Eingeborenen noch ihrer ursprünglichen Kultur, die leider eine starke Einbuße durch den Emfluß der Schußwaffe erlitt. Die gesammte Bevölkerung wird 5000 Seelen nicht übersteigen. Am dichtesten ist der Süden von Tol bewohnt. 6. Ich darf schließlich des Werkes der Bostoner Mission Erwähnung thun. Die Hauviniederlossung Kutua auf der Insel Toluas macht emen sehr günstigen Eindruck. Die geleistete Bearbeitung des Bodens erscheint geradezu mustergültig. Mit großer 322 t I Mühe, nach Aufsammlung und Ausschichtung un- endlicher Steinmassen, ist guter Graswuchs erzielt worden, während die Misenhänge gleichzeitig“ mit Fruchtbäumen bestockt wurden. Das Werk der Er- ziehung der Eingeborenen hat einen vielversprechenden. Anfang genommen. Die gebotenen Leistungen der Schule waren sehr gut. Die Hemmungen, welche aus dem Streite zwischen dem früheren Musions= mitgliede Alfred Snelling und der Anstalt selbst er- wuchsen, sind nunmehr beseitigt. Snelling, gegen dessen Person und Thätigkeit sich bisher Ein- bestimmte Plätze beschränken. Um einen nachhaltigen Erfolg in der Gruppe zu erzielen, ist ein erneuter baldiger Besuch noth- wendig. Empfehlenswerth erscheint die Errichtung einer vorübergehenden Station. Folgende Aufgaben sind zunächst zu lösen: 1. Die Befestigung des gewonnenen Zusammen- hanges mit den Eingeborenen; 2. die Vervollständigung des aufsgestellten Ort- schaftsverzeichnisses; 3. die Ermittelung des Standes der Bewaffnung mit Feuerwaffen; 4. die Beseitigung der noch nicht völlig erledigten Land= und Schadensersatzansprüche; 5. die Ueberwachung des Wegzuges der Japaner; 6. die Aufbringung der unsauberen Elemente weißer Bevölkerung. Ich darf hervorheben, daß die Erreichung des vorgesteckten Zieles in der kurzen zeit von fünf Tagen nur durch die ansdauerndste und angestrengteste Dienstleistung der Offiziere und Mannschaften S. M. S. „Cormoran“" sich ermöglichen ließ. Herrn Korvetten- kapitän Grapow ist die Verwaltung für sein bereit- williges Eingehen auf meine Wünsche und Anträge zu großem Danke verpflichtet. (Nach einem weiteren Bericht des Vizegonverneurs sind drei der japanischen Händler wegen unerlaubten Wassenhandels zu Geldstrafen verurtheilt, während der Chinese Li Ah Hing wegen desselben Vergehens mit einer Gefängnißstrafe von drei Monaten belegt ist.) Leseunterricht für unsere Arbeiter an, der von größeren Warshkall-Inseln. Schiffsverkehr.) Im Jahre 1900 sind im Hafen von Jalnit 79 Kauffahrteischisse mit zusammen 7193 Register- *) Vergl. Deutsches Kolonialblatt 1900, S. 288. " i tonnen eingelaufen: 77 Segelschiffe mit zusammen 6313 Registertonnen und 2 Dampfer mit zusammen 880 Registertonnen, außerdem ein deutsches Kriegs- schif ein amerikanischer Regierungsdampfer und zwei amertkanit#sche Missionsschiffe. Sämmtliche Segelschiffe, 71 deutsche, 3 dänische. 2 englische und 1 norwegisches, haben dem deutschen Hondel gedient, die zwei englischen Dampfer dem englischen Handel. Rus dem Berciche der Wissionen und der KAntisklaverei-Bewegung. Aus Momba (Deutsch-Ostafrika) berichtet Miss. Althaus im „Evang.-lutherischen Missionsblatt“: „Am 2. September v. Is. konnte ich unsere acht Katechumenen taufen, und zwar vier junge unver- heirathete Männer, zwei große Burschen und zwei erwachsene Mädchen. Das Tauffest wurde, wenn . . o"«esGer"e,doret’eieklsbe- wendungen nicht erheben lassen, wird sein Werk auf auch ohne äußer pränge, doch recht feierlch gangen. Dozu trug das Erscheinen einiger Gäste nicht wenig bei. Dem Taufakte, der am Sonn- tag Nachmittag stattfand, ging eine Prüfung voraus, in der die Tausschüler nach dem Maß ihrer Gaben die an sie gestellten Fragen im Ganzen zufrieden- stellend beantworteten. Bald nach der Taufe nahmen alle Christen, mit denen aus Moschi 25 an der Zahl, ein gemeinsames Mahl ein. Wie bisher immer nach einer Taufe, kamen auch diesmal im Laufe des Monats mehrere mit der Bitte um Taufunterricht zu mii. . Die Missionsarbeit auf unserer Station geht rüstig vorwärts. Fast täglich ver- sammeln sich zusammen mit unseren Kostschülem reichlich 5öo0 Knaben und Mädchen in der Schule. Der Unterricht an dieser schwarzen Schuljugend ist meist eine Freude, denn nur wenigen fällt es schwer, das Dargebotene zu erfassen. Kinder, die ich vor einem guten halben Jahr noch schüchterne Ansänge im Buchstabiren machen sah, lesen jetzt Silben und Wörter; die, welche vor dieser Zeit Silben und Wörter lasen, lesen jetzt zusammenhängende Stücke und schreiben Diktat. Ein Schüler aus Marangu fing vor einem halben Jahre an, die ersten Striche zu malen, und hat jetzt bereits langsame Dittale sehlerlos niedergeschrieben. Fast alle Schüler nehmen an den Morgen= und Abendandachten theil, die Br. Althaus eingeführt hat, um auch den Erwachsenen, den Arbeitern der Station und den Leuten der Land. schaft das Wort Gottes täglich nahe zu bringen. Schon längst schloß sich an die Abendandachten em Kostschülern gegeben wurde; neuerdings ist auf Wunsch dieser Arbeiter auch ein besonderer Schreib- unterricht früh 6⅛ bis 7 Uhr eingerichtet worden. Der Gottesdienst ist gut besucht. Unser etwa 180 bis 200 Sitzplätze bietendes Gotteshaus ist gewöhnlich gesüllt von Kleinen und Großen beiderlei Geschlechts.“