auch der Direktor der Gesellschaft Süd-Kamerun, Herr Langheld, gebeten, mich begleiten zu dürfen, um in die anscheinend recht verworrenen Verhältnisse im Rdfimuland einen Einblick zu gewinnen. Am 11. Januar wurde bis Ndagga, dem letzten Dorf der der Station benachbarten Ndsimu, marschirt. Am 12. und 13. wurde der trennende Urwald nach den größeren Ndsimuniederlassungen hin durchmessen und in Ponge, das etwa in der Mitte dieser An- siedlungen zu suchen ist, am 14. gerastet. Es fanden dort die hauptsächlichsten Verhandlungen mit den vollzählig erschienenen Ndsimuhäuptlingen über die Angelegenheiten statt, die in erster Linie die Expe- dition nothwendig gemacht hatten. Im Gegensatz zu 6W allen Erwartungen fand ich dabei ein weitgehendes Entgegenkommen; man ging auf alle Forderungen ohne Weiteres ein. Allerdings ist der augenblicklich durch das vorläufige Dableiben der alten Leute recht starken Truppe wohl der Hauptantheil an dieser Gefügigkeit zuzuschreiben. Im Uebrigen scheinen mir die Leute ihren sehr kriegerischen Ruf auch nicht in vollem Maße zu verdienen; vielmehr halte ich ihr gutes Standhalten sowohl gegen die Expedition Fourneau seinerzeit, als auch gegen die Expedition v. Lüdinghausen für eine Folge ihrer ungenügenden Bekonntschaft mit europäischen Feuerwaffen, deren Wirkung speziell bei letzterer Expedition sicher einen dauernden Eindruck hinterlassen hat. 335 weniger günstig als der des Bombassalandes. Am 15. wurde das größere Dorf Gillili, das letzte dieses Komplexes, passirt und bis zum 17. die unbewohnte Urwaldzone zu den Dörfern in der Nähe des Postens Diembe am Ssanga durchschritten. Auch hier war die Aufnahme durchaus gut und ist ein Zwischenfall nicht vorgekommen. Die Leute um Djembe sind übrigens als reine Rdsimu schon nicht mehr zu betrachten. Sie nennen sich Bomome und sind anscheinend auch mit den Bangandu weiter im Nordwesten verwandt. Der 19. und 20. führte die Expedition zu dem letzten auf deutschem Gebiete # liegenden Ndfimukomplex um den Posten Ndfimu herum. Abgesehen von einigen kleinen Streitigkeiten, die sehr schnell durch geringe Strafe erledigt waren, “ war auch hier irgend eine Unruhe nicht zu spüren und die Aufnahme durchaus gut. Die Expedition marschirte dann auf einem etwas anderen Wege bis zum 30. zur Station zurück. Sie hat damit das gesammte Ndsimugebiet berührt, das auf deutschem Territorium liegt, und wäre nur noch der etwa gegenüber Ngale in französischem Gebiet ansässige Häuptling Sambambo mit einigen Dörfern zu erwähnen, um überhaupt alle Ndsimuniederlassungen zu erschöpfen. Der Gesammteindruck des räumlich so weit aus- gedehnten Ndsimugebietes, wie er sich aus dem kurzen Auszug des Expeditionstagebuches ergiebt, war weit Die 3