Semiloregebietes am 27. gezwungen, seinen Weg unter fortwährenden feindlichen Angriffen fortzusetzen. Semikore war also nicht Willens, friedlich zu unter- handeln. Nach angestrengtem Marsche unter feindlichem Feuer wurde der stark besetzte Ort Semikore noch am 27. gestürmt und besetzt. Der bei Semikore ansässige schwarze Händler Zampa, früher Feldwebel bei der Kaiserlichen Schutz- truppe, hatte nach vergeblichen Versuchen, Semikore zu friedlichen Verhandlungen zu bewegen, schließlich vor diesem die Flucht ergreisen müssen und meldete sich nach Einnahme des Ortes bei dem Expeditions- führer. Durch seine Orts= und Sachkenntniß wie durch seine Vermittelung von Unterredungen mit Semikore in der Trommelsprache hat Zampa der Expedition wesentliche Dienste geleistet. Da aus den erwähnten Trommelgesprächen hervorging, daß Se- mikore gewillt sei, den Kampf fortzusetzen, die Expe- dition auch in den folgenden Tagen fortwährend beschossen wurde, ist, nachdem der Feind durch starke Patrouillen zurückgedrängt war und erhebliche Verluste erlitten hatte, der Ort Semikore am 5. März bei Abmarsch der Expedition zur Strafe niedergebrannt worden. Beim Marsch durch das Gebiet Semikores bis zum 8. März hatte die Expedition noch kleinere Gefechte zu bestehen, worauf sie am 12. wieder in Mande eintraf. Der Gesammtverlust der Expedition beträgt 2 Todte und 17 Verwundete. Der Gesund- heitszustand war durchweg vorzüglich. eue Planzungsgesellschaften in Ramernn. In das Handelsregister sind neu eingetragen die Molyko-Pflanzung, G. m. b. H., mit einem Kapital von 300 000 Mk. und die Bolifamba-Pflanzung, G. m. b. H., ebenfalls mit einem Kapital von 300 000 Mk. Der Sitz beider Gesellschaften ist Berlin. Das Land, neben dem Besitz der Pflanzungs- gesellschaft „Soppo“ belegen, ist beiden Gesellschaften von der Westafrikanischen Pflanzungsgesellschaft „ Victoria“ abgetreten worden. Deutsch-Südwestafrika. Ein Urtheil über Damaraland. Die „Alldeutschen Blätter“ veröffentlichen den Wortlaut eines Briefes, den sie von einem aus der Kapkolonie nach Damaraland (Deutsch-Südwestafrika) übergesiedelten deutschen Ansiedler erhalten haben. Der Briesschreiber fällt über die wirthschaftlichen Aussichten des Landes ein sehr günstiges Urtheil, das, wie die genannte Zeitschrift hervorhebt, um so werthvoller ist, als ihr Gewährsmann ein genauer Kenner südafrikanischer Verhältnisse sei, der ohne jede Voreingenommenheit und gestützt auf reiche Erfah- 446 rungen die Dinge habe prüfen können. Der Bri lautet in seinen Haupttheilen: „Meine Ankunft fiel in die schlechteste Zeit vort Jahr, die sogenannte Trockenzeit, also die, wo d Natur leblos ist; aber als Einer, der Südafrika kenn vermochte ich mir dennoch ei. Urtheil über das Lan zu bilden, und auf Grund dieses Urtheils schritt ie ohne Zögern zum Ankauf einer Farm in der Nät des Hererodorfes Otjisewa, ungefähr drei Reitstunde von Windhoek. Einstweilen konnte ich nicht meh als 7000 ha erhalten (ich kaufte von den Hereros wäre aber selbst auch dann mit diesem Komplex zu frieden, wenn ein weiterer Ankauf ausgeschlossen wäre denn ich habe eine vorzügliche Farm mit Weidelan! und Wasserverhältnissen, wie ich sie hier nicht besse wünschen kann. Auch habe ich mir bereits cine schönen Viehbestand angeschafft und einen Gartei angelegt, so daß wir über Milch, Butter und Gemüse aller Art und zwar eigenster Produktion nicht klagen können, kurz, wir fühlen uns so zu Hause und be- haglich hier, daß sich keins von uns zurückwünsch, trotz der von Vielen so gefürchteten Malaria, die uns im Januar heimsuchte, eine Krankheit, die ich nach dem, was ich an ihr hier erlebte, viel weniger fürchte als die liebe Influenza der Kapkolonie mir ihren Rezidiven und ihrer Tücke. Nach dem, was ich über das Land in Schriften kennen gelernt, vermochte ich mir annähernd ein Bild zu entwerfen, aber ich freue mich, sagen zu können, daß das, was ich hier gefunden, bei Weitem meine Erwartungen übertrifft, daß das Land besser ist als sein Ruf, und es gereicht Allen, die ihre Arnsichten über dasselbe in Schriften kundgegeben, zur gam besonderen Ehre, maßvoll geurtheilt zu haben. Sicher ist jedoch, daß es von Allen — im Rahmen süd- afrikanischer Verhältnisse betrachtet — als minder- werthiger angenommen worden ist, als es verdient, denn für Viehzucht steht es weit über der Kapkolonie. und auch für Garten= und Ackerbau eröffnen sich gute Chancen, namentlich für Wein= und Obstbau. In dem hiesigen Weidefeld vereinigen sich alle Vorzüge des kapländischen Gras= und Karroofeldes, wobei zu bemerken ist, daß das hiesige Grasfeld einen vorzugsweise Süßfeldcharakter zur Schau trägt, bekanntlich das beste Feld für Viehzucht in Süd- afrika. Der Umstand, daß man hier Grasfeld und Buschfeld vereinigt findet, macht Viehzucht in aus- gedehnter Weife möglich, d. h. so ziemlich alle Vieb- arten gedeihen. Rindviehzucht steht natürlich obenan aber wir werden hier Angoraziegen und Merinoschafe züchten, wir werden sie nicht nur zächten, sondem in einer Weise züchten, daß die deutsche Kolonie als ein Hauptproduzent, namentlich in Angorarassen, auf dem Weltmarkte erscheinen wird. Auch für Strouße ist hier ein prächtiges Feld. Die bis jetzt allgemein verbreitete Ansicht, es ginge hier nicht ohne eine 10 000 oder 20 000 ha große Farm, ist eine entschieden irrige; es mag s## Striche geben, wo das zutrifft, allgemeine Gültigkeit