— 147 sichenden lolonialen Verzehrungsgegenständen, die aus dem Unabhängigen Kongostaat stammen, nämlich: Kaffee, Kakao, Pfeffer, Piment, Amomen und Karda- momen, Zimmet, Zimmetkassia, Muskat, Macis, Ge- würznelken, Vanille und Thee, den Genuß der niedrigsten Zollsätze in Frankreich, Algerien, den französischen Kolonien und Besitzungen sowie in den Schutzgebieten von Hinterindien und Tunis sichert. Als Gegenleistung gewährt der Unabhängige Kongo-- staat den Natur= und Gewerbserzeugnissen Frank- reichs, Algeriens, der französischen Kolonien und Besitzungen sowie der Schutzgebiete in Hinterindien und Tunis bei der Einfuhr die den gleichartigen Erzeugnissen anderen Ursprungs gewährten niedrigsten Zollsätze. Das Abkommen ist ratifizirt und die Ratifikations-Urkunden sind am 18. Februar d. Is. in Brüssel ausgetauscht worden. (Journul ofticiel.) Einfuhr von Geweben nach Sansibar. Der Gesammtwerth der im Jahre 1900 nach Sansibar eingeführten Gewebe stellte sich auf 6 393 000 Franken. Davon entfielen auf Britisch- Indien 2 600 000 Franken, Belgien 1 089 000 Franken, Großbritannien 929 000 Franken, Amerika 570 000 Franken, Deutschland 356 000 Franken, die Niederlande 112 500 Franken und Frankreich 99 000 Franken. Während aus Belgien und Frank- reich eine gleiche Einfuhr wie im Jahre 1899 statt- gefunden hat, ist die Einfuhr aus allen anderen Ländern zurückgegangen. Gewebe geringerer Qualität, gebleicht und ungebleicht, kommen ausschließlich aus Indien, das die Waare durch seine niedrigen Her- stellungs= und Frachtkosten sehr billig liesern kann. Die weißen Shirtings besserer Qualität, die Musseline, werden aus Manchester bezogen, die mit Indigo gefärbten Baumwollgewebe „Kanilis“ gehen aus Bombay ein, und die rothen Adrianopel-Baumwoll-= stoffe werden in großen Mengen von Oesterreich- Ungarn geliefert. Einen wichtigen Handelsartikel bilden auch die sogenannten „Kangas“, bedruckte baumwollene Tücher, die 1,25 „X 1,85 m groß sind und von den eingeborenen Frauen als Kleidungsstücke getragen werden. (Nach Balletin des Laines ete.) teue Eisenbahn im Uyassaland. Ein Kontrakt, betreffend den Bau einer Eisenbahn von Tschiromo nach Blantyre und dem Nyassa-See, ist Ende November 1901 zwischen der britischen Regierung und einer Gesellschaft geschlossen worden, welche sich unter dem Namen Shiré Highlands Railway Cy., Nyassaland, gebildet hat. Seit fünf Jahren war die englische Regierung angeregt worden, den Bau einer solchen Linie zu erlauben, weil die Kolonie von einem Niedergange des Handels aus Mangel an Handelswegen bedroht sei. Der Waaren- trausport durch die ganze Kolonic geschieht jetzt durch einheimische Träger. Diese primitive Beförderung ist langsam, kostspielig und wenig erfolgreich. Mehrere Gesellschaften hatten schon beabsichtigt, die für das Plateau zwischen Nyassa= und Tanganyika-See be- stimmten Waaren aus Lindi und Kilwa, an der deutsch-ostafrikanischen Küste, auf direkten Wegen durch deutsches Gebiet nördlich von der englischen Kolonie einzuführen. Nach dem zwischen der Regierung und der Gesellschaft getroffenen Uebereinkommen soll die Eisenbahn mit einer Spurweite von 3 Fuß 6 Zoll und eingleisig gebaut werden und sich beständig auf britischem Gebiete bewegen. Die Eisenbahnarbeiten sollen im Lause von 15 Monaten begonnen und möglichst beschleunigt werden. Es soll eine konkurri- rende Konzession in den nächsten 25 Jahren bewilligt werden, und die Regierung kann nach diesem Zeit- raume das Unternehmen ankaufen. Die Gesellschaft kann aus den Besitzthümern der Krone alles Holz nehmen, dessen sie für den Bau der Eisenbahn bedarf. Die Linie wird die Mittelpunkte der Kaffeeindustrie vermittelst des Schire und Sambesi mit dem Meere verbinden. Von Blantyre aus soll sie über Somba, den Sitz des Residenten, nach Fort Johnston gehen, wo sie den Anschluß an die Dampferlinie des Nyassa- Sees findet. (Nach Moniteur des Intéréts Matériels.) Entdeckung einer neuen Textilfaser in Brasilien. Nach einer Mittheilung des „Bulletin of the Bureau of American Republics“ ist kürzlich eine neue Faser entdeckt worden, welche man mit Aramina bezeichnet. Diese Faser wird aus einer in Brasilien unter dem Namen Carrapichos bekannten Pflanzenart gewonnen, sie ist weiß, sehr sein und biegsam und hat eine Länge von zwei bis drei Yards. Ihren Namen verdankt die Faser ihrem fast metallischen Glanze und der großen Biegsamkeit. Die Pflanze, welche die Faser liefert, ist kräftig und widerstands- fähig, bedarf keiner besonderen Pflege und gedeiht auf vollständig unkultivirtem Boden. Sie wächst jetzt im ganzen westlichen Theile des Staates Siäo Paulo wild und wird außerdem in großem Umsange auf den Plantagen in der Nähe von Campinas an- gebaut. Aus der Faser hergestellte Waaren, wie Seile, Bindfaden, Taue und für Kaffeesäcke passende Gewebe, waren von dem Entdecker neuerdings in der Polytechnischen Schule in Säo Paulo ausgesiellt worden. — — — — Verschiedene Mittheilungen. Festveranstaltung des Deutschen Frauenvereins für Rrankenpflege in den Rolonien. Der Deutsche Frauenverein für Krankenpflege in den Kolonien veranstaltete am Dienstag, den 4. März, ein Promenadenkonzert und Theaterauf-