Mein diesbezüglicher Versuch zur Ab- schwächung des Tsetse-Parasiten hatte folgen- den Verlauf: Am 24. Juli 1897 wurde ein Ochse nach der zu Dar-es-Saläm gehörigen Vichstation ge- bracht, welcher aus Uhehe stammte und wie fast alle von dort zur Küste transportirten Rinder an der Tsetsekrankheit litt. Das Blut dieses Thieres wurde von Zeit zu Zeit untersucht, und zwar mit folgendem Ergebniss: 29. Juli mässig viele Trypanosomen 3. August einige Trypanosomen 10. „ keine 18. „ keine 25. „ keine 28. keine — 30. „ vereinzelte „ 31. keine 9 1. September keine 2. keine 6. „ sehbr viele am 10. September verendete das stark abge- magerte Tbier. Dieses Thier befand sich also im letzten Stadium der Krankheit, hatte wahrscheinlich schon vorher mehrfache Anfälle mit vorüber- gehendem Auftreten der Parasiten durchge- macht, befand sich beim Beginn der Beobach- tung in einem solchen Anfalle, hatte am 30. August einen leichten und erlag einem gegen den 6. September eintretenden, mwit vielen Trypanosomen im Blute verlaulenden schweren Anfalle. Erste Uebertragung. Von diesem Thiere wurden am 6. Septem- ber, als zahlreiche Trypanosomen in seinem Blute nachgewiesen waren, aus der Halsvene etwa 200 cecm Blut entnommen und defibrinirt. Auch in dem delibrinirten Blute fanden sich bei der mikroskopischen Untersuchung die Trypanosomen zwar in geringerer, aber immer noch in hinreichender Anzahl. Dasselbe wurde dann verschiedenen Thieren unter die IIaut gespritzt. Es erhielten: ein Massai-Esel 5 ccm eine Kuh. . 5 „ zwei Kälber je 5 #wei Affen je 4 „ zwei Meerschweinchen je 2 cem zwei Ratten je 2 „ ein Hund . .. 5 Es blieben gesund der Esel, die Aber und die Meerschweinchen. Im Blute derselben konnten trotz wiederholter Untersuchungen keine Trypanosomen nachgewiesen werden. Dagegen verendeten die Kuh am 15. Ok. tober, das eine Kalb am 17. Oktober, das andere am 25. Oktober, der Hund am 25. Sep# tember, die eine Ratte am 10. Oktober uod die zweite am 28. Oktober. Alle diese Thiere waren sichtlich krank und hatten, wie häufige Blutuntersuchunger ergahben, Trypanosomen im Blute, deren Zabl sehr schwankte, gegen Ende der Krankbeit aber am höchsten war. So hatte beispielsweise die Kuh: bis zum 9. Tage nach der Impfung keine Trr# panosomen, am 11. Tage nach der impfung Ziemlich viele Trypanosomen, am 15. Tage viele Trypanosomen, „ 20. Sehr wenige „ „ 25., viele . „ 29. „ einzelne # „ 38.„ Sehr viele Trypanosomen (die Kuh ist bereits sehr krark) „ 39. „ Sehr viele Trypanosomen (Dal darauf verendete das Tbier Die beiden Ratten hatten schon vor der Implfung die bei Ratten so häufig vorkommer- den Ratten-Trypanosomen in geringer Anzabl in ihrem Blute. Nach der lmpfung waren im Blute beide Arten vertreten, die Rinder-Tu- panosomen aber weit überwiegend. Es wurder von diesen Ratten Blutpräparate Konservirt und es sind davon später durch Herrn Pro- fessor Zettnow Pbotographien angekertigl. auf denen man Exemplare der beiden ver- schiedenen Trypanosomenarten dicht veben einander liegend an ihren eigenthümlicher Formen unterscheiden kanr. Eine der beiden Rattenv) diente zu einem zweiten Implversuchb. Zweite Uebertragung. Am 15. Oktober wurden durch Abschneiden der Schwanzspitze einige Tropfen Blut ge- wonnen, welches von Trypanosomen wimmele Es war diejenige, welche am 2. Oktober starb.