schleppt wurden. Erste in der Fenz und leitete nach dem Sturm mit seinem Zuge die Verfolgung des Gegners in ruhiger, sachgemäßer Weise ein, wobei beim Gegner noch 8 Mann getödtet wurden. Auf Seiten der Kom- pagnie wurde bei dem Sturm nur ein neben mir haltender Maschinengewehrträger schwer verwundet. Bei der Verfolgung fiel ein farbiger Sergeant in 91 Oberleutnant Strümpell war der eine der vielfachen, verdeckt angelegten Fallgruben und wurde dabei durch die in derselben steckenden Holz- pfähle schwer verletzt, zwei andere Leute durch Brust- schuß schwer verwundet. Nach beendigter Verfolgung und Feststellung, daß der Gegner sich in großer. Eile zurückgezogen habe, wurde in der Fenz Lager bezogen, Sicherheitswachen aufgestellt und das Schuß- feld nach der feindlichen Seite hin auf 100 m frei- geschlagen, um gegen Ueberfälle gesichert zu sein. Einige 30 sogenannte Buschgewehre lagen in der eroberten Fenz. Am 11. Vormittags wurde der Marsch nach Fontemdorf fortgesetzt, in dem nun schwierigsten Theil des Geländes; die schwer Ver- wundeten mußten in den Hängematten mitgetragen werden. Der ganze Weg, an steilen Abhängen vor- beiführend, bis 60 und noch mehr Grad steigend, war rechts und links eingefenzt, außerdem waren 11 große Fenzen quer über die Anmarschrichtung gebaut worden, die Annäherungswege mit Fallgruben besät. Aber keine dieser Befestigungen wurde mehr vertheidigt, trotzdem es ein Leichtes gewesen wäre, der Kompagnie durch einige wenige Vertheidiger den Marsch unmöglich zu machen. Die Eroberung der Fenz am Bago, die von dem Häuptling Fontem für uneinnehmbar gehalten war, die Bewegungen der ersten Kompagnie über Sabe —Foto —Fontem- dorf, also dem Gegner in den Rücken kommend, schienen bei ihm eine solche Panik hervorgerufen zu haben, daß die zweite Kompagnie gegen 5 Uhr abends nach Ueberwindung der unsäglichsten Schwierig- keiten in Fontemdorf einrücken konnte. Daselbst wurde nach Sicherung des Ortsbiwaks und Freilegung des Schußfeldes Unterkunft genommen und Patrouillen nach allen Richtungen vorgetrieben. Die erste Kompagnie, die noch größere Gelände- schwierigkeiten zu überwinden hatte, bekam am 9. November gegen Mittag mit dem Gegner Fühlung und zwar bei dem Dorfe Tanjewo. Der Gegner wurde von der Kompagnie vertrieben, ein Mann dabei schwer verletzt. Beim weiteren Vormarsch am 10. November nach Foto kam die Kompagnie auf den Höhen vor dem Dorfe in die Lage, das Ma- schinengewehr auf einen sich in der Entfernung von 300 m sammelnden Gegner von etwa 50 Mann in Stellung gehen zu lassen. Nach kurzem Feuer verschwand der Gegner. Am 10. November abends wurde Foto erreicht, und am 11. November vor- mittags unter Zurücklassung eines Zuges in Foto der Weitermarsch auf Fontemdorf angetreten. Durch Unwissenheit der Führer wurde die Kompagnie den falschen Weg geführt und kam erst zwei Tage später, den 13. November, in Fontemdorf an. Am 13. mittags war die Expedition in Fontemdorf ver- einigt. Der Gegner hatte sich in das östlich Bangwa liegende bergige Hinterland zurückgezogen. Um eine nachdrückliche Bestrasung eintreten zu lassen, entsendete ich am 16. November vier Patrouillen je in Stärke eines Zuges unter Führung von zwei Osfizieren und zwei weißen Unteroffizieren in die verschiedensten Richtungen mit dem Auftrage, zwei Tage in das Land hineinzumarschiren, am vierten Tage Abends in das Lager zurückzukehren, Gefangene und Ver- pflegung einzubringen, dem Gegner möglichst Schaden zuzufügen 2c. Diese Patrouillen, am vierten Tage zurückkehrend, brachten eine große Menge Lebens- mittel und einige Gefangene. Auch hatten Ober- leutnant Strümpell und Unteroffizier Fischer Gelegen- heit, in einem frisch durchgeführten Angriff dem in den Bergen und im Urwald überraschten Gegner einige Verluste beizubringen. Nachdem dem Gegner genügend Abbruch gethan war, trat die Expedition den Rückmarsch nach Tinto an, woselbst sie am 25. wieder eintraf. Die Bestrafung der Bangwas ist derart fühlbar, daß ich es nicht für möglich halte, daß der Stamm sich nochmals gegen die Regierung auflehnen sollte. Dem Häuptling Fontem habe ich durch ein zurückgelassenes Weib mittheilen lassen, er möge unter Garantie des Lebens und der Freiheit nach der Station Tinto kommen und daselbst um Frieden bitten. Fontem scheint in der Umgebung großen Einfluß zu besitzen, und glaube ich, daß er für die Regierung sich noch als sehr brauchbar erweisen kann. Das Land selbst ist gut angebaut, reich an Vieh und Oel, scheint aber wenig Gummi zu haben; Eisenstein ist vielfach gefunden worden. Im Ganzen sind bei den Kämpfen gegen die Bangwas diesseits ein farbiger Sergeant und vier Soldaten, von denen einer gestorben, schwer verwundet, fünf Träger wur- den getödtet, ein Träger verwundet. Das Verhalten der Truppe war in jeder Beziehung tadellos. Am 30. November trat die 2. Kompagnie, am 1. Dezember die 1. Kompagnie den Abmarsch von Tinto wieder an. Nach Ueberwindung des sehr schwierigen Aufstiegs von Baminji — das Gelände steigt von 200 auf 1500 m — traf die Expedition am 4. und 5. Dezember in Bali ein. Häuptling Fanjong hatte in außerordentlich bereitwilliger Weise in dem alten Zintgraffschen Lager sehr praktische Unterkunftshäuser für sämmtliche Europäer, Soldaten und Träger gebaut, 400 Träger nach Tinto gesendet, die Verpflegung der Expedition in reichstem Maße vorbereitet, wie er überhaupt in jeder Weise zuvor- kommend war. Am 9. Dezember trat die Expedition unter meiner Leitung den Marsch nach Bandeng an. Gegen 4 Uhr nachmittags kamen Boten des Häuptlings von Ban- deng und baten in seinem Namen um Frieden. Ich marschirte nach dem Häuptlingsplatz, ließ den Häupt- 3