Der Obstbau wird in der Kapkolonie wohl keine schnelle Weiterentwickelung nehmen. Der geringe Umfang der Farmen im Westen, dem bevölkertsten Theil des Landes, auf denen der Weinbau doch noch von Bedeutung war, — Mißerfolge mancher Art im Obstbau, die Kostspieligkeit der Bebauung größerer Obstgärten, die Schwierigkeiten des Obsthandels werden die Fortentwickelung des Obstbaues er- schweren. (Nach Agrienlturul Jonrnal of the Cupe of Good Hope und nach The Bourd of Trade Journal.) Die wirthschaftliche Entwickelung der französischen Rolonien. Im Folgenden seien einige Daten gegeben über die Entwickelung des Handels zwischen Frankreich und seinen Kolonien während der Jahre 1895 bis 1900: Die Einfuhr der nachbenannten Kolonien be- zifferte sich dem Werthe nach, wie folgt: 1895 1900 Ins= Davon aus Ins-Davon aus gesammt Frankreich gesammt Frankreich Werth in 1000 Franken Senegambien 28 268 15200 46. 805 29 093 Guinea 5 073 713 14275 4283 Elsenbeinküste 3 000 366 9081 240|1 Dahome 10542 3 408 12 756 3 622 Kongogebiet. 5 610 1 676 10 555 4803 Frankreich ist an der Gesammteinfuhr nach Sene- gambien mit 64 pCt., nach dem französischen Kongo- gebiet mit beinahe 50 pECt., dagegen an dem Import nach Guinea, nach der Elfenbeinküste und nach Da- home nur mit 25 bis 30 pCt. betheiligt. In den letztgenannten drei Kolonien beschränkt sich der Im- port hauptsächlich auf billige Gewebe, die von Groß- bruannien bezogen werden, und auf Branntwein, der aus Hamburg eingeht. Hierbei ist noch zu er- wähnen, daß nach den miut Großbritannien geschlossenen Verträgen Frankreich weder in Dahome, noch an der Eifenbeinküste die Erzeugnisse französischer Herkunft durch Differentialzölle schützen darf, und daß für Guinea keine Eigangszölle bestehen. Die Ausfuhr gestaltete sich aus den vorgenannten Kolonien in den Jahren 1895 und 1900 folgender- maßen: - 1895 1900 Werth in 1000 Franken Senegambien 12 436 32 932 Guinea 5 230 9780 Elfenbeinküste 3 706 8 075 Dahome 10 522 12 756 Kongogebict 4949 7 540 Von der Ausfuhr Senegambiens gingen nach Frankreich im Jahre 1900 83 pCt., dagegen im Jahre 1895 nur 75 pCt. Bei den anderen Ko- lonien ist der Antheil Frankreichs an dem Export erheblich geringer, so entfallen auf Frankreich im Jahre 1900 39 pCt. bei Dahome, 36 pCt. bei dem deutung ist der Darling-Murray. #etwas mehr als 10 pCt. bei Guinea. Kongogebiet, 21 pCt. bei der Elfenbeinküste und Als Grund hierfür wird angegeben, daß die großen Märkte für Elfenbein, Kautschuk und Mahagoniholz in anderen Ländern als Frankreich liegen. Für Madagaskar ist die Einfuhr von 6 241 521 Franken im Jahre 1895 auf 40 470 813 Franken im Jahre 1900 gestiegen. Indochina hat im Jahre 1900 Waaren für 186 044 387 Franken eingeführt; hiervon entfallen auf die Einfuhr aus Frankreich 74 226 403 Franken. Ausgeführt wurden aus Indochina Waaren im Werthe von 155 696 385 Franken, und der Werth der Ausfuhr nach französischen Häfen betrug 34 827 481 Franken; diese letzte verhältnißmäßig niedrige Zahl wird damit erklärt, daß Indochina seinen Ueberschuß an Reis nach China und den be- nachbarten Ländern ausführt. Insgesammt ist der Handel der französischen Kolonien von 474 Millionen Franken im Jahre 1895 auf 782 Millionen Franken im Jahre 1900 gestiegen. (Nach La Dépeche Coloniale.) Die Wasserversorgung Australiens. Einem am 26. November d. Is. im Royal Colonial Institute zu London gehaltenem Vortrage des Ingenieurs W. Gibbons Cox über die Wasser- versorgung Australiens entnehmen wir folgende Mit- theilungen, welche für diejenigen von Interesse sein dürften, welche sich mit den wirthschaftlichen Ver- hältnissen Deutsch-Südwestafrikas beschaftigen: Die in Australien an sich vorhandenen günstigen Wirthschaftsbedingungen werden beeinträchtigt durch gelegentliche Trockenheitsperioden. Australien bildet seiner Oberflächengestaltung nach ein gewaltiges Bassin, dessen Wände die längs den Küsten hin- streichenden Höhenzüge darstellen, während die Bodenerhebungen im Innern von minderer Beden- tung sind. Die Wasserversorgung Australiens hängt von drei Faktoren ab: dem Regen, den oberirdischen Fluß- adern und den unter der Erdoberfläche angesammelten Wasservorräthen. Auf Regen kann nur während der Wintermonate gerechnet werden. In der übrigen Zeit des Jahres unterliegt der Regenfall derartigen Unregelmäßig- keiten, daß in wirthschaftlicher Beziehung damit kaum gerechnet werden kann. Das einzige Flußsystem von erheblicherer Be- Sonst sind nur schwache Wasseradern vorhanden, die zeit= und stellen- weise insolge der Hitze und der aussaugenden Kraft des Bodens gänzlich verschwinden. Obwohl be- merkenswerthe Ansätze gemacht sind, um das Murray- System zur Bewässerung auch entfernterer Länder- strecken auszunutzen, dürfte doch die Idee emer Berieselung des ganzen inneren Kontinents durch Kanäle, die an die natürlichen Flüsse anzuschließen