— 162 Arten von Erdbeeren. Granaten und Feigen würden zweifellos auch gut hier fortkommen. Getrocknetes Obst kann und muß noch ein wichtiger Ausfuhrartikel von den Usambarabergen werden, ebenso eingemachte Früchte. Bereits in drei bis vier Jahren fangen hier die Fruchtbäume an zu tragen. Sehr erstrebens- werth wäre die Anlage einer wenn auch vorläufig nur kleinen Baumschule.“ Ramerun. Expedition des Gberstleutnants Pavel.“) Der Kommandeur der Kaiserlichen Schutztruppe von Kamerun berichtet über den weiteren Verlauf der Expedition gegen die Bafuts und Bandengs, wie folgt: Bali, den 31. Dezember 1901. Nachdem den Bandengs am 20. größere Verluste beigebracht waren, blieben am 21. Dezember alle drei Kompagnien in Bandeng. Am 22. Dezember marschirte die 1. Kompagnie unter Hauptmann Glauning, der ich mich anschloß, nach Bafut zurück. Die 2. Kompagnie blieb in Bandeng und zwar bis zum 25. Dezember. In diesen drei Tagen gelang es der Kompagnie, dem Gegner noch mehr- fach Verluste beizubringen. Am 23. Dezember schickte ich von Bafut aus einen Transport von 17 gefangenen Männern in das Depot von Bali, einen Transport von 170 Frauen und Kindern nach Tinto. Diese Maßregel mußte getroffen werden, weil die Verpflegung und die Bewachung der Ge- fangenen für den einen in Bafut zurückgebliebenen Zug anfing, Schwierigkeiten zu machen. Die ge- fangenen Männer werden von hier aus auf Station Ossidinge entsendet, sämmtliche gefangenen Weiber und Kinder zu den jetzt einzuleitenden Friedens- Verhandlungen aufbewahrt. Die 1. Kompagnie war in Bandeng aus den 50 Mann der 3. und dem Rest der 1. Kompagnie zusammengestellt worden. Am 24. Dezember marschirte ich mit der neuen 1. Kompagnie unter Hauptmann Glauning quer durch das Bafutland nach Bobeka, einem Hauptort des Häuptlings von Bafut. Nach Einnahme des- selben am 25. Dezember in südöstlicher Richtung durch das Bafutland marschirend, gelang es mir auf einem hohen steinigen Felsen, die Rindviehheerde des Häuptlings von Bafut zu entdecken. 10 Stück Rmdvieh wurden für den momentanen Bedarf er- schossen, der Rest, eiwa 60 Stück, floh, wildgeworden, nach allen Richtungen auseinander. Am 27. De- zember in nördlicher Richtung abmarschirend, entdeckte ich ein bis jetzt noch nicht bekanntes größeres Bafutdorf, Namens Buwe, das einigen Widerstand leistete. Die Vasallendörser Bametjong und Banet- jang, nordöstlich Bafut gelegen, baten um Frieden *) Vergl. Deutsches Kolonialblatt 1902, S. 90. und sandten Lebensmittel. Da diese Dörfer unter dem Druck des Häuptlings von Bafut standen und bei dem Zintgraffschen Ueberfall und den diesmaligen Kämpfen nicht bethelligt waren, wurde ihre Bitte ge- währt, zumal sie auch die flüchtigen Bafuts ab- gewiesen hatten. Am 28. Dezember vereinigte ich mich mit der 2. Kompagnie unter Oberleutnant Stieber in Mambui, dort von dem Häuptling mit großer Freude über die Besiegung der Bafuts be- grüßt. Die 2. Kompagnie war von Bandeng aus über Bamendo, Bafreng nach Mambut marschirt. Am 29. Dezember wollte ich mit beiden Kompagnien nach Bekom marschiren, das über 3000 m hoch in dem hohen Gebirgsstock östlich Bafut liegt und eben- falls Bafut unterthan ist. Am 28. nachmittags schickte jedoch der Häuptling von Bekom eine Gesandt- schaft mit Lebensmitteln und bat ebenfalls um Frieden. Die weiteren Friedensverhandlungen und Bedingungen werden von der Station geregelt werden. Am 29. Dezember marschirte ich mit den beiden Kompagnien nach Bafreng und Bamenda. Am 30. Dezember nachmittags traf ich im Lager von Bali ein, von Häuptling Fanjang feierlich empfangen und mit zwei enormen Elefantenzähnen beschenkt. Bandeng und Bafut sind so nachdrücklich be- straft, daß die Friedensverhandlungen von der neuen 2. Kompagnie (Oberleutnant Strümpell) wohl bald erledigt werden können. Solange bleibt diese Kompagnie in Bafut. Alle umliegenden Ortschaften bis weit hinein ins Land weisen die Bafuts und Bandengs zurück, sie können nur noch in Busch- verstecken Unterkunft finden, haben wenig Verpflegung und müssen bei der hier bei Nacht herrschenden Kälte bald in ihre Dörfer zurück. Hier in Bali halte ich Ruhetage, die durch die letzten Tage, bei denen fünf Mal biwakirt wurde, nothwendig wurden. Ich erwähne hierbei noch, daß das Ge- lände von Bafut und Bandeng durch die steilen, bis 2400 m hohen Berge und tiefen Schluchten, vielen Bäche und Flüsse enorme Schwierigkeiten bereitet hat. Hauptmann Glauning hat die Gegend so weit wie möglich ausfgenommen. Am 2. Januar 1902 marschirte die 3. Kompagnie nach Ossidinge zurück, die 2. Kompagnie (Ober- leutnant Strümpell) nach Auffrischung der Mu- nition 2c. nach Bafut, die Expeditions = Kompagnie (Oberleutnant Stieber), der sich der Stab an- schließt, tritt am 5. Januar 1902 nach Erledigung aller Vorbereitungen den Marsch nach Banjo an. Zur 3. Kompagnie tritt Leutnant Buthut, der sofort mit einem Zuge nach Fontemdors im Bangwalande abmarschirt und dort so lange verbleibt, bis die Friedensverhandlungen erledigt sind. Fontem selbst ist bereits vor vierzehn Tagen auf Station Tinto erschienen und hat um Frieden gebeten. Die weiteren Verhandlungen daselbst führt noch Ober- leutnant Strümpell, der nochmals näch Tinto zurück muß, um die dortigen Stationssachen nach Station