— 391 cine von ihm bei Jendi im Togogebiete zusammen- gebrachte Naturaliensammlung ein, die folgende Objekte enthielt: 5 Säugethierfelle, 3 Säugethierschädel, 55 Vogel- bälge, 24 Reptilien und Amphibien, 5 Schmetterlinge, 13 Schmetterlingsraupen, 63 Käfer, 2 Käferlarven, 3 Neuropteren, 3 Tausendfüßer, 2 Spinnen und 4 Mollusken. Die Konservirung der Thiere war gut. Unter den Säugcthieren befand sich ein Gepard und ein Schwarzschwanz-Zierböckchen, die zum ersten Male in Togo erlegt sind. Der Gevard stimmt mit dem Senegal-Gepard, dem echten Cynaelurus guttatus Herm. anscheinend überein. Auch das Zierböckchen ist vom Senegal bekannt. Ferner sind eingetroffen: Bala und Schädel des Husarenaffen, Cercopithecus ruber. desgleichen von der Schwarzbug-Schopfanti- lope. Cephalophus ogilbyi, und ein Fell der Togo- Hyäne, Hyacna thierrryi. Ferner müssen noch mehrere sehr seltene Säugethiere erwähnt werden, die in Alkohol konservirt worden sind: ein Exemplar des nach Graf Zech benannten fliegenden Hundes, zwei sehr interessante Fledermäuse, Nycteris acthio- biràH und Chalinolobus Fariegatus, serner drei Mäusearten, Arvicanthis aby'ssinicus, Mus erythro- lerucus und Isomys zebra, eine Rennmans, Gor- billus leucogaster, und zwei Spitzmäuse, Crocidura sorioides. Für die Kenntniß des Hinterlandes von Togo ist diese Sammlung sehr werthvoll. Sie ent- hält mehrere Arten, die dem zoologischen Muscum aus Togo noch fehlten. Die Vögel enthielten zwei Arten, die für das Togogebict noch nicht nachgewiesen waren, außerdem Altersstufen mehrerer Arten und Uebergangsfärbungen, die bisher nicht beschrieben sind. Unter den Reptilien sind acht Giftschlangen, unter den Amphibien zwei Ranaarten besonders interessant, ebenso eine Weichschildkrötenart. Von den Insekten enthalten besonders die Käfer mehrere Arten, welche bisher noch wenig oder gar nicht im zoologischen Museum vorhanden waren; cinige Arten sind noch nicht beschrieben. Die Samm- lung ist in zoogeographischer Beziehung recht werthvoll. Deutsch-Südweftafrika. Ueber die Fortschritte des Eisendahn- und Telegraphenbaues schreibt der „Windhoeker Anzeiger“ in seiner Nummer vom 11. April d. Js.: Der Gleiseinbau der Bahn ist bis Kilometer 245 vorgeschritten (Station Kamumbonde). Es liegen mithin 51 km Gleis über Karibib hinaus. Der Telegraphenbau ist gleich weit. Die Station Kamum- bonde ist von Fahlwater knapp 1 ⅛ Reitstunden ent- fernt. Telegramme werden angenommen. Vorbehaltlich der Genehmigung des Kaiserlichen Gouvernements ist die Station Otjimukoka dem Personenverkehr eröffnet worden. Es ist dies eine im Interesse des Publikums getroffene Anordnung, da in Karibib Zugthiere und Pferde nur mäßige Weide finden und das Wasser manchmal knapp ist. Nunmehr ist es möglich, die Zugochsen in Otjimukoka im Gras und am fließenden Wasser stehen zu lassen und auf der Strecke Otjimu- koka -Karibib die Bahn zu benutzen. Die Strecke Karibib — Otjimukoka ist annähernd 26 km lang. Die Unterbauabtheilung, die, wiederum um einen Trupp verstärkt, nun fünf Trupps stark ist, arbeitet zwischen Okasise und dem Okamukoto. Der vorderste Trupp liegt südlich Okombahe. Der Molenbau in Swakopmund ist jetzt soweit vorgeschritten, daß er die regelmäßige Landung von Passagieren und Post gestattet. Nach einem Telegramm des Keiserlichen Hafenbauamtes in Swakopmund werden daher bereits seit dem 1. Mai d. Is. Passagiere und Post an der Mole gelandet. WMarshall-Inseln. Jahresbericht der Jaluit-Gesellschaft für 1000.*) In dem Jahresbericht der Jaluit-Gesellschaft für 1900 führt der Vorstand der Gesellschaft aus: „In dem abgelaufenen Betriebsjahr hat sich der Waarenumsatz wiederum etwas gehoben. Wenn auch einige der von uns bearbeiteten Inselgruppen unter Dürre zu leiden hatten und geringere Kopraernten lieferten, so konnte der Ausfall doch auf anderen Inseln eingeholt werden. Die europäische Marktlage war einc befriedigende, unsere Pflanzungen haben sich in normaler Weise weiterentwickelt, und die fried- lichen Beziehungen zu den Eingeborenen haben keinerlei Störung erfahren. Unser Besitz an Schiffen hat sich um einen zweiten Motorschuner sowie den Dampfer „Oceana“ ver- mehrt; letzterer hat seine erste Rundreise durch die Marshall= und Karolinen-Inseln glücklich vollendet und die Strecke von rund 9600 Seemeilen fahrplan- mäßig zurückgelegt. Bezüglich der Karolinen haben wir die mit der Kaiserlichen Regierung eingeleiteten Verhandlungen fortgesetzt; sie haben zu dem Ergebniß geführt, daß unsere Vorschläge gebilligt wurden und die wirth- schaftliche Entwickelung der Korallen= Atolle der Ost-Karolinen uns übertragen werden soll. Wir *) Vergl. Deutsches Kolonialblatt 1900, S. 711. 3