Kalkmilch bestrichen. Sodann wurde durch das Eintrittsloch, später auch durch ein künstliches Loch am oberen Ende des nach oben blind verlaufenden Bohrkanals der ganze Bohrkanal mit Petroleum gefüllt. Ferner wurden alle alten Baumstrünke sowie zwei Arten Bäume, die den Bohrkäfern als Mutter- haus dienten, von wo aus sie immer wieder auf den Kaffee und die Kolabäume einwanderten, in der Nähe der Plantage ausgerottet. Nunmehr scheint es, als ob der Feind vernichtet sei. An Stelle der ausgegangenen Bäume wurden sofort andere nach- gepflanzt. Außerdem aber wurden, theils um später Ersatz zu haben, theils um den großen zwischen den angepflanzten Nutzholzbäumen leer bleibenden Raum auszunutzen, 617 neue Bäumchen ausgesetzt. Die eine Hälfte dieser neuen Plantage ist mit Ceara- kautschuk mit einem Abstand von 8 m, die andere mit 20 Odumbäumen mit einem Abstand von 12 m bepflanzt. Außerdem ist der halbe Berghang zwischen Station und Arbeiterdorf sowie der Weg vom Arbeiterdorf bis zur Station und die Stelle süd- westlich des Hauptgebäudes mit insgesammt über 300 Stück Cearakautschukbäumchen bepflanzt. Die acht Mutterbäume, aus deren Samen und Stecklingen das Pflanzenmaterial herrührt, find seiner Zeit von Herrn Wöckel angepflanzt worden. Die Anlage wird den steinigen, sonst unbenutzbaren waldlosen Berg- hang in einen Manihotwald verwandeln. Die 20 von Hauptmann Wegner angepflanzten, nun dreijährigen Kakaobäumchen haben schwer unter den Termiten gelitten. Deshalb ist die neue Plantage von 50 Bäunchen an einer ter- mitenfreien und, sowohl was Boden als auch Bewässerung betrifft, günstigeren Stelle angelegt. Dort befindet sich auch die gut gedeihende An- pflanzung von Kautschukpflanzen (8 Hevea brasi- liensis, 14 Castilloa elast., 5 Mascarenhasia elast., 1 Vahea mad.). Zwischen den Kakao sind als zu- künftige Schattenbäume abwechselnd gepflanzt Crescentia Cuzjete, Cedrela odorata und ver- schiedene Encalyptus. Vorerst dient, wie bei Kaffee und Kola, Pisang als Schattenpflanze. Zwischen Kaffee= und Kakaopflanzung erstreckt sich die zum Bepflanzen bereits völlig hergerichtete Baumpflanzung, die vorerst nur einige Guttaperchas und Parena Leeri, dazu Swietenia Mahagoni, Toluifera Pareirae, Cinnamomum Ceylonicum, Caesalpinia Voriaria und andere mehr in je 2 bis 5 Exemplaren enthält. Eine weitere Versuchspflanzung wurde von der Station Kpandu angelegt. Dort sind ausgepflanzt: 85 Sterculia Cola, 30 Coffea liberia und arabica, 3 Fourerova gigantea, 10 Ficus elastica, 3 Mascarenhasia elast., 3 Casuarina equisetifolia, einige Manihot Glaz., dazu Anona sduamosa und muricata, Punica granatum, Psidium Guajava. Poinciana regia, Taro, einheimischer Tabak, Mango, Bananen, Zierpflanzen. In Saatbeeten stehen noch 600 Kola, 400 Kakao, Coffea arabiea und dioverse Eucalpptus. 280 Die in der ersten Anlage begriffenen Bersuch:- pflanzungen der Außenstationen enthalten vorläufi fast nur Kola in Saatbeeten, und zwar: Agudewe: 800 Kolanüsse, einheimischer Bambu-= Coffea liberia, Anona mur. Dayi (700 m hoch): 800 Kolanüsse. Evli: 700 Kolanüsse. Ho: 320 Kolanüsse, einige Coffea arab., Anon mur., u. a. Obst. Gyasekang: 274 Kolanüsse. Botoku: 330 Kolanüsse. Woadse: 350 Kolanüsse, 10 Ficus elastica 20 Manihot Glaz., in Saatbeeten 60 Kakar 20 Coffea arabica. Kwamikum: 309 Kolanüsse. Es ist danach besonderer Werth auf die Kol, gelegt worden. Daneben kommen für das Gebirg Kautschuk und Nutzholz, für die Savanne Faser- pflanzen und zum Aufforsten Manihot Glaz., Euca# Iyptus, und ein termitenfester Savannenbaum Exex. in Betracht. Seitens des Gouvernements sind schon im Jahre 1895/96 durch den damaligen Wander- lehrer Wöckel Anpflanzungen durch Eingeborene ver- anlaßt worden, die aber mangels Kontrolle infolge Beamtenmangels erfolglos ausfielen. Die Kaffeesaar in Buem ging nicht auf. Von den Kolapflanzen in Amedjowe und Worawora gingen viele infolge Trockenheit zu Grunde, ein weiterer Theil bei dem im Berichtsjahre erfolgten Verpflanzen. Jedoch sind noch etwa 300 am Leben. Dagegen haben sich einige der in der Umgebung von Misahöhe gepflanzten Manihot Glaz. gut entwickelt. Die Versuchspflan- zungen der Norddeutschen Missionsgesellschaft waren die ersten im Bezirk und bis auf die jüngste Zeit die bedeutendsten. In Ho (240 m hoch) ist sehr viel gepflanzt worden, z. B. allein 3000 Kaffeebäume, doch meist mit schlechtem Erfolge, weil der Boden schlecht und das Klima infolge der Küstennähe bereits zu trocken ist. So sterben arabischer und Liberiakaffee sowie Kakao nach geringem Ertrage ab. Dagegen gedeihen etwa 300 Odumbäume gut, die vier bis acht Jahre alt sind. Im letzten Jahre wurden wiederum 150 Stück ausgepflanzt. Ferner 100 Orangenbäume, etwa 200 Eucalypten, die 1886 gepflanzt, im Jahre 1899 bereits 25 bis 50 m hoch waren. 50 Kokos- palmen, die gut gediehen waren, starben 1900 sämmt- lich an einer von der Küste kommenden Krankheit ab. In Amedjowe, mitten im Togogebirge gelegen, sind angepflanzt: 1. 400 tragende Kaffeebäume zweier Arten. Davon kommt Coftea liberia nicht zur Reife, sehr gut dagegen eine vom Kongo stammende Art. 2. 120 Kakaobäume, drei Jahre alt, sich gut entwickelnd. Ein siebenjähriger Baum trägt reichlich Frucht. 3. 50 Sterkulia-Kola, vier bis fünf Jahrr alt, mäßig entwickelt. Die Ursachen davon sind jedoch äußerer Natur und nicht dem Boden oder Klima zuzuschreiben.