kannt zu machen und die Mission in Berührung mit den Völkerstämmen zu bringen, die weit der Missions- siation abliegen und vielleicht nie unter den Einfluß der Mission kommen würden. Solche Dorsschulen ent- standen in Gebieten, die zwei bis sechs Tagereisen weit von Edea entfernt im Hinterlande liegen. Im Jahre 1896 suchte der Präfekt auch seinen längst gehegten Wunsch, in Kamerunstadt eine katho- lische Mission zu errichten, der Verwirklichung näher zu bringen. Diese Station war mit der Zeit zur Nothwendigkeit geworden; denn Kamerunn ist die Centrale des Verkehrs, der Hauptsitz der Regierung, die Station von Kriegsschiffen, unter deren Besatzung sich stets eine Anzahl von Katholiken befindet. Auch ist es vermöge seiner Lage und seiner Verbindungen durch Dampfer mit den anderen Punkten des Landes die natürliche Centrale eines jeden Unternehmens in der Kolonie. In Kamerunstadt wurde im Jahre 1897 die ganze große Station fertiggestellt. Das große Wohnhaus für die Missionare wurde schon im August bezogen; die herrliche Kirche von 35 m Länge konnte ebenfalls noch gegen Ende des Jahres eingeweiht werden. Außer diesen Gebäuden wurden ein Schulhaus, ein mächtiges Schlafhaus für die Kinder und die Oekonomiegebände errichtet. Aus Kamerun berichtet ferner P. Vieter in „Kreuz und Schwert“: Ende Januar mache ich eine kleine Reise nach Yaünde, um dort eine Missionsstation anzulegen. P. Hoegor und zwei Laienbrüder gehen mit mir.. Nach Yaunde zu gehen, ist für uns zur zwingenden Nothwendigkeit geworden. In Kribi wurden seit Jahren Kinder aus Yaunde aufgenommen, getauft und erzogen. Wohl an 80 dieser Yaünde sind jetzt erwachsen, aus der Mission entlassen und wollen in ihrer Heimath christliche Familien gründen. Wenn sie gute Christen bleiben sollen, bedürfen sie einer geordneten Seelsorge, somit ist eine Missionsstation in Yaüunde eine Nothwendigkeit. Das MBaündeland liegt 600 bis 700 m über dem Meer, ist nach Aus- sage aller Reisenden, die es kennen, fruchtbar, hat eine friedliche, gutgesinnte Bevölkerung, die voraus- sichtlich leichter zum Christenthum zu bringen ist als die Küstenbevölkerung. In demselben Blatt wird ans Bagamoyo (Deutsch-Ostafrika) geschrieben: Gesegnet und trostvoll ist das Wirken unserer Missionare in der Hauptstation der deutsch-ostafrika- nischen Mission. Ihre 40 jährige mühevolle Thätig- keit lohnt ihnen Gott mit schöner Seelenernte. In sechs Monaten, von Januar bis Juni 1900, hatten sie das Glück, 592 Erwachsenen die heilige Taufe zu spenden. Seit dem Bestehen der Missionen sind die Bekehrungen nie so zahlreich gewesen. Das „Monatsblatt der Norddeutschen Missions- gesellschaft zu Bremen“ giebt einen eingehenden Be- richt über die Arbeit der Missionsdiakonissen in Keta (in der englischen Goldküstenkolonie nahe an der Grenze von Togo). Nachstehende Mittheilungen dürften mit Rücksicht auf die ausgedehnte Thätigkeit dieser Mission in dem benachbarten deutschen Schutz- gebiet von Interesse sein: Die erstmalige Aussendung zweier Schwestern vom Diakonissenhause „Bethlehem“ in Hamburg er- folgte am 1. November 1889. Es war das erste Mal, daß evangelische Diakonissen in den Dienst einer Missionsgesellschaft traten, ohne das Verhältniß zu ihrem Mutterhause zu lösen. Im Ganzen sind bis jetzt 14 Schwestern ausgesandt, deren Arbeitszeit eine verschiedene war; zwei haben ihr Leben in dem Dienste gelassen. Die Hauptaufgabe des Diakonissen- hauses besteht in dem Schul= und Handarbeitsunter- richt (drei Schulklassen) und der Krankenpflege. Auch die Eltern der Schulkinder werden besucht. Einen tiefen Einblick gewährt der Bericht namentlich in die umfassende und erfolgreiche Mitthätigkeit dreier getauften treuen eingeborenen Gehülfinnen Henriette, Hanna und Mercy, welche dem an der Küste. woh- nenden Anglostamme angehören. Die eine ist die treueste Stütze bei der Erziehung der 25 Mädchen, die im Hause wohnen; sie hilft den Diakonissen bei der Behandlung der Kranken und bei dem Unterricht der Frauen. Die beiden anderen helfen vornehmlich in der Schularbeit. Es wird ihnen von den Kin- dern ohne Ausnahme eine besondere Liebe entgegen- gebracht. Mercy hat neben großer Begabung für den Unterricht auch ein hervorragendes musikalisches Talent, den Gesang der Kinder begleitet sie auf dem Harmonium. Dies Talent ist um so wirkungsvoller, als die Pflege des Gesanges und der Musik im Evhevolk überhaupt einen wichtigen Platz einnimmt. So hat sich auch ein vertrauensvolles, freundschaft- liches Verhältniß zwischen den Diakonissen und ihren eingeborenen Gehülsen zum Segen des Hauses und seiner Pfleglinge gestaltet. Rus fremden RKolonien und Produhktionsgebieken. Die Amdacababn in Angola. Die Ambacabahn, welche, von S. Paolo de Loanda ausgehend, bis Malange fertiggestellt ist, hat pro Kilometer 34 709 Milreis = 109 333 Mk. Bau- kosten verursacht. Diese Zahlen sind höher als bei der Kongobahn, wobei jedoch in Betracht zu ziehen ist, daß die letztere nuur 75 cm Spurweite und auf einer Strecke von 400 km nur acht Stationen hot, während die Ambacabahn 1 m Spurweite und auf einer Strecke von 364 km 13 Stationen aufweist. Außerdem sind auf der Kongobahn noch manche provisorische Kunstbaunten durch definitive zu ersetzen. Die Bruttoeinnahmen der Ambacabahn betrugen pro Kilometer im Jahre: