Dieselbe Persönlichkeit schreibt über einen anderen Vorfall, der die Gemüther der Samoaner in Er- regung versetzt hat, Folgendes: „Im Juni wollte der Oberhäuptling Mataafa eine Zahl feiner Matten vertheilen, die zu diesem Zweck von seiner Familie aus Anlaß der Verleihung des Oberhäuptlingstitels (alil sili) zusammengebracht waren. Er hatte alle Bezirke zur Theilnahme an der Feier eingeladen. Der Bezirk Falealili leistete jedoch keine Folge. Die Antwort von dort war, man sollte dergleichen altsamoanische Unsitten auf- geben, es gäbe nur einen Herrn von Samoa, den Kaiser, und einen Gouverneur, dem Alle zu ge- horchen hätten. Der Taog der Vertheilung der Matten kam heran, ohne daß sich die Unzufriedenheit jener Partei gelegt hätte. Aber es kam darüber nicht, wie ehedem in Samoa, zum Kampfe, sondern das ganze Land blieb ruhig, und alle Theilnehmer der Feier versicherten den Gouverneur ihrer besonderen Verehrung und fügten sich dessen Wunsche, daß man sich allgemein mit der Art, wie Mataafa die Matten austheilte, zufrieden geben möchte. So ging diese Austheilung in aller Ruhe vor sich und war am 10. Juli glücklich beendet.“ Pflanzung von Perrn P. Schmidt in Samog. Die „Samoanische Zeitung“ vom 6. Juli enthält die Beschreibung eines Rundganges durch die Kaffee- und Kakaopflanzung des Herrn Hugo Schmidt aus Breslau in Tuanal-mato am Ufer des Fuluason- flusses. Danach scheint sich die Liberiakaffee= und Kakaokultur daselbst gut zu entwickeln. Die 408 Acres große Pflanzung wurde 1896 von dem Besitzer käuflich erworben, und im folgenden Jahre wurden 60 Acres unter Kultur gebracht; 1900 bis 1901 wurden weitere 42 Acres bepflanzt, so daß jetzt 6000 Kaffee= und 15.000 Kakaobäume daselbst stehen. Herr Schmidt läßt jetzt keine Waldbäume mehr als Schattenspender stehen, da sie einerseits vereinzelt schnell kränkeln und absterben und andererseits mit ihrem ausgebreiteten Wurzelsystem den neugepflanzten Kulturbäumen die Nährstoffe wegnehmen; die Kakao- bäume stehen in 4½, die Kaffeebäume in 4 m Ab- stand. Die Kakaosaat stammt aus Ceylon, und zwar wird Criollo, Forastero namentlich in Kreuzung sowie Calabacillo angepflanzt. Die älteren Bäume tragen sehr reichlich; von einem Baume wurden an einem einzigen Tage 60 Früchte gepflückt und min- destens ebenso viele noch unreif hängen gelassen. Viele Bäume mußten sogar gestützt werden; selbst der im Allgemeinen wenig ergiebige Criollo soll recht reichliche Früchte ansetzen. Der Eigenthümer hat schon begonnen, Kaffee- und Kakaosaat zu verkaufen, auch besitzt er schon Trockenapparate und hat beson- dere Bambusleitern konstrnirt. Die Samen werden zu zweien in Körben ausgesät und später in den- selben ausgepflanzt; von den zwei jungen Pflanzen 678 — –4 wird die schwächere entsernt. In den Balls streisen ist Vanille an den Bäumen gepflonzt Ar mit Muskat, Zimmt, Arrowroot, Ramie, Eucalg und verschiedenen Schatten= und Zierbäumen # Herr Schmidt Versuche, was für die Kolonie m fern von besonderer Bedeutung ist, als ein botontn- Garten daselbst vorläufig noch fehlt. (Tropenpflanzer RAus dem Bereiche der Wissionen m der Antisklaverei-Bewegung. Eine neue Missions= Anstalt soll in r Lichterfelde von der nur für Deutsch-Ostei thätigen Evangelischen Missionsgesellschaft Be### errichtet werden, die bisher unter dem Mangel ## eigenen Haufes sehr zu leiden hatte. Das 28° — dratruthen große Grundstück liegt am südöfle Ende von Groß-Lichterfelde und ist noch mir Kie- wald bestanden. Ein Bauplan liegt bercus: und in einem Jahre hofft man, den Bau## zu haben. Vom 12. bis 20. Oktober 1900 hat eine c. meine Missionskonferenz der an den Uferler des Nyassasees arbeitenden evangelischen M#s- gesellschaften stattgefunden. Die Livingstonia- N#. die am westlichen Ufer des Sees im südlichnn 1. von Britisch-Centralafrika arbeitet, feierte i#n jähriges Bestehen und hatte aus diesem Anib der Konferenz auf ihrer Station Livingstonia #- laden, um das allen Betheiligten am Herzen litt- Werk der Erschließung von Centralafrika für: Evangelium zu behandeln. Sieben Gesellst- sandten Vertreter, darunter die in dem deurt Nyassagebiet thätigen Missionsgesellschaften Ber- und die Brüdergemeinde; zusammen 33 Abger (21 Missionare und 12 Missionarinnen). Der ## ler die Verhandlungen füllt eine Broschür über 70 Seiten, die an Ort und Stelle gedrut Nach dem Ausspruch eines Redners herrschte E#- keit, aber keine Eintönigkeit. In 29 sormul- und mit Ausnahme zweier einstimmig angenoun Beschlüssen wurde das Ergebniß der gemeu#t Arbeit zusammengefaßt. Verhandelt wurde namer- über die Evangelisationsarbeit unter Betheiligune Eingeborenen, die Organisation der Eingeborenent: die Taufe der Kinder und der Erwachsenen, die handlungdcholksnttendIcEkztehungOund angelegenheit (ein gemeinsamer Lehrplan soll Behörden der einzelnen Gesellschaften zur Ann- empfohlen werden), die ärztliche Mission und Missionsarbeit der Frauen. Die Konferenz wil im Jahre 1903 wieder versammeln. Naäheres die gefaßten Beschlüsse enthält das Missionsdlan Brüdergemeinde vom September dieses Jad###