— 6bir ten hat sich erheblich gehoben. Der Vorrath an irgeld machte sich bei der Einrichtung der Hütten- uer, die für das erste Jahr ihres vollen Bestehens riedigende Ergebnisse hatte, bemerkbar. Der Geld- kehr vollzieht sich in der Hauptsache durch Ver- ttelung der Bezirkskasse. Als Zollstationen für die Binnengrenzen des itschen Nyassalandes sind vorläufig Langenburg d Songwe eingerichtet. Der Gouvernementsdampfer „Herrmann von issmann“ machte im Berichtsjahre 17 Reisen ischen Langenburg und Fort Johnston und zwei #trafahrten zwischen deutschen Häsen. Es wurden jördert 104 Kajütspassagiere, 931 Farbige und 8 Tons Fracht, wofür 62 212 Rupien vereinnahmt rden. Für den Lokalverkehr besitzt die Firma Croussos in Langenburg eine kleine Dhau und : Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft in Songwe ehrere kleine Fahrzeuge, darunter ein Whaleboot. ie Eingeborenen am Nyassa benutzen nach wie vor Be Einbäume ohne Ausleger, die stets gerudert und : gesegelt werden, gleichwohl aber für den Verkehr ht bedeutungslos sind. Der Wegebau hat sich auf Vervollständigung und isbau des Vorhandenen erstreckt. Das Kondeland ist trotz der Trägheit der Ein- ohner infolge günstiger klimatischer Verhältnisse ch wie vor das Hauptproduktionsgebiet der Er- ignisse des Ackerbaues und der Viehzucht. Im letzten ihre hat der Anbau der europäischen Kartoffel eder erheblich zugenommen, so daß bereits an eine 13 fuhr und vortheilhafte Verwerthung dieses stets suchten Artikels gedacht werden konnte. Die Ein- hrung einer Dauerwinterkartoffel und der Trans- rt der zum Verkauf gebrachten Kartoffeln mit agen zum Nyassa wird die Möglichkeit eines ver- ößerten und dauernden Exportes sichern. In Massewe wurde der dort stationirte ehemalige berjäger mit der Leitung von Forstkulturen und ersuchskaffeepflanzungen betraut. Der dort ange- lanzte Kaffee, etwa 1000 Bäumchen, gedeiht gut. Langenburg wurden die in Wardschen Pflanzen- sten von der Küste hierhergesandten Stecklinge von cus elastica ausgeschult und erzielten ein hervor- gendes Resultat, so daß die Einführung dieses erthvollen Kautschukbaumes in das Nyassagebiet " gesichert gelten kann. Auch die Versuche mit dischem Bambus sind gelungen. Auf der neu- gründeten Plantage Kissiwa, die jetzt ein Areal von 000 ha, den Herren F. und A. v. Gordon gehörig, nfaßt, ist ein Versuch mit Kaffee und Tabak gemacht orden. Die Saatbeete stehen gut, und die Ver- ssung des Pflanzenmaterials, die Lage der Plantage uf etwa 800 bis 1000 m Höhe und der vorzügliche l#oden versprechen ein gutes Gedeihen derselben. Der Viehbestand der Eingeborenen ist auf gleicher böhe geblieben, Seuchen sind nirgends aufgetreten. Die Prozeßsucht der Eingeborenen hat in er- ceulicher Weise nachgelassen. Der Einfluß der Häuptlinge, der bisher gleich Null war, ist dadurch gestärkt worden, daß ihnen wiederholt bei Streit- fällen die Entscheidung überlassen wurde. Im Allgemeinen ist ein Fortschritt des Bezirks Langenburg sowohl in kultureller wie in kommerzieller Beziehung bemerkbar. Der Karawanenverkehr hat zugenommen, und die Erziehung der Eingeborenen zur Arbeit, unterstützt durch eine stetig fortschreitende Erhebung der Hüttensteuer, zeitigt die ersten Erfolge. Die Bakonde finden es nicht mehr unter ihrer Würde, zu arbeiten, denn der bar ausgezahlte Lohn besitzt eine große Anziehungskraft; von dem Ersparten werden Vieh und Tauschartikel gekauft, mit dem Rest bezahlt der Arbeitswillige die Hüttensteuer von 3 Rupien in bar. Ukonongo. Der Bezirk hat sich friedlich entwickelt. Die Station gewinnt allmählich Einfluß selbst in den weiter abgelegenen Gegenden. Die Bevölkerung faßt Vertrauen und bringt ihre Klagen und Wünsche von weit her, auch betheiligt sie sich an der Ergreifung von gesuchten Verbrechern. Es sind bisher 66 Jumben eingetragen und 156 Schauri vorgebracht, von denen 142 erledigt werden konnten. Gegen Rechtsentschei- dung durch den Gifttrunk, die heimlich noch immer angewandt wird, geht die Station mit aller Strenge vor. In erster Linie wirkt die Station bei Er- ledigung von Schauris belehrend, in zweiter erst strafend. Zur Festigung des Ansehens der Jumben geht die Station stets energisch gegen aussässige Elemente vor. Als Stationsort ist endgültig Kassanga am Tanganyika-See, etwa vier Stunden von der englischen Grenze entfernt, gewählt. Die weite, offene Bucht und Ebene wird von hohen, steilen Bergen eingeschlossen. Die provisorische Station ist auf einer Terrasse des Randgebirges erbaut. Das regelmäßig gebaute Askaridorf mit Einzelhäusern, breiten Straßen, Marktplatz und Markthalle liegt am Fuße der Terrasse. Die permanente Station soll auf“ der Spitze einer im Süden der Bucht weit vorsprin- genden, felsigen, hohen Halbinsel erbaut werden. In der am Kanafluß mit künstlicher Bewässerung angelegten Stationsschambe werden Versuche mit Reis, Weizen, Kartoffeln, Gemüse, Kaffee, Citronen, Mango, Oelpalmen, Gummibäumen und Tabak gemacht. Alle Arten gedeihen gut. Kokossetznüsse sind bestellt. Die Ernte, Mais, Mtama, Ulesi, Bohnen 2c., war in diesem Jahre gut, da dasselbe sehr regenreich war. Außer den genannten Arten werden vereinzelt europäischer Reis, Weizen und Kartofseln gebaut. Alle Arten kommen gut fort. Tabak baut fast jedes Dorf in guter Qualität. Der Bestand in Kleinvieh ist im ganzen Bezirk bedeutend. Der früher bedeutende Großviehbestand hat unter der Rinderpest stark gelitten. Nach Ver- größerung der Stationsheerde wird es möglich sein, dem für Viehzucht vorzüglich geeigneten Lande, wie 2