— 361 — Der dandel Französtsch-Gzeaniens im Jahre 190j. Der Handel Französisch-Ozeaniens, der sich schon in den Jahren 1899 und 1900 gesteigert hatte, weist auch im Jahre 1901 eine beträchtliche Zunahme auf. Im Jahre 1901 beziffert sich der Gesammt- umsatz auf 8 323 797 Franken; 1899 belief er sich auf 6 421 865 Franken und 1900 auf 7 118 884 Franken. Es ergiebt sich sonach für 1901 ein Mehr von 1 901 932 Franken gegen 1899 und von 1204 913 Franken gegen 1900. In dem obigen Gesammtbetrage für 1901 ist der Handelsverkehr mit Frankreich und seinen Kolonien mit 1 502 920 Franken enthalten, und zwar mit einem Mehr von 390 920 Franken gegen 1900. Diese Vergrößerung beruht hauptsüchlich auf dem Ausfuhrhandel nach dem Mutterland. Der Werth der dorthin ausgeführten Waaren ist um 280 477 Franken, der Werth der von dort bezogenen Waaren um 109 644 Franken gestiegen. Im Uebrigen ergiebt die Ein= und Aus- fuhr des Jahres 1901 verglichen mit derjenigen des Jahres 1900 das folgende Bild: Ein fuhr: aus Frankreich aus anderen Ländern 1901 688 221 Fr. 3 867 831 Fr. 1900 578 577 = 2942949 das heißt im Jahre 1901 + 109 644 Fr. + 924 882 Fr. Ausfuhr: nach Frankreich nach anderen Ländern 1901 814 699 Fr. 2 953 046 Fr. 1900 534 222 8 063 136 = das heißt im Jahre 1901 +F 280 477 Fr. — 110 090 Fr. An der steigenden Bewegung der Einfuhr des Jahres 1901 waren hauptsächlich folgende Waaren betheiligt: Fleischkonserven, Weine, Gewebe, Kleider umd Schuhwerk, ferner Bauholz., Steinkohlen und Metalle; an derjenigen der Ausfuhr Steinkohlen, Vanille, Kokosnüsse und Orangen. (Nach La Politique Coloniale.) — — — — Ausfuhr von Erdnüssen, Rautschuk und Gummiarabicum aus der Rolonie Senegal im Jahre 190z. Die Erdnuß bildet den Hauptexportartikel der Kolonie Senegal. Die Regenzeit ist verhältnißmäßig kurz (von Juni bis September), was gerade der Kultur der Erdnuß sehr zuträglich ist, da zuviel Feuchtigkeit die Frucht verdirbt. Es findet jährlich nur eine Ernte statt. Die Nüsse werden im Juli ohne Schale gesät, nachdem die Erde durch den ersten Regen locker geworden ist. Die Blüthe biegt sich später, und die Frucht entwickelt sich dann unter der Erde wie die Kartoffeln. Die Ernte findet Ende Oktober und Anfang November statt, nachdem die Regenperiode vollständig aufgehört hat. In den letzten zehn Jahren ist die Produktion der Erdnuß sehr gestiegen, wie nachstehende Tabelle zeigt: kg k 1892 46790373 1897 58 2v7?2 732 1893 58 582 661 1898 95 555 098 1894 65 288 557 1899 85550 567 1895 51 537 358 1900 140 921 920 1896 63 555 600 1901 123 482 629 Der Ankaufspreis schwankte zwischen 15 und 20 Franken für 100 kg, der Marktpreis in Europa zwischen 22 und 27 Franken. Nur im laufenden Jahre ist der Ankaufspreis bis auf 25 Franken gestiegen und der Marktpreis in Europa bis auf 34 Franken, da die Ernte im Jahre 1901/02 wegen des Mangels an Regen etwa ein Drittel geringer ist als die letztjährige. Der größte Theil der Nüsse geht nach Marseille und Bordeaux; in den letzten Jahren werden auch ziemlich große Quantitäten nach den nordischen Häfen ausgeführt, namentlich nach Holland (Rotter- dam), Deutschland (Bremen und Hamburg). Die Ausfuhr von Erdnüssen vertheilte sich im letzten Jahre, wie folgt: xg Werth in Franken Nach Frankreich. 90 601 386 15 353 296 Deutschland 8 364 033 1 505 526 = Holland 16 961 641 2 989 962 -Belgien 89 385 601 609 408 England 135 455 13 545 = verschied. Ländern 4 034 516 645 482 Ein großer Theil der nach Holland ausgeführten Erdnüsse wird in Deutschland verbraucht; sie werden nur in Rotterdam umgeladen und nach den Oel- fabriken am Rhein und Main weiter transportirt. Kautschuk wird wegen des trockenen Klimas und sandigen Terrains in den nördlichen Theilen der Kolonie fast gar nicht produzirt. Der südlichste Theil, am Casamancefluß gelegen, hat in den letzten zehn Jahren ziemlich große Quantitäten produzirt und folgende Mengen ausgeführt: k g kg 1892 32 24 1897 155 838 1893 273880 1898 340 628 1894 403 624 1899 477554 1895 162 620 1900 440 394 1896 178 353 1901 361 428 Nach Deutschland wurden im Jahre 1901 38 214 kg ausgeführt, alles Uebrige ging nach Frankreich. Je nach der Qualität schwankte der Ankaufspreis zwischen 2 und 4 Franken pro Kilo- gramm. Gummiarabicum ist hauptsächlich für den Hafen von St. Louis von Bedeutung und bildet für die Faktoreien am Senegalfluß den Haupttausch- artikel. Der Handel mit Gummi liegt ausschließlich in den Händen der Maurenstämme am rechten Senegalufer. Der Werth des Gummi, welcher noch vor zehn Jahren 1,50 bis 2 Franken pro Kilo- gramm erreichte, ist gegenwärtig auf 50 Centimes gesunken, hauptsächlich wegen der starken Konkurrenz