In den „Berichten der Rheinischen Missions- esellschaft“" schreibt Miss. Hanke über die Schulver- ältnisse auf der Station Bongu in Neu-Guinea: „Es besuchten im verflossenen Jahre die Schule 1 Knaben. Der Besuch war durchaus regelmäßig. luch mit den erreichten Resultaten kann ich zufrieden ein. Es wirken hier mehrere Faktoren zusammen, ie die Sache günstig beeinflussen. Einmal nimmt as Auffassungsvermögen der Kinder von Jahr zu zahr zu, und zum Anderen komme ich mehr und rlehr dahin, mich klar und verständlich ausdrücken u können. Die Unterrichtsgegenstände waren: ziblische Geschichte, Katechismus, Lesen, Schreiben, technen, Singen und das Wichtigste aus der Geo- raphie. Die Zahl der täglichen Schulstunden beläuft ch auf 2½ bis 3 Stunden. Ein Tag in der Woche 4W# frei. Die Kinder kommen im Allgemeinen gern nd sind dem Evangelium durchaus zugänglich. Für ie heranwachsende Jugend hege ich gute Hoffnung. lus ihr wird auch hier noch einmal dem Herrn ein zolk geboren werden, das ihn lobt und ihm dient, . h. wenn die Arbeit ohne lange Unterbrechung Veitergeführt werden kann.“ In der Zeitschrift „Gott will es“ schildert der post. Präfekt Limbrock die Sprachenzersplitterung er Eingeborenen in Kaiser Wilhelmsland und Hnupfiehlt als bestes Mittel dagegen die Einführung er deutschen Sprache: „Wenn andere Nationen, wie die Spanier und feilweise auch die Engländer, den Schutzvölkern ihre Kuttersprache beigebracht, weshalb sollte für uns ein leiches unmöglich sein? Gewiß wird das ja seine schwierigkeiten haben, und Niemand darf erwarten, aß gleich bei unseren Lebzeiten alle Stämme Neu- mineas sich ihrer Sprache begeben und statt dessen ie im Handumdrehen unsere Mundart in vollkom- lenster Weise sich zu eigen machen werden, sondern k#s kann naturgemäß nur die Aufgabe mehrerer jenerationen bleiben. Aber durch kluges, zielbewußtes sorgehen und methodische, ausdauernde Bienenarbeit ürften doch in gar nicht langer Zeit ganz befrie- igende Resultate zu erzielen sein. Daß selbst die ängeborenen das Bedürfniß und die Nothwendigkeit ner Einheitssprache fühlen und andererseits auch outeresse und Fähigkeit, fremde Sprachen zu erlernen, 1 genügendem Maße besitzen, das zeigt schon die eite Ausbreitung des Pidgeon-Englisch. Ebenfalls at man oft Gelegenheit, die große Gewandtheit zu ewundern, womit manche Eingeborene mehrere ganz erschiedene Sprachen beherrschen und sich darin aus- udrücken verstehen, gleich als wären sie Angehörige er betreffenden Stämme. Daß das Pidgeon-Englisch ine so armselige Form angenommen, darf wohl dem imstande zugeschrieben werden, daß es ganz und gar hne jede Methode so recht nach Wildenart erlernt ourde sowie auch, daß viele oder die größte Zahl zer Europäer, welche am meisten mit den inländischen krbeitern umgingen, das Englisch nur zum Noth- 523 behelf verstanden und sprachen. Da aber mit ge- ringen Ausnahmen alle Ansiedler und Vorüber- reisende Deutsche sind oder doch Deutsch verstehen, so liegen schon allein deshalb die Bedingungen für die Einführung des Deutschen wesentlich vortheil- hafter. Und wenn das Pidgeon-Englisch, ohne daß weder die Verwaltung noch sonstiger methodischer Unterricht positiv nachhalfen, so weite Verbreitung gefunden, so wird unsere Muttersprache, mag sie im Anfang auch ein wenig schwerer sein als andere Idiome, doch bei einer einigermaßen wirksamen Be- förderung bald sich einbürgern und allmählich mit den Eingeborenen verwachsen.“ Aus fremden Rolonien und Produktionsgebieten. Sollerhöhung in Britisch-Kigeria. Die Kamerun benachbarte englische Kolonie Nigeria hat ihre Einfuhrzölle seit dem 1. April d. Is. von 5 auf 10 Prozent ad valorem erhöht. neber die Rultur der Rickria in der englischen Rolonie Lagos entnehmen wir der „Government Gazette“ für Lagos vom 4. Mai d. Is. aus einem Bericht des Forst- inspektors zu Aro das Folgende: Der im Februar bis Mai zur Reife gelangende Same wird gereinigt, getrocknet und bis zur Aussaat sorgfältig vor Nässe bewahrt. Die Aussaat geschieht auf hierzu durch Wegräumung des Unterwuchses im Hochwald vorbereiteten Feldern von 25 Acres im Verbande von 15 Fuß, in Platten, welche mit der Hacke gelockert werden. Eine völlige Aufräumung des Bodens hat sich mit Rücksicht auf eine Anzahl schädlicher Insekten weniger bewährt, als eine nur flüchtige Rodung der Bodenbestockung. Der hafer- ähnliche Same wird im Februar ziemlich dünn auf den Platten ausgesät und mit etwas Erde bedeckt. Die Räumung des Bodens kann von 50 Mann auf 25 Acres in zwei Tagen geschehen, in gleicher Zeit die Aussaat. Der Samen, der sich bei trockenem Wetter in der Erde lange hält, geht mit Eintritt der Regen schnell auf. Nach Anfang Mai empfiehlt es sich, nicht mehr zu säen, da der Boden zu kalt ist, doch können bis zum Juli noch Stecklinge ver- pflanzt werden. Nach Jahresfrist haben die Pflanzen bereits die Höhe von sechs Fuß erreicht; es wird angenommen, daß sie mit sieben Jahren ausgewachsen sind. Da die Bäume nicht jährlich gezapft werden können, empfiehlt es sich, durch verschiedenzeitige Aussaat einen Umlauf herzustellen. Es wird em jedesmaliger Ertrag von zwei Pfund Gummi pro Baum erwartet. Der Hochwald muß von Zeit zu Zeit etwas gelichtet werden, um den Pflanzen Licht zu verschaffen. Die Kickxia gedeiht nicht auf Sumpf;