Verlängerung über Batome den Weg Misahöhe — Lome kurz oberhalb Assahun trifft. An den größeren Flüssen des Bezirks wurden Fähren eingerichtet. Die Anwohner bauen und er— halten die dazu nöthigen Kanus. Dagegen wird der Fährmann, ein Ortsanwohner von der Station, während der Regenmonate mit 10 Mark besoldet. Zwischen Woadse und Botoku, wo ein Ort am Flusse sehlt, wurde ein Gehoft erbaut. Die Uebersahrt ist frei. So wurden neben der bei Befi bestehenden Fähre solche am Konsu bei Kwamikrum, am Dayi bei Kudyora und Woadse errichtet. Es erübrigt noch eine Verbesserung des Dayiüberganges hinter Kollem. Im Ganzen wurden 668 km Wege gebaut, wo- von 368 km 4 bis 5 m breite Hauptwege, der Rest 2 bis 3 m breit sind, und 27 km Gebirgswege, 132 km sind noch im Bau begriffen. Deutsch-Reu-Guinea. Reise des Gouverneurs nach dem Süden von Deutsch= Heu-Guinea. " Ueber eine mit der Yacht „Eberhard“ (Besitzer Herr Mencke) unternommene Reise nach dem Süden von Deutsch= Neu-Guinea berichtet Gouverneur v. Bennigsen: In der Nacht vom 7. zum 8. Januar verließen wir Herbertshöhe und gelangten, mit widrigem Wetter kämpfend, an der Nordküste von Neupommern entlang am 11. morgens 8 Uhr nach Friedrich- Wilhelmshafen. Dort nahm ich in dienstlichen An- gelegenheiten, insbesondere über Hafen= und Wege- bauten, mit dem Kaiserlichen Richter und dem Ad- ministrator der Neu-Guinea-Kompagnie Rücksprache und erhielt die sichere Nachricht, daß in das Gold- gebiet des Ramu ein den Wasserweg um Wochen verkürzender Weg in das Innere gefunden ist. Ich besuchte im Laufe des Tages die evangelische Mission auf der Insel Siar, wo die Missionare Bergmann und Helmich mit gutem Erfolge thätig sind und in ihrer Schule 22 Kinder unterrichten. Am Abend verließen wir Friedrich Wilhelms- hafen und erreichten am anderen Morgen in der Frühe die Nordostecke der Longinsel. Dann nahmen wir zwischen der Longinsel und der Lottininsel hin- durch Kurs auf Simbang (Finschhafen), bei lang- samer Fahrt Tiefseelothungen und Tiestseefischereien vornehmend. Den nächsten Tag verbrachten wir in Simbang. Dort ward zunächst die unter dem Missionar Flierl stehende evangelische Mission besucht. Die Fortschritte der Mission sind zwar langsame, aber jedenfalls hat sie hier unten und in der Höhe auf dem Sattelberge bei den umwohnenden Papuas, die den Missionaren sehr freundlich gegenüberstehen, festen Fuß gefaßt. Die Mission treibt auch etwas Landwirthschaft und hat einen sehr schönen Rindvieh- stamm. 282 Um möglichst viel vom Lande bei dem nur am einen Tag bemessenen Aufenthalte kennen zu lemen, fuhr ich soweit wie möglich im Boote den Babm hinauf. Nach einer Strecke von etwa 5 km hinderten Stromschnellen die Weiterfahrt. Wir machten donn am südlichen Flußufer einen Ausflug in den lich##n Urwald, in welchem Vögel aller Art, auch Paradies- vögel und Kasuare, laut wurden. Nachmittags giy# ich auf der anderen Seite zu Fuß nach der Flor mündung zurück. Das Flußgebiet ist sehr fruchtbr durchweg eben, und da der Bubui bis zu de Stromschnellen auch mit einem größeren, nicht z- tief gehenden Fahrzeuge befahren werden kann, z1 Plantagenanlage sehr geeignet. Bei der Weiterfahrt liefen wir zunächst de nördlichen Theil des Hüongolfes, bei Kap Arcon- an. Dann segelten und dampften wir bei stark Nordwestbrise weiter nach der Herkulesbai. Frut morgens befanden wir uns nach der Karte etwa u der Höhe derselben. Es gelang uns aber weda den Herkulesfluß, noch die Bai auszumachen. . fuhren darauf mit der Dampfbarkasse und zu Booten im Schlepp der Küste zu, die wir in d Nähe der Luardinseln erreichten. Am Strart empfingen uns zwei waffenlose, mit grünen Büäe winkende und einen Begrüßungstanz aufführen: Eingeborene, die sofort zu uns ins Boot sprang.: uns pantomimisch klar machend, daß sie uns in # Dorf führen wollten. Wir fuhren mit ihnen er kurze Strecke nordwärts die Küste hinauf, wo ur in einem Fischerdorfe eine Anzahl freundlich gr# sender und tanzender Kanaker entgegenkam, die r Geberden uns aufforderten, wir möchten den 31. hinauf zu ihrem Wohnsitze fahren. In der Meinun den Herkulesfluß vor uns zu haben, fuhren w. mit den Booten in gerader Linie etwa 6 ker flußaufwärts. Der Fluß ist in prachtvolles Al#.. vialland tief eingeschnitten. Das Wasser desselbe war auch bei dem Punkte, über den wir der 3#% wegen nicht hinausgehen konnten, noch sehr tief ur für kürzere Dampffahrzeuge mit erheblichem Tu gange befahrbar. Rechts und links zeigten un sorgfältig angelegte Taro= und Zuckerrohrfelder, da die Bewohner des Landes ziemlich zahlreich u- fleißige, intelligente Ackerbauer sind. Die Heim unserer freundlichen Führer, am Fuße der hier drei b vierfach hintereinander geschichteten Bergketten gelege konnten wir nicht mehr erreichen, aber von ihnen ur ihren zu zwei Dutzend herbeigeeilten Stammesgene. tauschten wir für Tabak und Messer allerlei hul': Eihnologika ein. Wir trennten uns von den E- geborenen, die uns baten, bald wiederzulommen.: bester Freundschaft und gelangten, nachdem wir! tiesster Dunkelheit die starke Brandung der Ilar- barre glücklich passirt hatten, gegen 9 Uhr an Be- des „Eberhard“. Der von uns befahrene Flußlé. läuft in unzähligen Windungen in westsüdwestlich Richtung. Am 16. bei Tagesanbruch lichteten wir #