Der Kesselschmied Klapproth ist in Kamerun eingetroffen. I Der Schlosser Sünder hat das Schutzgebiet mit Heimathsurlaub verlassen. « Nach einer uns zugegangenen Mittheilung ist Herr A. Diehl bei der Nordwest-Kamerun-Gesellschaft angestellt und befindet sich in Kamerun. Leutnant Merensky und der Assistenzarzt Dr. Kaschke sind am 26. Mai d. Is. in Hamburg ein- getroffen. Die Ausreise in das Schutzgebiet haben am 11. d. Mts. von Hamburg aus angetreten: Oberst- leutnant Pavel, Kommandeur der Schutztruppe, Zahlmeisteraspirant v. Averhoff sowie die Sanitäts- unteroffiziere Fischer und Haase. 441 l Cogo. Der Bezirksamtmann Graf Zech und die Aktuare Kurtzahn und Erbe sind in Togo eingetroffen. Lüdwestafrika. Dem früheren Sekretär Lauterbach ist die Stelle des Bureauvorstandes bei dem Kaiserlichen Gouvernement von Deutsch-Südwestafrika endgültig übertragen worden. Mit Heimathsurlaub bezw. zur Entlassung sind am 26. Mai d. Is. in Hamburg eingetroffen: die Feldwebel Lange und Neinke, die Unteroffiziere Radwan v. Babski und Gohde, Gefreiter Engel- mann, überzähliger Gefreiter Rybicki und Reiter Heinich. Bachrichten aus den deutfschen Schutgebieken. (Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) Deufsch-Hltafrika. Grenzreise des Stationschefs von Iringa. (Hierzu eine Karte.) Ueber eine in der Zeit vom 1. Februar bis 16. März 1901 ausgeführte Dienstreise berichtet der Stationschef von Iringa (Uhehe), Hauptmann Frei- herr v. Schleinitz: Am 21. Februar traf ich mit Oberleutnant Frei- herrn v. Reitzenstein in dem am Nordabhang des Kigomeberges liegenden Mnigu kwa Kanianka zu- sammen und legte nun, nachdem ich bis Kipembane mit ihm zusammen marschirt war, die Grenze zwischen Iringa und Kilimatinde folgendermaßzen fest: Von Osten anfangend, wird die Grenze gebildet durch den Kisigo, einen linken Nebenfluß des großen Ruaha, dann durch den Mslombe von dessen Ein- mündung in den Kisigo bis zu dem durch Höhen- punkt 1230 näher bezeichneten alten Wahehelager. Von hier ab folgt die Grenze nördlich des Mombe der in dortiger Gegend allgemein bekannten Marsch- route des Hauptmanns Prince vom Jahre 1895 bis zum Nordabhange des Inpitoberges. Am Initoberg treffen dann die Grenzen von Iringa, Kilimatinde und Bismarckburg zusammen. Die Grenze zwischen Iringa und Bismarckburg läuft nach Vereinbarung mit Hauptmann Freiherrn v. Wangenheim vom Westabhange des Ipitoberges über den Westabhang des Guhulioberges bis zur Quelle des Rupa, folgt dann dem Laufe desselben in südlicher Richtung bis zu seinem Eintritt in den Bezirk Langenburg. Der Rupa wurde schon jetzt von den Eingeborenen als Grenze zwischen Iringa und Bismarckburg angesehen. Bei Festlegung der Grenzlinie wurde nach Möglichkeit von dem Stand- punkt ausgegangen, Zugehörige eines Stammes einem Bezirk zu überweisen und natürliche Grenzen zu nehmen. Von Iringa bis etwa 10 km südöstlich Pawakka, da wo der Malenga makali, ein rechter Nebenfluß des kleinen Ruaha, zum dritten Mal die Marschroute schneidet, trägt das Land den Charakter eines deut- schen Mittelgebirges mit reichem, aber lichtem, etwa 40 jährigem Baumwuchs ohne Unterholz. Verschie- dentlich ragen aus dem Grün schroff und ohne jeden Uebergang steile Granitblöcke bis zu etwa 200 m empor. Dann beginnt der Abstieg in die Ebene des großen Ruaha. Diese dehnt sich bis Wamballa am Msombefluß aus, trägt aber nördlich des großen Ruaha nicht so den scharf ausgeprägten Charakter der Ebene. Das Gelände ist streckenweise wellig, mit Laubwald bedeckt, und vereinzelt erheben sich dann ziemlich hohe Bergkuppen und nackte steile Granit- blöcke von gewaltiger Ausdehnung, burgähnlich das grüne Laubdach überragend. Von Wamballa aus erstreckt sich die Ebene in südwestlicher Richtung. Etwa 10 km südwestlich Wamballa liegen an der Marschroute die Malikoriberge, drei große nackte Felskegel, die ohne jeden Uebergang etwa 150 bis 200 m steil aus der Ebene aufsteigen. Diese Er- scheinung wiederholt sich etwa alle 20 bis 30 km. Südwestlich der Malikoriberge liegen die Kowokaberge und wieder südwestlich von diesen als bedeutendste Gruppe die Ikinguberge. Südwestlich der Ilingu- berge hört die Ebene auf, das Gelände nimmt wieder eine wellige Gestaltung an. In dem Mokolongoberg hat es seine höchste Erhebung. Verschiedentlich führt der Weg durch große wiesenartige Flächen, anschei- nend alte Ueberreste größerer Wasserflächen. Trotz ihrer Lage auf Hochebenen und obwohl sie keinerlei Wasserzufluß haben, sind sie mit 3 bis 4 m hohem