soll die zweite, nach Rotihunk führende 40 Kilometer lange Strecke er- öffnet werden. Eine weitere Verlängerung der Bahn nach Bo ist in Aussicht genommen; diese Strecke soll etwas leichter gebaut werden; die Brücken 2c. sollen nur in provisorischer Weise aufgeführt und erst nach Entwickelung des Verkehrs durch massive Die Eisenbahn ist ein- gleisig und hat eine Spurweite von etwas über 76 Centimetern. Die Verkehrsergebnisse sind ermuthigend; der Betriebsverlust vom 1. Mai (Eröffnungstag) bis 31. Dezember 1899 hat nur 890 Mk. betragen. Sobald die Bahn bis Bo, dem ersten Punkt, an welchem ein reiches Produktionsland berührt wird, fertiggestellt sein wird, werden auch die Einnahmen zunehmen. Die Haupteinnahmen sind bisher durch den Passagierverkehr erzielt worden. Im Berichts- jahre wurden befördert: 4 202 Passagiere in der 1. Klasse 36 123 - 2- 2. — 7166 - - 3. Die Kosten für Erhaltung der Bahnaulagen haben sich auf 520 Mk. die Meile (— 1,6 Kilo= meter) gestellt. Der Bericht spricht sich sehr hoffnungsvoll über die Zukunft der Bahn aus. M 1 Derschiedene Wittheilungen. Ausstellung der kunene -5ambef# rpedition. Im „Deutschen Kolonial-Museum“, Berlin N W., Alt-Moabit 1, befindet sich zur Zeit eine interessante Ausstellung von Ergebnissen der von dem kolonial-= wirthschaftlichen Komitee zu Berlin in Verbindung mit der Compaunhia de Alossamedes in Paris ausgerüsteten Expedition nach dem Kunene- Zambesi-Gebiet in Suüdafrika, die bei freiem Eintritt täglich von 9 Uhr ab zu besichtigen ist. Der Kunene-Zambesi-Expedition war die Auf- gabe gestellt, den wirthschaftlichen Werth der fast noch ganz unbekannten Grenzgebiete unserer südwest- afrikanischen Kolonie festzustellen. Die praktischen Ergebnisse der Erpedition werden zur Zeit von hervorragenden Fachmännern der Königlichen Um- versität und des Königlichen Botanischen Gartens bei uns gewöhnlich Kiekàin elu#tica ##nannte Kautschuk-= zwecks Veröffentlichung bearbeitet. baum, der guten Gummi liefert, gemeint ist.