— 264 — Großen und Ganzen steril, bei Weitem herrscht die Pandanusvegetation vor, mit Haidekraut, Kannen- pflanzen und niedrigen mageren Farren, ein anderer Theil, besonders an der Westküste, bringt Hartholz hervor. In dem Distrilt Airai habe ich nach Kohlen graben lassen, in einer Tiefe von 1,80 m wurde aber auf eine äußerst zähe Thonschicht gestoßen, in den Bergen des Dorfes Eugull traf ich bis zu einer Tiefe von 6 m keine Kohlen; die Bohrungen werden fortgesetzt. Auf verschiedenen Inseln befinden sich Höhlen, deren Inhalt guanohaltig zu sein scheint, aus ihnen und von anderen Stellen sammelte ich eine Anzahl Bodenproben, von denen einzelne eine ausgezeichnete Farbe geben, die Wind und Wetter standhält. Von den zahlreichen guten Hölzern wurden Muster entnommen und der Firma Weber, Lohmann & Co. in Sydney zugesandt. ’ Auf der Insel Korror befinden sich eine Reihe Kakao= und Kaffeebäume, die gut tragen und schmack- hafte Früchte liefern, für den Export ist aber noch nicht genug vorhanden. Auch Tapioka findet sich dort. In neuester Zeit beginnen die auf den Palau ansässigen Jopaner, Indigo zu pflanzen, sie halten die Kultur für leicht und versprechen sich Erfolg davon. Der Lokalbeamte Gibbon ist angewiesen, die Eingeborenen zur Anpflanzung aller dieser Kulturen anzuhalten, wie auch solche Sämereien mit dem gleichen Auftrag an die ?apinsulaner unter den nöthigen Anweisungen vertheilt sind. In den Palau ist eine sehr wohlschmeckende Taube heimisch, die ihr als Nahrung dienenden Pflanzen sehlen in Yap aber fast gänzlich, es sind deshalb junge Bäumchen nach hier gebracht und ausgepflanzt, später sollen dann Tauben eingeführt werden. Die in bester Lage im Korrorhafen liegende Insel Malakal habe ich als herrenlos für die Ver- waltung in Besitz genommen. Sie hat eine Kuppel- sorm, fast gar kein Vorland und ist mit dichtem, nicht sehr krästigem Wald auf meist steinigem Boden bestanden; es entspringt auf ihr ein kleiner Bach, der das ganze Jahr hindurch Wasser liefert. Auf ihr haben sich 1892 die japanische Koshinkompagnie und später ein anderer japanischer Kaufmann Namens Kitchigawa niedergelassen, auch der jetzige Lokal- beamte Gibbon wohnt seit vielen Jahren auf ihr. Nach Feststellung der rechtlichen Verhältnisse habe ich die beiden japanischen Niederlassungen an die bisherigen Inhaber verpachtet und dem Gibbon das Recht eingeräumt, in Anerkennung seiner vortrefflichen, der Verwaltung geleisteten Dienste, das bisher von ihm bewohnte und bearbeitete Landstück für seine Lebenszeit weiter zu benutzen. Malakal ist in das Landregister eingetragen worden. Die Bevölkerung der Palau ist gezählt worden, und zwar die Eingeborenen durch ihre Häuptlinge. Danach befinden sich auf der Gruppe: Mission zu widmen. Europfeier 6 (4 Spanier, der Kapuziner= mission angehörig, und 2 Eng- länder) Chamorros aus den Marianen 43 Chinsen 1 Japarner 23 ohne Nationalitt .. 1 farbige Engländenr 1 zusammen Fremdmde J5 Palauer selbst. 3748 Gesammtbevölkerung 3823 Da eine Reihe von Palauern in mehreren Dörfern Häuser besitzen, so ist es wahrscheinlich, daß mancher doppelt gezählt ist, die erhaltene Ziffer stellt sich dann noch niedriger. Die früher den Palau entnommenen Angehörigen des Polizeitrupps, die schon hier nur die besten Eigenschaften gezeigt, haben sich auch in ihrer Heimath musterhaft benommen, sie standen ganz zu mir und leisteten die schätzenswerthesten Dienste, die früher Entlassenen kamen sofort nach meiner Ankunft, meldeten sich, baten um Aufträge und brachten ihren früheren Kameraden Mengen derbegehrtesten Nahrung. Der Zufall wollte es, daß ich die Rückreise von Arthmau nach Malakal auf dem Kanu desselben Mannes machte, welcher vor ungefähr 40 Jahren der ständige Begleiter des jetzt verstorbenen Professors Semper war, und daß auch ich die große Geschicklich- keit in der Handhabung des schmalen Fahrzeuges bei einem Sturm bewundern konnte, trotzdem aus dem sehnigen Jüngling ein Greis mit weißem Bart geworden war. Seine Freude, als ich Sempers Namen erwähnte, war groß, und ich hatte eine Fluth von Fragen zu beantworten. Er ist Oberhäuptling von Aibuketh und vertraute mir sofort seinen Sohn für die Polizeitruppe an. Am 11. Dezember schiffte ich mich bei schwerem Wetter mit meinen Leuten ein, aber erst vier Tage später konnte das Schiff starken Sturmes wegen die drei gesteckten Anker aufnehmen und die Fahrt nach Yap antreten, das am 17. desselben Monats er- reicht wurde. Rus dem PBereiche der Wissivnen und der Ankisklaverei-Bewegung. Aus dem katholischen Schwestern-Missionshause in Hiltrup werden sich gegen Anfang August fünf Schwestern und gegen Anfang September sieben andere Schwestern in Genua einschiffen, um in Neu- Pommern ihre Kräfte dem Dienste der Südsee- Das „Missionsblatt der Brüdergemeinde“ ent- hält in der Juni-Nummer Nachrichten über alle drei ostafrikanischen Arbeitsgebiete dieser Gemeinde, denen Folgendes zu entnehmen ist: