AKus fremden Kolonien und Produhktionsgebieten. Europäische Reisende in Britisch-Uganda. In bemerkenswerther Weise hat sich der englische Kommissar für Uganda über Reisende in dem Pro- tektorat geäußert. Der Kommissar unterscheidet Reiseunternehmungen für Handelszwecke und Forschungsexpeditionen. Den ersteren verspricht er, sofern die Unter- nehmer die bestehenden Gesetze und Verordnungen be- achten, jede denkbare Unterstützung und Förderung. Was dagegen die von Privatleuten ausgerüsteten Forschungsreisen anlangt, so beklagt sich der Kom- missar bitter über die mannigfachen Unzuträglich- keiten, die diese mit sich bringen. Zunächst bestreitet er die Nothwendigkeit solcher Expeditionen. Die geogrophische und naturwissen- schaftliche Erforschung des Landes wird nach seiner Ansicht in völlig hinreichender Weise von den Be- amten und Offizieren des Schutzgebiets durchgeführt. Die Verwaltung bedürfe keiner fremden Unter- stützung in dieser Beziehung, manche Besucher des Protektorats sind der geregelten wissenschaftlichen Ausschließung desselben vielmehr geradezu ein Hinder- niß, da sie theils eigennützige Zwecke verfolgen, theils andere Museen als die des britischen Reiches be- reichern wollen. Die Beamten der Verwaltung senden dagegen die Ausbeute ihrer Sammlungen unverzüglich an die großen wissenschaftlichen Institute in England ein. Während aber die Verwaltung auch Sachver- ständigen, sofern diese von einem der vorgenannten Institute ausgesendet sind, jede Unterstützung ge- währen will, werden die Forscher, Sportsleute und Liebhabersammler, von denen Uganda in letzter Zeit heimgesucht worden ist, geradezu als eine Pestplage bezeichnet. Der Bericht sagt wörtlich: „Gleichviel, wie vermögend einige dieser Herren nach ihrer eigenen Behauptung sind, oder wie reich die Zeitungen oder Kapitalisten sind, die sie ver- treten, sie leben schließlich ohne Ausnahme als Schmarotzer eines oder des anderen Beamten. Es ist dies thatsächlich ein Fall von Erpressung. Wenn der unglückliche Beamte, bei dem sie sich ein- nisten (er hat an Gehalt meist nicht mehr als 250 Pfd. für das Jahr), nicht alle seine Vorräthe ihnen zur 605 Verfügung stellt, so drohen sie damit, unangenehme Dinge über ihn oder die Verwaltung von Uganda zu schreiben. Wenn der fragliche Beamte aber in dem Wunsche, überhaupt gefällig zu sein, oder weil er die abfällige Kritik fürchtet, große Belästigungen in Kauf nimmt und erhebliche Ausgaben macht, um die Zwecke des Eindringlings zu fördern, so wird er mit überschwenglichem Lobe „belohnt“, das ihm in den Augen des Auswärtigen Amts und des großen Publikums mehr schadet als nütt. Die Schilderungen dieser Forscher sind meist sehr ungenau, da sie nur kurze Zeit in der Gegend ver- weilen. Fast Alle besitzen eine eigene Fertigkeit darin, sich mit Empfehlungsschreiben heimischer Be- hörden oder Beamten auszurüsten, die sie dann be- nützen, um alle möglichen Vergünstigungen von den Beamten zu verlangen.“ Allen Privatleuten, heißt es in dem Bericht an das Auswärtige Amt in London, die wegen einer zu unternehmenden Forschungsreise Erkundigungen ein- ziehen, sollte gesagt werden, daß es ihnen, soweit sie die bestehenden Gesetze und Verordnungen beachten, zwar freistehe, im Schutzgebiet zu reisen, daß sie in- dessen in keiner Weise darauf rechnen dürfen, von der britischen Verwaltung oder den eingeborenen Häuptlingen irgendwie unterstützt zu werden; es gebe keine Gasthöfe im Lande, der Reisende müsse sich daher mit Zelten und Proviant ausrüsten; es sei ebensowenig möglich, daß die Häuptlinge der Ein- geborenen dem Reisenden Proviant ohne Bezahlung lieferten, wie, daß die europäischen Beamten ihnen Unterkunft und Verpflegung gewährten. Es sei zu hoffen, so schließt der Bericht, daß das Auswärtige Amt jedem Frager nahelegen werde, sich für eine Reise nach Uganda so auszurüsten, daß er es nicht nöthig hat, sich als ungebetener Gast bei Beamten oder Eingeborenen einzuquartieren, denen es ihre Mittel nicht erlauben, eine so schrankenlose Gast- freundschaft zu gewähren. Die Theeindustrie in Indien und Cevlon. Der amtlichen Statistik zufolge hat der Bau von Thee in Britisch-Indien gegenwärtig den folgenden Umfang erreicht: Mit Thee bebaute Acres Thecerzeugung in lbs 1897 1898 1899 1897 1898 199 Bengalen 119 190 130 241 132 923 38 951 000] 40 726 CO00 44910 000 Assam 310 826 325 823 331 151 107 266 0OC00 109 287000 127 576 000 Madrrrs 6335 6 512 10 164 352 000 352 000 646 000 Nordwestprovinzun 7965 7024 7 854 1897 000 1897 000 2197000 Tundah 9970 10259 10 135 2 179 000 2 179000 2152000 Eingeb. Staatten 14 672 19 701 23 115 8 414 0000 8 414000 8776000 Burma 1 100 1220 1 390 224 000 224 000 268 000 Zusammen 470 119 501 680 516 732 163 01000 186 525 000 186 625 000