Urden uns gezeigt. Wir versprachen wiederzukommen, enn wir den Herrn Vorsteher der Regierungsstation „sprochen hätten. So ließ man uns endlich ziehen. twa 1¼ Stunde weiter trafen wir eine Faktorei, ie von einem Duala-Mann (Kamerun-Stadt) ge- itet wurde. Er war gern bereit, uns sein aus chm gefertigtes Haus einige Wochen zu vermiethen. *50 waren wir denn unverhofft schnell „unter Dach“, bne dadurch irgend welche Verbindlichkeiten zu über- ehmen als die Zahlung einer kleinen Miethe. Am 14. machten wir dem Stationsvorsteher, verrn Oberleutnant Stieber, einen Besuch. Die lufnahme, die wir bei ihm und Herrn Leutnant .Klinkowström fanden, war herzlich und gut. Der derr Stationsvorsteher versprach uns seinen Beistand nd seine Hülse, wann immer wir derselben bedürfen lwürden. Vom ersten Tage an kamen dann allmählich usere Jungens herbei. Einer sagte mir: „Pater, s war hohe Zeit, daß Missionare kamen; wenn eine gekommen wären, so wären alle Katholiken hier erfault.“ Er wollte sagen „verdorben“. An den lächsten Sonntaogen hielt ich in dem gemietheten dause morgens 8 Uhr h. Messe, zu der sie sich ein- anden. Die nächste Ausgabe war die Auswahl eines Platzes zum Bau einer Missionsstation. Die hier rerum wohnenden Katholiken waren alle zufrieden, venn ich den vom Häuptling Isumba angebotenen Oügel nehme und darauf die Mission baue. Schon rüher in Kribi hatten sie uns von einem Hügel im Jaunde erzählt, auf dem die katholische Kirche stehen müsse; außer diesem Hügel, Mfolje genaonnt, be- sichtigte ich noch mehrere Plätze. Ich kann nicht sagen, daß mir ein anderer Plag besser, oder auch nur so gut gefiel, als der von Isumba angebotene. So entschloß ich mich denn, denselben für die Mission anzunehmen. Bezahlung wollte Isumba keine, er wollte den Hügel, d. h. einen Theil desselben, etwa 80 bis 100 Morgen, der Mission schenken. Freilich, einige Geschenke wird er natürlich erwarten. Wir bauten nun zuerst ein Haus aus Baum- rinde nach Landessitte, gerade hoch genug, daß man aufrecht hineingehen kann. Es enthält Eßzimmer, vier Schlafräume, Kapelle mit angebauter Halle und eine kleine Veranda. Der Fußboden besteht aus ge- stampftem Lehm, der allerdings unzählige Risse zeigt, das Dach, das zugleich die Decke bildet, aus Matten. Außerdem bauten wir eine Küche mit Schlafraum aus Lehmbewurf und aus demselben Stoff ein Vor- rathshaus, Werkstätte, Schaf= und Hühnerstall und Schlafraum für Schreinerlehrlinge und andere Arbeiter. Am 14. März waren die Arbeiten so weit, daß wir einziehen konnten. Am Tage vorher kam P. Hoegn ganz unerwartet zu meiner großen Freude hier an. So hatte ich nach sechs Wochen wieder Beichtgelegenheit. Unser jetziges Wohnhaus wird allerdings nicht von langer Dauer sein. Daher wird Bruder Jäger sofort beginnen, eine Ziegelei bei der von ihm gefundenen Quelle anzulegen. Sobald die an 100 Weiber haben. 603 — die nöthigen Backsteine gebrannt sind, wird dann ein Wohnhaus aus Ziegelsteinen gebaut werden, das uns erst als Wohnung dienen, später aber Schwestern- haus werden soll. Auch Fußbodenplatten und Dach- ziegel hofft Bruder Jäger fertigzustellen. Unser Wohnhaus mit Kirche r2c. soll dann nach Fertig- stellung oben auf dem Hügel stehen. Die Schwestern haben nahe bei ihrem Hause eine gute Quelle, während wir, nicht zu weit von oben, die andere Quelle haben. Es hält hier schwer, jetzt Schafe und Ziegen zu bekommen, während früher stets gesagt wurde, es gebe hier Schafe und Ziegen in Hülle und Fülle. Einige Stunden seitwärts von hier soll es jetzt ge- nug davon geben, weshalb auch P. Hoegn wohl nächstens eine kleine Reise dorthin machen wird, um Zuchtthiere herbeizuschaffen. Wir selbst leiden nicht gerade Hunger, aber Fleisch giebt's wohl mal eine Woche lang und darüber nicht. Makobokuchen, ge- kochte und geröstete Planten, Erdnußsuppe und der- gleichen sind zwar keine Delikatessen, ersetzen uns aber oft Brot, Kartoffeln und Anderes. Bei alledem waren wir bisher ziemlich gesund, kleineres Unwohl- sein, von Erkältung und auch wohl Ueberanstrengung herrührend, abgerechnet. Das Thermometer zeigt bei Sonnenschein im Schatten mittags 22 ½/ und morgens 16½⅛½ Grad Reaumur. Eine so gute und regel- mäßige Brise wie an der Küste, hat man hier nicht immer. Seit einigen Wochen schon sägen wir auch Bretter. An der Küste geht es in dieser Beziehung viel leichter, da man fertige Bretter kaufen oder von Europa beziehen kann. Hier muß Alles selbst ge- macht werden. Unsere Arbeiter sind ganz stolz auf ihre Leistungen, obschon in Deutschland wohl nicht leicht Abnehmer für die Produkte ihres Fleißes zu finden wären. Doch muß gesagt werden, daß ihre Bretter stets besser werden. Man kann sie jetzt schon hobeln, ohne sie erst mit dem Beile zu behauen. — Angepflanzt haben wir ein großes Stück Land mit Mais, der sehr gut wächst, ein kleines Stück (eine Traglast) Kartoffeln, die zum Theil jetzt blühen, aber wohl zu viel Regen erhalten. Wir haben jetzt Gewitterzeit. Dann ein Stück mit Stangenbohnen, von denen wir nächstens essen können, Salat, der theilweise nicht aufging, theilweise jetzt verregnet, Tomaten, Gurken, Rettig, Radieschen, Karotten, die alle aufgingen, Kohlrabi und Kohl. An Vieh haben wir zur Zeit 14 Hühner, 2 Ziegen und 4 Schweine. Letztere überließ uns der Herr Stationsvorsteher in anerkennenswerther Weise. Jetzt noch ein paar Worte über die Jaunde- bevölkerung. Jedenfalls hoffen wir, mit der Zeit und Gottes Hülfe dieselbe fürs Christenthum ge- winnen zu können. Allzu großen Hoffnungen darf man sich aber nicht hingeben. Auch die Jaunde haben die Vielweiberei, auch sie neigen zur Trägheit und anderen Untugenden. Es giebt hier Häuptlinge, Einige Stunden von