Die Käufer sind Christenfamilien, die sich einen Viehstand anlegen wollen. Unter den Schafen und Ziegen hat der Leopard ziemlich aufgeräumt, so daß wir es vorzogen, sie bis auf 17 Stück zu schlachten. An Bauten haben wir den Schwestern ein neues Kinderhaus gebaut, dem aber noch die Bedachung fehlt. Ferner wurde unsere Kirche am weißen Sonntag dem Gottesdienste übergeben. Ueber den Fortschritt der Missionsschulen in Porto-Seguro (Togo) berichtet der Missionar e. Lauer im „Steyler Herz-Jesu-Boten“: Seit längerer Zeit schon macht sich an mehreren Orten der Umgegend von Porto-Seguro ein sehr reger Eiser für Schulen bemerkbar. In Adjome- Gbalugble (1132 Einwohner), Wogba (1235 Ein- wohner) und Ekpue (820 Einwohner), haben sich die Familienhäupter bereit erklärt, Schulen von 15 m Länge und 5 m Breite aufzuführen. Diese Gebäude sollen auch für den zeitweiligen Gottesdienst benutzt werden. Der Altar wird in dem sich an- schließenden Zimmer aufgestellt, so daß er vom ganzen Schulraume aus gesehen werden kann. Die Dorfältesten haben ihr nicht geringes Interesse da- durch bekundet, daß sie in einer großen Raths- versammlung beschlossen, den Bau unentgeltlich auf- zuführen, die Missionare sollen nur das Holz liefern. Ich glaubte, daß die Kinder als die am meisten Betheiligten die Hauptarbeiten verrichten sollten, doch die Großväter wollen sich diese Ehre nicht nehmen lassen und freuen sich besonders darüber, daß der Pater zuweilen dort Wohnung nehmen und Gottes- dienst abhalten will. An allen drei Orten erheben sich die Wände schon mehr als 2 m über den Boden, und der Fleiß der theilweise schon betagten Männer ist bewunderungswerth. Gegen 40 Männer sieht man mitunter beschäftigt, um mit Hacken und den Füßen den Lehm vorzubereiten. In Schichten von 50 bis 55 cm werden die Wände aufgebaut. Wenn Fetischleute den Plan nicht mehr vereiteln, sind alle drei Schulen in einigen Wochen fertig. Der vierte Ort, welcher eine Schule bauen möchte, ist der nicht unbedentende Marktplatz Seva. Den Einwohnern dieses Ortes genügte es nicht, daß ein Lehrer wöchentlich nur ein bis zweimal dorthin kam; sie drängten daher betreffs des Schulbaues und der Schule zu Unterhandlungen. In Begleitung des Br. Norbertus machte ich mich auf den Weg nach Seva. Bei unserer Ankunft war eine größere An- zahl der Aeltesten im Hofe des Häuptlings ver- sammelt. Es waren gegen 70 Familienhäupter zu- gegen. Die Verhandlungsweise machte einen günstigen Eindruck. Wir wurden bald über folgende Punkte einig: 1. Jedes Stadtviertel stellt 15 Schüler. 2. Die Häuptlinge schenken ein Stück Land für den Bau der Schule, letzterer soll aber begonnen werden, bevor der Bestand der Schule hinreichend gesichert ist, oder besser, bevor die hinreichenden Mittel vor- handen sind. 3. Ein Haus wird uns vorläufig für 13 — die Schule überlassen. — In Anjorokope haben wir vor drei Wochen ebenfalls einen Versuch mit der Schule gemacht. Bisher fanden sich 80 bis 100 Kinder in der Palaverhalle, die uns vorläufig als Schule zur Verfügung gestellt wurde, regelmäßig ein. In Woga war der Versuch ebenfalls günstig ausgefallen; es kamen stets 50 bis 80 Kinder. Ueber die Station Watom (Bismarck-Archipel) der Genossenschaft vom heiligsten Herzen Jesu schreibt 1!/. Hisgen im letzt erschienenen Heft der Zeitschrift „Gott will es“: Nach der Messe nahm ich die Gebäulichkeiten, welche die Station Watom ausmachen, in Angenschein. Zuerst fand ich des Lobes nicht genug, um meine Bewunderung und mein Erstaunen auszudrücken über das nette, zierliche Kirchlein, das sich dort erhebt. Obwohl es aus einheimischem Material erbaut und mit einem Grasdach bedeckt ist, so muß ich dennoch gestehen, daß ich in der ganzen Mission noch nie eine so schöne Kurei (Kirche) angetroffen habe. Nachdem ich dem Herrn Pfarrer ob seines schönen Gotteshauses nach Gebühr gratulirt hatte, lenkten wir unsere Schritte wieder dem Wohnhause zu. Dasselbe ist nicht verschieden von den übrigen Häusern der Missionare. Das ganze Gebäude ruht auf ver- hältnißmäßig sehr hohen Pfosten, so daß unter dem Hause noch ein Raum gewonnen werden konnte, der als Schullokal dient. Von alten Kisten hat der Pater die noch guten Bretter losgeschlagen und daraus Schulbänke hergestellt. Als wir des Morgens Rundschau hielten, saßen die Schüler schon an ihren Plätzen, des Lehrers harrend. Bald war es auf der ganzen Insel bekannt geworden, daß ein neuer Missionar angekommen sei, und ununterbrochen strömten nun die Besucher herbei, um denselben zu sehen. – ——— — Aus fremden Kolonien und Produßktionsgebieten. Ronzessionsertheilung in den portugiesischen Rolonien. Die portugiesischen gesetzgebenden Körperschaften haben im letzten Jahre einen umfangreichen Gesetz- entwurf über die Ertheilung von Konzessionen in den Kolonien angenommen, aus dem wir nachstehende Artikel hervorheben: Art. 1. Staatseigenthum sind im Ueberseegebiet alle Ländereien, die zur Zeit der Veröffentlichung dieses Gesetzes nicht nach den Bestimmungen der portugiesischen Gesetzgebung erworbenes Privateigen- thum bilden. Art. 2. Den Eingeborenen wird das Eigen- thumsrecht über die gewohnheitsgemäß von ihnen bebauten Ländereien zuerkannt, welche innerhalb des Gebiets der Konzessionen liegen; für Wohnung und Landarbeit derjenigen, die dort ihren Sitz haben, 4