wären, für absehbare Zeit an der Größe der finan- ziellen Opfer scheitern, die ein solches Unternehmen erfordern würde. Dagegen ist der unterirdisch aufgespeicherte Wasser- gehalt des Bodens ein gewaltiger, und hier eröffnet sich die Möglichkeit, ohne unverhältnißmäßig große Kosten durch artesische Tiefbohrungen das Wasser- bedürfniß des Landes in ausreichender Weise zu befriedigen. Cox führt zunächst im Allgemeinen aus, daß 918 in den unterirdischen Reservoirs aufgespeichert werden, jede geologische Formation, selbst der Granit, eine gewisse Menge Wasser halten könne. Jähigkeit zur Aufnahme und Wenuerleitung von Wasser sei aber in eister Linie die Kalkformation ausgezeichnet, und gerade diese sei in Australien in ganz erheblichem Maße entwickelt. Die Kalkformation schließe die „artesische“ ein, die aus grobem, porösem Sandstein bestehe und in Australien in ausgedehnten Durch die Schichten von meist wellenförmiger Gestalt aufträte. Am reichsten an solchen Lagern sei Queensland; fast zwei Drittel seines gesammten Arcals liegen nach den Ausführungen des Redners über wasserführenden Sandsteinschichten, die stellenweise eine Stärke von über 700 Fuß (1 engl. Fuß = 30,4 cm) erreichen. An einzelnen höher gelegenen Stellen tritt das poröse Gestein zu Tage, und hier findet die Auf- nahme des Wassers durch Einsaugung der Nieder- schläge während der Regenzeit statt; das Regenwasser fällt auf die freiliegenden Sandsteinfelsen, bahnt sich vermiltels seiner Schwerkraft den Weg meitenweit durch die Poren des Gesteins in die inneren und unteren Theile des Lagers und durchdringt dieses in seiner ganzen enormen Ausdehnung, bis die Grenze seiner Aufnahmefählgkeit erreicht ist. Wird nun an irgend einer, von dem Einnahmcort der Wasser noch so entfernten Stelle, wo die Sandstein- schicht die Obeifläche nicht erreicht, eine Bohrung bis auf diese Schicht hinunter vorgenommen, so wird das Wasser vermöge seines eigenen Hochdrucks durch den angelegten Schacht in die Höhe getrieben und kann unmittelbar für prakusche Zwecke nutzbar ge- macht werden. Man hat in Australien derartige Bohrungen bereits vielfach vorgenommen, in ausgedehntestem Maße und mit dem bedeutendsten Erfolge wiederum in Oucensland. als ungeheure und ist der Ansicht, daß sie durch Verdunstung an den Einnahmestellen und durch ozeanische Abflüsse keine in praktischer Hinsicht be- trächtliche Einbuße erleiden. Schließlich erörtert Cox die wirthschaftlichen Werthe, welche durch eme sach- gemäße Benutzung der im Boden verborgenen Wassermassen bereits gehoben wurden, die aber nach seiner Ansicht noch einer enormen Steigerung fähig erscheinen, sofern das System der Bohrungen arte- sischer Brunnen erweitert und vervollkommnet wird. „Die Behauptung,“ sagt er, „daß der unterirdische Wasservorrath Queenslands für das Land von un- endlich größerem Werthe sein wird als alle bisher darin entdeckten Goldminen, mag Manchen über- raschen, der den Gegenstand noch nicht studirt hat, und doch ist das eine unzweifelhafte Thatjache.“ Perschiedene Mittheilungen. Rolonial-Wirthschaftliches Romitee. In der Sitzung des geschaftsführenden Ausschusses vom 22. November 1901 wurde zunächst Bericht über die Arbeiten des Komitees seit 7. No- vember erstattet. Herr R. Schlechter berichtet von Amboina (Banda-Insel) umerm 26. OCktober, daß die für Neu-Gumea bestimmten Nutzpflanzen sich bis dahin gut gehalten haben. Die für die afr#ika- nischen Kolomen gesammelten Guttapercha-, Kautschuk-, Rottangoflanzen 2c. seien in Pflege des Direktors des botanischen Gartens zu Singapore, Herrn Fox, ver- blieben, der den Versand im Frühsahr vornehmen werde. Die für Neu-Guinea bestimmten Pflanzen würden unter Anderem einen werthvollen Grundstock für den von der Kaiserlichen Regierung in Aussicht genommenen botanischen Garten bilden. Bekanntlich ist Herr Schlechter auf Wunsch der Kolonalabthei= lung des Auswarligen Amtes durch das Komitee beauftragt, einen geeigneten Platz für die Anlage eines botanischen Gartens im Neu-Guinea-Schutzgebiet zu bestimmen. Nach Deutsch Südwestafrika, Kamerun, Togo und Samoa wurde versandt Saat von Aascacia arabica, XJeacia Catechu und Bambusen Nach amtlichen Berechnungen ist dort das Gesammtergebniß von 515 wasserliesfernden Bohrungen auf 321 653 629 Gallonen täglich fest- gestellt worden (Gallone = 4,5 Liter). Die Tem- peratur des so gewonnenen Wassers ist an einigen Sntellen eine ziemlich hohe — sie erreicht bis 196 Grad Fahrenheit, — seine chemische Zusammensetzung ist verschieden, bedingt durch die verschiedenen chemischen Stoffe, mit denen es auf seinem Wege zu den ein- zelnen Bohrlöchern in Berührung kommt. Die Brauchbarkeit für praktische Zwecke ist durchschnittlich eine gute, wenn sich das Wasser auch nicht überall und ausnahmslos zum Genuß für Menschen eignet. Der Vortragende bezeichnet die Wassermengen, die aus Indien, Guttapercha Tabernacmontana aus Nicaragua. Nach Berichten der Moliwe-Aflanzungs- Gesellschaft, Kamerun, und der Sigi-Pflanzungs- Gesellschaft, Deutsch-Ostafrika, sind die von der Guttapercha= und Kautschuk-Expedition nach der Süd- sce im Juni aus Java gesandten Ficus clastica- Samen gut ausgegangen. Nach dem Bericht des HKaiserlichen Gouvernems von Deutsch-Südwestafrika )A vom 10. September sind die im Juli versondten Seridenraupeneier eingetroffen und an verschiedene Interessenten vertheilt. Auf Antrag des Vorsitzenden beschloß der ge- schäftsführende Ausschuß des Komitees ferner ein- stimmig: „Emer außerordentlichen Mitgliederversamm-