— 241 — unser Vorwerk Ngeme noch einen kleineren Bau so- wie ein Nebengeleise nach Buana. Der Ausbau des Botahafens bei Ngeme ist bereits in Angriff genommen. In Ngeme soll die Centrale für unsere westlichen Pflanzungsvorwerke errichtet und die Ernte vom dortigen Botahafen aus direkt verschifft werden. Die Gesellschaft verfügte am 31. Dezember 1901 über 407 279,59 Mk. liquide Mittel, zu welchen 1 000 000 Mk. als Erlös der begebenen Hypothek hinzutreten. An Waaren besaßen wir in Victoria und schwimmend am 31. Dezember 1901 258 055,57 Mk. Die Höhe der Abschreibungen wurde auf 7½ bis 15 pCt. bemessen, womit den Verhältnissen genügend Rechnung getragen worden ist. Den nach diesen Abschreibungen und nach Deckung des Verlustes für 1900 verbleibenden Gewinn von 60 515,44 Mk. schlagen wir vor, auf neue Rechnung vorzutragen. — — — — Togo. Wissenschaftliche Lammlungen. Der Stationsleiter Mischlich in Kete-Kratschie im Togogebiet übersandte der zoologischen Sammlung des Königlichen Museums für Naturkunde zu Berlin im Januar d. Is. eine Naturaliensammlung, die folgende von ihm erbeuteten Thiere enthielt: 7 Sänugethierfelle mit Schädeln, 1 Säugethier- schädel mit Gehörn, 1 Säugethierfell, 1 Säugethier- gehörn, 1 Balg eines jungen Straußes, 2 Schlangen, 1 Frosch, 3 Fische in drei Arten, 4 Käfer, 2 Würmer und 1 Spinne. Die Konservirung der Thiere war gut. Durch diese Säugethiersammlung erfährt unsere Kenntniß der Säugekhierwelt von Togo eine erhebliche Bereicherung. Besonders bemerkenswerth ist eine kleine Antilope, die im Schädel dem Bleichbock nahe- steht, im Fell sich aber an die Schopfantilope an- schließt, so daß man an einen Bastard denken könnte. Vielleicht handelt es sich auch um eine bemerkens- werthe neue Art. Von Interesse sind auch das Fell und der Schädel eines spitzartigen Haushundes aus Togo und das Gehörn des aus jenem Gebiet noch nicht nachgewiesenen Riedbocks. Der Balg des jungen Straußes aus Libtako ist sehr werthvoll. Die übrigen Thiere enthalten mehrere gute Ersatzstücke; die Käser sind in zoogeographischer Beziehung von Werth. Zur Statistik des Waarenverkehrs des Schutzgebietes Togo für das Jahr 190). Die nachstehende Statistik giebt eine Uebersicht über die Einfuhr und Ausfuhr des Schutzgebietes Togo während des Kalenderjahres 1901. Sie ent- rollt ein erfreuliches Bild von dem stetigen Fortschritt der wirthschaftlichen Verhältnisse dieses Schutzgebietes. Der Werth der Einfuhr ist gegenüber dem Vorjahr um 1 206 113 Mk. gestiegen, von 3 516 786 Mk. auf 4722899 Mk.; der Werth der Ausfuhr hat sich von 3 058 902 Mk. auf 3 689 550 Mk., also um 630 648 Mk, gehoben. Diese Zahlen bedeuten die Fortsetzung einer bereits seit längeren Jahren bemerkbaren günstigen Entwickelung, wie aus der folgenden Zusammenstellung für die letzten sechs Jahre hervorgeht: Togos Einfuhr Ausfuhr Mk. Mk. 18966 1 886 841 1 651 417 1897. 1 975 942 771 025 1898 2 400 925 1 470 484 1899v 3279 708 2 582 701 1900 3 516 786 3 058 902 1901 4722899 9 689 550 Ein besonders erfreuliches Zeichen der wachsenden Produktions= und Kaufkraft des Schutzgebietes ist auf der einen Seite die Thatsache, daß die Einfuhr von Getreide und anderen Ackerbauprodukten unter allen Einfuhrpositionen fast allein einen erheblichen Rückgang aufweist, und zwar von 127 000 auf 16 000 Mk., während auf der anderen Seite die Einfuhr von Baumwollwaaren von 976 000 auf 1 369 000 Mk. gestiegen ist. Diese erhebliche Zu- nahme der Einfuhr von Baumwollwaaren konnte nur eintreten unter der Voraussetzung einer entsprechend gesteigerten Kaufkraft der Eingeborenen, und in die- sem Zusammenhang zeigt das fast gänzliche Ver- schwinden der Einfuhr von Getreide 2c., wie sehr die eigene Nahrungsmittelproduktion des Schutzgebiets gewachsen ist. Auch die gesteigerte Ausfuhr von Yams und anderen Erzeugnissen des Ackerbaues weist darauf hin. — Die Spirituoseneinfuhr Togos hat seit 1895 der Literzahl nach folgende Wandlungen aufzuweisen: 1895 1 134 500 Liter, 1899 1 054 500 Liter 1896. 858700 1900 762 200. 1897. 674 6600- 1901 8350 062. 1898. 761 300 Die hohe Ziffer im Jahre 1899, nachdem von 1895 an eine nicht unwesentliche Verminderung der Spirituoseneinfuhr gelungen war, erklärt sich daraus, daß in jenem Jahre in Erwartung der bevorstehen- den Erhöhung des Spirituosenzolles ungewöhnliche Quantitäten auf Lager eingeführt wurden. Bei der zunehmenden Ausdehnung des Togohandels ist es nicht erstaunlich, wenn auch die Menge der einge- führten Spirituosen nach dem Rückgang im Jahre 1900 wieder eine Steigerung um etwa 11 ½ péCt. erfahren hat, mit der übrigens die Zahlen der Ein- fuhr vor dem Jahre 1897 noch nicht wieder erreicht sind. Die sehr erhebliche Steigerung des Werthes der Spirituoseneinfuhr gegenüber dem Vorjahr erklärt sich in der Hauptsache daraus, daß der um mehr als 100 pCt. erhöhte Zoll den Spirituosenpreis in Togo beträchtlich gesteigert hat. Auf der Seite der Ausfuhr weist die Position Gummi dem Werthe nach einen Rückgang um nahezu