Die Großleute führen Heury-Martinigewehre, einmal sah ich eine 8 mm Büchse mit Mantelgeschossen, die angeblich ein portugiesischer Händler verkauft hatte. Vereinzelt sieht man Kirris und Bogen, die Pfeile aus Holz mit Eisenspitzen. Die Owakwangari rauchen fast gar nicht, schnupfen aber alle und haben den Tabak in Dosen aus dem Horn der Duyker oder Steinböcke. Sie sind keine passionirten Jäger, und man findet viel Wild in der Nähe der Dörfer. Kaffee kennen sie kaum, sie trinken ein aus Mehl bereitetes Getränk und Kornbier, das ganz wohlschmeckend ist. Töpfe arbeiten sie aus Thon, der am Ufer des Okavango vielfach vorhanden ist und sich gut brennen läßt, außerdem machen sie hübsche Arbeiten aus dem Stroh des Korns und aus Schilf Matten, Körbe, Strohhüte, Fischreusen 2c. Die Kanus zeichnen sich nicht durch Schönheit aus, oft sind sie aus schiefen Stämmen grob gearbeitet und fassen zwei bis sechs Menschen. Es wird im Stehen oder Sitzen gerudert, die Ruder haben nur an einer Seite eine Schaufel, sogenannte Paddeln kennt man nicht. Groß ist die Geschicklichkeit des Owakwangari im Stechen von Fischen. Hierzu haben sie knapp 2 m lange Harpunen aus Holz, die Essen- spitzen mit Widerhaken. Mit unfehlbarer Sicherheit spießen sie den Fisch auf, den man in dem krystall- klaren Wasser 4 bis 5 m tief auf dem Grunde stehen sieht. Sehr groß is"t der Mangel an Salz, das am Okavango nicht gewonnen und von den westlichen Ovambostämmen eingehandelt wird. Haussika stattete mir mit seinem Bruder einen Besuch ab und brachte mir eine Menge Korn und Bohnen zum Geschenk. Die Unterhaltung betraf das übliche Thema: Friedliche Absichten, freundliche Be- handlung von Händlern, Kautschuk 2c. Er klagte sehr über die Viehverluste durch Rinderpest, er hat 1897 fast Alles verloren und hat jetzt nur einen kleinen, aber gesunden Großviehbestand. Am 17. Juni verließ ich Ossone, passirte die Dörfer Ossia und Santia, wo man am jenseitigen, etwa 5 km ent- fernten Thalrande die Mündung des trockenen Flusses Kakene sieht, der dem Kafumo etwa parallel laufen soll, und war zwei Tage später nahe der Mündung des Fontein-Omuramba. Unterwegs sah man häufig die Vorrichtungen der Eingeborenen zum Fischfangen. Durch oft 20 bis 30 m lange und 1 m hohe Matten werden die Zugänge des Ueberschwemmungsgebiets zum Okavango versperrt, so daß die Fische nach der Regenzeit nicht in den Fluß zurückkönnen; trocknen dann die stehenden Gewässer aus, werden die Fische in großen Mengen eine leichte Beute. Auch Reusen sind vielfach aufgestellt, die aus biegsamen Ruthen gesertigt, genau wie die in Deutschland gebräuchlichen aussehen. « Bei der Mündung des Fontein-Omuramba ver— ließ ich den Okavango, um erstgenannten Fluß auf— wärts ziehend über Karakuwisa und den Omuramba und Omatako nach Grootfontein zurückzukehren. In 868 — — — —„ — — - — Karakuwisa sollten Viehposten der Betschuanen sied. und ein größerer Treck der Letzteren sollte r## Ngamisee her im Anzuge auf Karakuwiso sein. Der Fontein = Omuramba entipringt in den Tür und steht nicht, wie auf der Karte verzeichner in Verbindung mit dem Omuramba und Oma#!= Im Fluß, der sich, durchschnittlich 40 bis 5½ m bur- zwischen den dichtbewaldeten Dünen hinzieht, er. springen zahlreiche, zum Theil etwas salzige Ouel- Vom 21. bis 23. Juni zog ich den Font# Omuramba aufwärts bis nach Grootfontcin, we ##-. weite, von Riet umgebene Wasserfläche stond. K# macht der Fontein-Omurambo einen Bogen r: Westen und verläuft nach etwa 20 km in den Duür-- Von Grootfontein aus zog ich über mehrere Tür# nach dem 18 km entfernten Blockfontein, das an d#- gleichnamigen Omuramba liegt, der ebenfalls vonde Dünen kommend, nach Südosten läuft und wer# Stunden von Blockfontein entfernt in den Omuran# u Omatako mündet. Auch dieser Omuramba ist#a quellenreich. Der Stand des kisendabnbaues in Deutsch-Südwesta. nach dem Thätigkeitsberichte des Eisenbahnkomman. vom 8. Oktober 1901. 1. Der Vorbau der Eisenbahn ist bis K meter 289 — also etwa 100 km von Windboel vorgeschritten. Dadurch sind nunmehr die grßn Geländeschwierigkeiten zwischen Swakopmund ur Windhoek überwunden worden. Die bis Windt. noch zu erbauende Eisenbahnstrecke von etwa 100.#. Länge wird nur auf etwa 20 km größere E: bewegungen verursachen. Gegenwärtig hat der Umn bau vor dem Gleisbau schon einen Vorsprung r# etwa 20 Km. Am 1. Oktober d. Is. konnte? auf Kilometer 289 errichtete Station Kapenou'. für den Personen= und Frachtverkehr in der Rick: auf Swakopmund eröffnet werden. Die Eröffrua- des Frachtverkehrs aus der Richtung von Swakr. mund über Karibib hinaus bis zu jener Statien alsbald zu gewärtigen. 2. Die nothwendige Verbesserung der lüt wärtigen Strecke von Jakalswater bis Khan istr zwischen sehr wesentlich gefördert worden, so de hierdurch für den Betrieb schon bedeutend günftig. Verhältnisse geschaffen sind. Dazu kommt noch. de die inzwischen eingetroffenen Tenderlokomotiven z besseren Ueberwindung der ungünstigen Steigun verhältnisse im Khanrivier sich recht gut bewabr#e Erschwerend auf den Betrieb wirkte bisber de Mangel an Wasser, ein Hebelstand, zu dese- Behebung durch zahlreiche Bohrungen an d#- verschiedenen Stationen nach wie vor eifrig ## arbeitet wird. 3. Die Hauptwerkstatt in Karibib ist seit Ste tember d. Is. fertiggestellt, und ist zu hoffen, sich der gute Einfluß einer ordnungsmäßig betriebere- größeren Werkstatt recht bald bezüglich der Anze