Anzahl der beförderten Passagiere stellte sich auf 28 702, das bedeutet eine Zunahme von 4815 Rei- senden gegen 1899. Die Anzahl des beförderten Viehs betrug 6425, d. h. 1952 Stück mehr als im Vorjahre. An Frachtgütern wurden dem Gewicht nach 20 285 Tons transportirt, 7893 Tonnen mehr als im Jahre 1899. Die Bruttoeinnahme im Jahre 1900 belief sich auf 46 339 E, und die Betriebs- kosten betrugen 47275 2L, es war daher ein Defizit von 936 2 zu verzeichnen. Gegen 1899 haben sich die Bruttoeinnahmen um 7266 2 und die Unkosten um 1807 2& vermehrt. An rollendem Material waren Ende Dezember 1900 21 Lokomotiven in Gebranch, und zwar 12 nach dem System Tubize und 9 nach dem System Couillet St. Leonard. Die Anzahl der in Gebrauch befindlichen Personenwagen betrug 30 und die der Güterwagen 171. Die perlmutterschalensischerei in den östlichen Gewässern von Lidländisch -Indien. Einem auch in kolonialwirthschaftlicher Beziehung, namentlich für das Schutzgebiet von Neu-Guinea, interessanten Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Makassar entnehmen wir: Schon seit vielen Jahren ist Makassar für die Schalenfischerei in den hiesigen Gewässern sowie für die Molucken, Neu-Guinea, Aroe, Timor-Inseln der Hauptsammelplatz, und wer- den die Schalen von hier aus direkt an die euro- päischen Märkte verhandelt. Die weitaus größten Verschiffungen finden nach Frankreich (Havre) statt, in zweiter Linie kommen London und danach Ham- burg, Amsterdam und Triest in Betracht. Nach Amerika werden so gut wie keine Schalen verhandelt. Es kommen hier hauptsächlich sechs verschiedene Arten Schalen an den Markt, nämlich: Perlmutter- schalen, Floresschalen (blackedged Sheills), Greens- nail Shells, Trocas Shells, Muzzle Shells, Lingah Shells. Von den Perlmutterschalen unterscheidet man hauptsächlich zwei Qualitäten, nämlich die Aroeschalen und die Timorschalen, letzteren rechnet man noch alle diejenigen Sorten hinzu, die mehr oder weniger den „Ceram“-Charakter zeigen. Aroe-Perlmutterschalen. Diese werden, wie der Name schon angiebt, in den Aroegewässern ge- sischt und zwar durch Inländer ohne besondere Hülfsmittel; die Saison dafür ist in den Monaten Januar bis Juli, da in den anderen Monaten der Seegang und das Wetter ein Fischen nicht zuloassen. Der Preis log in den letzten Jahren zwischen 90 Frcs. und 120 Frcs. pro Picul (150 Mk. und 200 Mk. pro 61,76 kg netto) erste Kosten Makassar. Oft ist es vorgekommen, daß man gegen Ende der Saison eine Preissteigerung konstatiren konnte. Der jährliche Fang dürfte 1500 bis 1750 Piculs kaum übersteigen. Timor-Ceram-Shells. Auch diese Schalen werden von den Eingeborenen aufgefischt. Dieselben 131 haben für den Handel weit mehr Interesse, weil sie geregelt und in größeren Quantitäten gefischt und an den Markt gebracht werden. Um nun aber nicht allein auf den Fang in den weniger tiefen Gewässern angewiesen zu sein, sondern den Fang in größerem Umfange und mit allen Hülfsmitteln zu betreiben, durch Verwendung von Tauchern 2c., hatte sich im Jahre 1893 die Pearling and Trading Company Limited in London entschlossen, einen Schoner und einige Luggers nach den hiesigen Gewässern zu senden. Die damit erzielten Erfolge müssen keine schlechten gewesen sein, dennoch war die Gesellschaft gezwungen, ihre Bemühungen im Jahre 1894 wieder aufzu- geben, und zwar infolge eines Gouvernementsbe- schlusses, wonach es nur den Einwohnern der Nieder- lande und der niederländisch-indischen Besitzungen, oder den in diesen Ländern etablirten Gesellschaften, und zwar ausschließlich unter holländischer Flagge, gestattet war, die Perlfischerei in den niederländisch- indischen Gewässern zu betreiben. Als eine Folge hiervon wurde im Jahre 1896 die Eastern and Australian Trading Association mit dem Sitze in Amsterdam ins Leben gerufen, doch erzielte dieselbe weniger gute Erfolge, so daß im Jahre 1898 die Liquidation beschlossen wurde. Inzwischen zeigte sich für die Perlfischerei hier immer mehr und mehr Interesse; Europäer, Chinesen und Araber knüpften Unterhandlungen mit Radjahs von allen möglichen Distrikten an; es kamen denn auch viele Uebereinkünfte zu Stande. Im Jahre 1898 etablirte sich in Makassar die Dioempandang Maatschappij unter der Direktion der deutschen Firma Reiß & Co. mit einem Betriebskapital von 150 000 Frcs. (250 000 Mk.) und konnte schon im ersten Jahre (1899) eine Divi- dende von 10 pCt. auskehren. Im Jahre 1900 waren die Resultate allerdings keine günstigen, haupt- sächlich weil die Flotte ausgesandt war, um andere frische Bänke aufzusuchen, die wider Erwarten ohne besonderen Ertrag waren. Soviel bekannt ist, hat sich die Dioempandang Maatschappij aber gute und werthvolle Konzessionen gesichert und bei richtiger Leitung sollte dieses Unternehmen wohl als lebens- sähig betrachtet werden können. Außer dieser Djoem- pandang Maatschappij existiren noch verschiedene andere Privatunternehmungen, die theils recht gute Resultate liefern sollen. Alle diese Fischereien beschäftigen als Taucher hauptsächlich Leute von Manila, da solche sich für diese Arbeit weit besser eignen sollen, als die hiesigen Eingeborenen. Die in Dienst gestellten sogenannten Luggers sind zum größten Theil in Australien und Singapore gebaut und zwischen 6 und 20 Register-Tons groß. Die Perlfischerei ist zu jeder Jahreszeit gestattet, nur wird sie im eigenen Interesse unterbrochen, sobald die Witterungsverhält- nisse es erheischen. Die. Hauptplätze, wo augenblick- lich die Perlfischerei in größerem Umfange betrieben wird, befinden sich in den Timorgewässern, bei Banda, Almaheira und Ternate, und man kann das Totalergebniß im Jahre 1900 auf etwa 3000 Piculs