— 451 anfangs zum Theil mit aufgesammelten Kanakerspeeren. Sowie sie aber anfingen, von ihren Feuerwaffen energisch Gebrauch zu machen, zogen sich die Kanaker, deren Verlust von den Expeditionsleuten auf 17 Mann geschätzt wurde, schnell zurück. Der ganze Kampf hat sich sehr rasch abgespielt und kaum länger als zwei Minuten gedauert. Auf Anordnung des schwerverwundeten Herrn Mencke ließ Dr. Heinroth diesen auf seinem Feldbette in das Boot transportiren und nahm auch sämmtliche Leute mit. Um 3 Uhr nachmittags erreichte man die Hernsheimsche Handelsstation, wo Herr Mencke am 2. April früh seinen Wunden erlag, ohne inzwischen auf längere Zeit das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Er wurde in feierlicher Weise in unmittel- darer Nähe der Station bestattet. Das Expeditions- lager fand der Unteroffizier Topitau später gänzlich ausgeraubt, und es ist anzunehmen, daß die mit der Wirkung der Feuerwaffen unbekannten Eingebo- renen in der Hauptsache durch die Gier nach den Handelswaaren, die sie im Lager gesehen hatten, zu dem Ueberfall veranlaßt worden sind. Aus dem Bereiche der WMissionen und der Antisklaverei-Bewegung. In „Kreuz und Schwert“ schreibt P. Hart- mann über St. Benedictus-Mission in Deutsch- Ostafrika: Anfang d. Is. machte ich eine Reise nach unseren Südstationen Nyangao und Luknledie. Die dortige Entwickelung des Missionswerkes hat mich sehr befriedrigt. Superior der Station Ny- angao ist P. Alphons Adams. Während seiner anderthalbjährigen Thätigkeit daselbst hat er unter eines Bruders Beihülfe ein schönes, geräumiges Schulhaus gebaut, welches auch eine Priesterwohnung mit zwei Zimmern enthält, am Nyangaofluß ein Waschhaus nach Art der Tembenbanten in Uhehe, auf dem eine Stunde entfernten Nakatiberg ein Sanatorium für die fieberreiche Regenzeit, in sieben Dörsern Schulen und Lehrerwohnungen, und endlich im Verlauf des Sommers eine schöne geräumige Kirche auf der Station, welche als Musterstück eines Baucs gelten kann, wie er sich solid und elegant mit den äußerst einfachen Baumitteln des Innern aufführen läßt. Nicht weniger als in der äußeren Entwicklung weist die Station Fortschritte auf im Missionswesen. Als ich ankam, erwarteten mich eine lange Reihe von Schulknaben und eine mehrhundertköpfige Menschenmenge — Christen und Katechumenen. Am nächsten Sonntag war die neue Kirche über- jüllt. Es mögen über 800 Personen gewesen sein. Allerdings kommen nicht alle Sonntage so viele, denn manche derselben wohnen 2 bis 3 Stunden entfernt, aber es sind doch alles Leute, welche auf und in ein paar Jahren Christen sein werden. Die Bevölkerung, auf welche die Seelsorgsthätigkeit leicht ausgedehnt werden kann, schätzt P. Alphons auf 5000 Seelen, der ganze Missionsbezirk, zu dessen Pastorirung allerdings mindestens 3 Patres erforderlich wären, soll gegen 15 000 Personen zählen. · Auch in Lukuledi schreitet das Missionswerk er- freulich voran. Seit meinem letzten Besuch vor 1½ Jahren hat man dort zwei Außenschulen er- richtet, im letzten Sommer wurden auf der Station eine Kirche, ein Wohnhaus für die Missionare sowie geräumige Magazine aus Luftziegeln, auf einer Filialstation eine sehr geräumige Kirche gebaut. In derselben Zeitschrift berichtet P. Broyer über die Missionsverhältnisse auf den Salomons- Inseln: Wir sind auf der Reise nach der Insel Poporag. Wir nehmen mit: die Patres Meyer und Perpegat, sowie zwei Schwestern vom regulären dritten Orden Mariens. Auf Poporag sind 50 Zöglinge, wovon 30 starke Burschen. Nahrung haben sic im Ueber- fluß; wir werden also weniger Schwierigkeiten haben, um das Holz zum Hause auf den Hügel zu bringen. Man hat einen neuen Weg gemacht; der fängt am Meeresufer an, da, wo der Bach sich in die See ergießt. Der Gouverneur von Deutsch-Neu-Guinca hat Poporag besucht und war entzückt über die Ar- beiten, die da schon gemacht worden sind. Er schreibt mir am 12. Dezember u. A. Folgendes: „Ich habe vor Kurzem Ihre Missionsstation auf der Insel Poporag besucht und in stundenlanger Unterredung mit den Herren Patres Forestier und Englert mich eingehend über die Lage und Zukunfts- pläne der Mission erkundigt. Die Stellung, die die Mission unter den Eingeborenen einnimmt, die außerordentlich fleißige, landwirthschaftliche Arbeit, welche die Patres mit ihren Schülern auf der Insel Poporag geleistet haben, die Reisen des Herrn Patre Forestier auf die große Insel Bougainville haben meine größte Freude erregt. Ich kann die Thätigkeit der Mission nur anerkennen und bin gern bereit, die Mission bei Erweiterung ihrer Thätigkeit nach Bougainville in jeder Beziehung zu unterstützen. Ich hoffe in wenigen Monaten Ihre Mission wieder besuchen und dann auch einen kleinen Ausflug in das Gebiet von Süd-Bongainville, welches zunächst für die Mission in Betracht kommt, unternehmen zu können." Jetzt müssen wir aber Geld haben, um Mädchen loskaufen zu können. Arme Kinder! sie wurden von ihren Eltern verkauft und Sklaven ihrer Erwerber. Wir wollen sie kaufen, um ihnen die Freiheit zu schenken. Wir werden sie christlich erziehen, und später, wenn sie 18 bis 20 Jahre erreicht haben, wird man sie nach ihrer Wahl christlich verheirathen. Ich werde zwei Monate auf den Salomonen bleiben. Während ihren Dörfern regelmäßig dem Unterricht beiwohnen meines Aufenthaltes werden wir die Station von