am Strande dicht mit Kokospalmen, im Innern mit Busch bewachsen. Da wir hier nicht vor Anker gehen konnten, dampften wir weiter und kamen etwa um 10 Uhr abends vor der Matty-Infel an. Dort verwaltet die Station der Firma Hernsheim & Co. der Händler Voaden, ein Engländer, außerdem wurde noch zur rationelleren Ausbeute der Insel ein Chinese dort zurückgelassen. Matty ist eine große Insel, auf der zwischen 2000 bis 3000 Menschen leben. Der Händler hat eine Zählung versucht und ist bis zu etwa 2200 gekommen; er selbst schätzt jedoch die Bevölkerung auf eine weit größere Zahl. Die Insulaner erinnern sehr an Malaien, haben eine helle Hautfarbe und tragen langes Haar, auch die Frauen. Die Männer tragen das Haar in ein frisches Taroblatt eingewickelt, während die Frauen es lose herunterhängen lassen. Die Männer gehen im Uebrigen vollständig nackt, die Weiber tragen als einzige Bekleidung einen kleinen grünen Blätterschurz. Die Eingeborenen machten einen freundlichen, netten Eindruck; ich führte ihnen die Polizeisoldaten vor und ließ ein paar Salven abgeben. Sie wunderten sich sehr über das weite Einschlagen der Kugeln ins Meer. Die Größe von Matty anzugeben, ist nicht möglich, auf ihr be- finden sich große Dörfer, genau gebaut wie diejenigen auf Durour. In denselben befinden sich eine Menge gezähmte Leguane. Der Händler macht gute Ge- schäfte, er lieferte diesmal ab etwa 31 Tons Kopra und 3300 Stück green snail shells; außerdem ver- kaufte er an die Firma Hernsheim & Co. für 1000 Mark Ethnologika. Auf Matty befinden sich eine Unmenge Kokospalmen. Die Produktionsfähig- keit der Insel wird eine ganz bedeutende sein, wenn die Eingeborenen erst die Bedürfnisse der Insulaner der kultivirteren Gegenden haben, besonders wird sich auch die Station dadurch heben können, wenn die Insel Durour von ihr aus mit bearbeitet wird. Wir blieben vor Matty den 16. Januar liegen und gingen am 17. nachmittags von dort wieder fort, um die Rückreise nach Nusa über die Hermits= und Admiralitäts-Inseln anzutreten. Bei ersterer Insel- gruppe kamen wir am nächsten Morgen gegen 9 Uhr an. Wir besuchten zunächst das Wrack des Dampsers der Neu-Gumea-Kompagnie, „Johann Albrecht“, welcher hier im Jahre 1898 gestrandet ist, und fuhren dann zur Insel Loof, wo wir den Händler Martin antrafen. Bei einer Vernehmung der Hermits- infsulaner stellte sich dann heraus, daß Martin sich manche Uebergriffe hatte zu Schulden kommen lassen. Die Hermits-Eingeborenen erklärten sich freiwillig be- reit, mit nach Herbertshöhe zu gehen, um als Zeugen in dem gegen Martin einzuleitenden Strafverfahren zu dienen. Es wurde ihnen versprochen, daß sie mit dem nächsten Schiff in etwa drei Monaten zurück- befördert würden. Herr Thiel hatte Martin schon am Morgen aus dem Dienst der Firma entlassen. Für Martin wurde auf der Handelsstation auf Peme der Händler Petersen, ein Däne, zurückgelassen, der mich 222 bat, den Herrn Gouverneur zu bitten, mit dem nächsten in Herbertshöhe ankommenden Kriegsschiffe auch die Hermits zu besuchen. Petersen ist ein ruhiger Mensch, und werden weitere Klagen wohl nicht einlaufen. Den 19. Januar blieben wir zur Uebergabe der Station vor Peme liegen und gingen am 20. mor- gens weiter nach den Admiralitäts-Inseln. Am Abend desselben Tages trafen wir wieder vor der Wild- insel ein und gingen hier vor Anker, um die Perl= schalenflotte zu erwarten. Dieselbe lag, wie uns aufs Schiff kommende Eingeborene mittheilten, in der Shallowbal. Wir machten uns durch Raketen be- merkbar, und daraufhin kam Herr Griffitt an Bord. In unserer Abwesenheit, etwa eine Woche, waren etwas über zwei Tons Perlschalen gefischt worden, ein angeblich sehr gutes Ergebniß. Nach Uebernahme derselben gingen wir etwa um 11 Uhr weiter und trafen am anderen Morgen gegen 7 Uhr wieder vor der Insel Komuli ein. Ich nahm von den 13 Po- lizeisoldaten acht zur Rückbeförderung nach Herberts- höhe an Bord, während ich fünf, welche sich freiwillig meldeten, noch zurückließ. Nach Uebernahme des Restes der Produkte fuhren wir an demselben Tage weiter und trafen am 22. Januar, morgens 8 Uhr, wieder in Nusa ein. Warhall-Inseln. Derzeichniß der im Schutzgebiet der Marshal- Insein thätigen Panbels- und Erwerbsgesellschaften. (Nach dem Stande vom 1. Januar 1902.)“) I. Jaluit-Gesellschaft in Hamburg. Jaluit, Hauptagentur der Jaluit-Gesellschaft: 7 weiße Kaufleute, 1 weißer Platzausseher, 1 weißer Zimmermann, 4schinesische Zimmerleute. Schiffspersonal: 3 weiße Kapitäne, 2 weiße Steuerleute, 2 weiße Maschinisten, 2 chinesische Schiffsköche, 26 farbige Seeleute. Gastwirthschaft, Inhaber Philipp Poznansli. Handelsstationen: . Jaluit: 2 weiße Händler, 3 Halbblutgehülfen, Ebon: 1 weißer Händler, 2 Halbbluthändler, Namerik: 1 weißer Händler, 1 Halbbluthändler, Nauru: 2 weiße Händler, Ailinglablab: 1 weißer Händler, Mille: 2 weiße Händler., Arno: 3 weiße Händler, Majeru: 2 weiße Händler, 1 farbiger Händler, Maloelab: 1 weißer Händler, . Medjit: 1 weißer Händler. 5) Vergl. Deutsches Kolonialblau 1901, S. 283. EIEEEEILE