ees deutsche Konsulat ihrer an und beförderte sie m dem nächstfälligen Postdampfer nach Herbertshöhe reiker. Der deutsche Konsul in Singapore schreibt ber sie: „Die Leute, von denen Einer etwas Pitchen- englisch und einige Worte Malayisch sprach, machten einen sehr intelligenten Eindruck. Sie verstanden ehne Weiteres auf einer Karte ihren Reiseweg fest- zustellen und erkundigten sich lebhaft nach den Einzel- eiten der Reise. Nach einigen Tagen wußten sie ich schon selbst in der Stadt zurechtzufinden, was aicht gerade leicht ist. Daß sie unter deutscher Ober- #eheit standen, wußten sie, ebenso war ihnen die deutsche Flagge bekannt. Aus den Fonds des hiesigen beutsch-schweizerischen Hülfsvereins habe ich sie mit Kleidungsstücken ausgestattet und ihnen Holzkoffer #kauft, über die sie sehr ersreut waren. Bei der Auswahl verfuhren sie nicht ohne Geschmack. An Bord der „Kudat“ hatten sie sich nach Aussage des Kavitäns durch Arbeiten an Deck von freien Stücken n#lich zu machen gesucht.“ Rus dem Bereiche der Wissionen und der Antishlaverei-Bewegung. Der Afrikave rein Deutscher Katholiken er- velte im letzten Jahre (April 1900 bis dahin 1901) 55 130,48 Mk. Einnahme, denen eine Ausgabe von *§ 005,99 Mk. gegenübersteht. Für das laufende Jahr sollen einstweilen 66 000 Mk. an die ver- schiedenen Missions-Gesellschaften zur Vertheilung kommen. Von der Trappistenmission in Deutsch-Ost- afrika wird der Missionszeitschrift „Kreuz und Schwert“ aus St. Peter-Tulit geschrieben: Wir haben jetzt 19 Jungen und 15 Mädchen auf der Station, welche hier Unterricht erhalten und auf der Stotion bleiben; Tagesschüler kommen auch noch so 12 bis 20 an den einzelnen Tagen. Die Erwachsenen kommen am Sonntag in stattlicher Jahl. Aber aufsitzen muß man diesem trägen Völk- chen — unablässig dahinter sein, sonst erreicht man Nichts. Der Eingeborene muß sehen und fühlen, daß man ihm überlegen ist, daß man sich nicht leicht betrügen läßt, daß man unerschrocken vorgeht, dann wird er klein und duckt sich. Denn Muth und nöthiges Auftreten kann ein Mschambala nicht ver- dauen; er ist zu feige: einmal tüchtig auf den Boden ausfstampfen genügt, um eine ganze Bande wie Hasen in wilde Flucht zu jagen. Ist ein kurioses Völk- chen. In zwei bis drei Monaten werden sieben bis acht Jungen getauft; haben sich wacker gehalten und bitten und betteln täglich um die hl. Taufe; also doch auch eine Freude im Dunkel des Heidenthums. Ueber die Namachristen in Deutsch-Südwest= afrika heißt es in den „Einzelzügen aus der Arbeit der Rheinischen Mission“ von Pastor Wegner: 711 Es wäre thöricht, wenn wir die Christen unserer Gemeinden in Südwestafrika mit dem Maßstabe messen wollten, den wir bei gläubigen Christen in Deutschland anzulegen gewohnt sind. Sie stecken geistlich noch in den Kinderschuhen; wie Kinder be- greifen und denken sie, wie Kinder leben sie, meist ohne Ueberlegung, in den Tag hinein. Guten Willen zeigen sie wohl, aber im Vollbringen des Guten bleiben sie sehr weit zurück. Und doch, welch ein Unterschied zwischen Christen und Heiden, zwischen denen, die unter der Zucht des göttlichen Wortes stehen, und denen, die sich davon fernhalten. So wie die Gemeindeglieder es beim Missionar sehen, daß er nicht lebt um zu essen, sondern ißt um zu leben, daß er nichts vergeudet, sondern Alles wohl zu Rathe hält, nichts thut aus Lust oder Unlust, sondern Alles im Bewußtsein der Pflicht und der eigenen Verantwortlichkeit und so, wie Gottes Wort es lehrt, so bekommen auch sie ein Verständniß für ein Christenleben in der Wahrheit und in der Ge- rechtigkeit, für ein Leben in Mühe und Arbeit jeden Tag und doch in steter Geduld und Unverdrossen- heit; sie begreisfen etwas von dem Gettröstetsein in Leiden und von der Seligkeit des Wohlthuns und des Gebens an Stelle des Nehmens und Nur-fürssich- selber-Sorgens. Während fast das ganze Volk m Faulheit, Unordnung und Schmutz verharrt, stehen unsere Christen unter der Zucht des Geistes, die sie Ordnung und Sauberkeit lehrt. Die besten Christen sind der Regel nach auch die fleißigsten und die ordnungsliebendsten, und wo man einen reinlichen Menschen mit wohlgewaschenen Händen und Kleidern sieht, da ist es ein Christ; denn bei den Heiden ist die Unreinlichkeit und Unordnung unsagbar groß. Die Erziehung der Christenkinder geschieht in der Schule. Hier wird Arbeit und Gehorsam verlangt, hier wird auch auf Ordnung und Reinlichkeit ge- sehen. Ebenso im Missionarshause. Die heran- wachsenden Hottentottenkinder, welche als Dienst- boten ins Missionarhaus kommen, sehen hier, wie in einem christlichen Hause gerade so wie in der Schule Alles fest geordnet ist und nach bestimmten Regeln geschieht. Vom Größten bis zum Kleinsten wird Gehorsam verlangt; Jeder kennt seine Arbeit, seine Pflicht. Kein Kind bleibt sich selbst überlassen, es steht immer unter Aufsicht und unter Zucht. In Zucht und Vermahnung zum Herrn wird das Kind erzogen, und mit ihr wächst auch die Liebe des Kindes zu den Eltern. Ein bedeutender Umschwung ist auch in den Anschauungen über das Mein und Dein eingetreten. Früher galt ihnen Alles als Ge- meingut. Was einer besaß, das, meinten sie, gehöre Allen, und davon war auch das Eigenthum des Missionars nicht ausgenommen. Jetzt unterscheiden sie doch schon zwischen dem, was dem Einen und was dem Andern gehört, und respektiren das Eigen- thum. Kurz, je tiefer das Wort Gottes in dem Einzelnen Wurzel schlägt, desto mehr ist auch von einem christlichen Wandel zu sehen, und die Erkennt- 4