273 Nichtamtlicher Theil. Personal · Nachrichten. In der Nacht vom 3. zum 4. April d. Is. ist der Kaiserliche Vizekonsul im Auswärtigen Amte, Eduard Reiter, an Herzschwäche verstorben. Herr Reiter, der als Referendar im Jahre 1883 in das Auswärtige Amt eintrat und der Kolonial-Abtheilung seit 1891 angehörte, hat sich durch Pflichttreue und Gewissenhaftigkeit bei seinen Vorgesetzten und Mit- arbeitern ein bleibendes Andenken gesichert. Deutsch-Ostafrika. Der Polizeikommissar Bongard, der Zollbeamte Püstow, der Schlosser Krüger und der Schweizer Stauffer haben die Ausreise, der Schiffszimmer- mann Gröning hat die Wiederausreise nach Deutsch- OÖstafrika angetreten. Hptm. u. Komp. Chef Bethe, die Unteroffiziere König, Schmidt und Müggenburg gen. Groß- mann sowie Büchsenmacher Böhme sind mit Hei- mathsurlaub in Deutschland eingetroffen. Feldwebel Lachenmair hat die Wiederausreise in das Schutzgebiet angetreten. Ramernn. Der Bureaudiätar Langkraer, der Civilsuper= numerar Nagel, der Techniker Peuckert und der Bautechniker Frach haben die Ausreise nach Kame- run angetreten. Der Landwirth Kummetz und der Zollpraktikant Baumgarth haben das Schutzgebict mit Heimaths- urlanb verlassen. Die Ltis. v. Raben und Graf v. Stillfried u. Rattonitz sowie die Unteroffiziere Tanck, Bauer und Dennhardt haben die Ausreise in das Schutz- gebiet angetreten. Togo. Der Regierungs-Civilsupernumerar Hensel und die Zollassistenten Mucke und Strack haben das Schutzgebiet mit Heimathsurlaub verlassen. Der Regierungsarzt Dr. Wendland hat die Heimreise aus Togo angetreten. Der Gerichtsaktuar Erbe hat die Ausreise nach Togo angetreten. –— —– Lüdwestafrika. Lt. Graf v. Stillfried u. Rattonitz, Feldw. Gutmann, der überzähl. Sergeant Dewor sowie die überzähl. Unteroffiziere Fuchs, Schmelter, Wieja, Voigt, Heinrich, Münzberg und Bauer sind mit Heimathsurlaub in Deutschland eingetroffen. Oberarzt Dr. Bluemchen sowie die Unteroffiziere Sagner und Plaschke haben die Wiederausreise in das Schutzgebiet angetreten. Assistenzarzt Dr. Buerkel ist nach einem Tele- gramm der Bezirkshauptmannschaft Swakopmund da- selbst am 8. April d. Is. an Herzschwäche gestorben. Reiter Reer ist in einem Gefecht südlich Groot- sontein gegen den dortselbst wohnenden Bastardstamm im Februar d. Is. gefallen (Dat. im Bericht nicht enth.). Üeu-Guinea. Der Bezirksamtmann Berg hat die Ausreise nach den Karolinen angetreten. Nachrichten aus den deutschen Schuhgebieken. (Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) Deutsch-ltafrika. deutsch ostafrikanische Bezirksämter und Stationen im Berichtsjahre 1890/1900. J. Tanga. Die Zahl der im Bezirk lebenden Europäer (200, davon 122 Deutsche) ist gegen das Vorjahr um 48 gestiegen. Unter den Europäern befinden sich 17 Kauf- leute (13 Deutsche), 30 Pflanzer (26 Deutsche), 22 Bauunternehmer und 31 Gewerbetreibende, Hand- werker und Arbeiter. Der Betrieb der Bahn ist ununterbrochen auf- recht erhalten, und es fahren wöchentlich sechs Züge, außerdem noch besondere Arbeitszüge. Den Lasten- transport ins Innere vom Endpunkt der Bahn aus besorgt die Firma Zschaetsch. Das Handelsregister zeigt einen augenblicklichen Bestand von 8 europäischen Firmen, 104 indischen Girmen, 14 arabischen Firmen, 1 Suaheli-Firma In der Organisation der Verwaltung des Bezirks hat sich nichts geändert, und die bestehenden Ein- richtungen haben sich gut bewährt. Pangani. Im Bezirke wohnen 32 Europäer, von denen 12 in der Stadt Pangani ansässig sind. Die Bewohner des Bezirks, deren Zahl etwa 53 .000 beträgt, sind zum größten Theil Waseguha, nördlich des Pangani Warufu, Wabondei, an der Küste Wasuaheli. In der Nähe der Plantagen Kikogwe und Makinjumbe haben sich als ständiger Arbeiterstamm auch einige Wanyamwesi angesiedelt. Die Neger des Bezirks bauen in erster Linie Mais und Maniok sowie bei den Dörfern Bananen. Daneben werden in geringem Maße Bataten, Bohnen, Sesam, Matama, Reis und Gemüsearten angebaut. In der Nähe der Küste befinden sich auch einige größere Palmenwaldungen, von denen die größte die bei Pangani ist. Auch die Betelnuß wird in Pangani vereinzelt gepflanzt. Im Ueberschwemmungsgebiet